„Morgen kommt der Abschleppwagen“

Liebste Lieblingsmamas,

ich hoffe, Ihr habt die Weihnachtszeit rund und gesund überstanden – und dass bald etwas Entschleunigung einsetzt.

Der kleine Piranha wurde trotz aller Vorsätze mal wieder mit „Baschenken“ überhäuft – wobei mir die Selbstverständlichkeit, mit der der kleine Mann die Waren einforderte, ordentlich gegen den Strich ging. Als ich am Vorweihnachtsmorgen beim morgendlichen Kuscheln leicht off-tune „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ zum Besten gab, stimmte der Piranha direkt mit ein „Morgen kommt der Abschleppwagen…“ What?

FullSizeRender

Der kleine Piranha nimmt selig „Baschenke“ in Empfang… (Bild: Single City Mama)

Jep… obwohl wir dem Nikolaus *extra* einen Zettel in den Schuh gelegt hatten, der die prioritär „wichtigsten“ Spielzeuge auflistete (Abschleppwagen, Werkstatt, Müllauto, Blinkestiefel…), wuchs die Übersicht bis zum Heiligabend noch exponentiell bzw. überstieg meine ohnehin kaum existenten Mathematik-Kenntnisse.

Als dann die sehnsüchtig antizipierte Werkstatt am Heiligabend noch nicht unter dem Baum lag, fragte der kleine Piranha bereits misstrauisch-anklagend nach deren Verbleib. Auch als sein Vater sie gestern stellvertretend für den Weihnachtsmann  überreichte, zog der Piranha zunächst eine Schippe, bis er die Funktionen erkundet hatte. „Verwöhntes Gör!“ dachte ich… „normales Kind“, seufzten die meisten.

Tatsächlich bekam er gut die Hälfte seiner Herzenswünsche erfüllt und praktische Utensilien, wie eine Bettwäsche-Garnitur (und mein ekstatisches  „Nein, guck mal Schatz, der Weihnachtsmann hat eine neue Bettwäsche gebracht“ gratis dazu… hoho).

ido-feinbiber-bettwaesche-polizei-feuerwehr-80x80-135x200-cm-p1406761

Der Weihnachtsmann denkt mit… (Bild: Baby-Walz.de)

Es war schön. Ich bekam einen Handstaubsauger, einen kuscheligen Einteiler für die Couch, der mein Single-Mama-Dasein auch für das kommende Jahr sichern wird – und wurde von Tante Hu zu einem grandiosen Musical-Wochenende nach London eingeladen. Freude!

Dazu köstliches Essen (wobei die jährliche Hummer-Tradition vermutlich zumindest für mich in diesem Jahr zum Abschluss kommt, da ich in tiefe ethische Konflikte geriet), einpaar Erkältungsviren und den schlimmsten Hangover meines Lebens, nachdem ich dachte, es sei eine gute Idee, Champagner, Wein und Clarithromycin (CWC on the Rocks) zu kombinieren – nein, das war sie nicht. Mir ging es furchtbar.

Und es gab melancholische Momente. Als ich dem kleinen Piranha erklärte, dass Oma leider keine Leiter im Himmel hat, über die sie uns Weihnachten selbstgekochtes Essen bringen kann. Beim Anblick der Schlagzeilen, die das Leid und den Terror in Krisengebieten zwar reißerisch, aber umso eindringlicher demonstrierten. Und bei einer Reportage über eine Mutter, die die Organe und das Gesicht ihres einzigen Kindes gespendet hatte – der Gedanke an diese unfassbar starke Frau brach mir fast das Herz.

Bei aller materiellen Sicherheit, für die ich dankbar bin, sind Gesundheit und physische Unversehrtheit unbezahlbare Güter. Entsprechend sind Empathie und Toleranz die wichtigsten Grundwerte, die ich dem kleinen Piranha mit auf seinen Weg geben möchte.

Silvester werden wir ganz entspannt mit Freuden das vierte und vermutlich letzte Fondue bis zur nächsten Weihnachtssaison zelebrieren und um Mitternacht mit drei aufgeregten Knirpsen (wenn sie so lange durchhalten) auf ein spannendes, glückliches und gesundes 2018 anstoßen.

Das wünsche ich Euch allen, meine Lieben!

Eure Single City Mama

 

Advent, Advent… die Bude brennt?

Adventliche Vorfreude im Hause Piranha! Dieses Jahr ist das erste Jahr, in dem der kleine Piranha das nahende Weihnachtsfest bewusst zur Kenntnis nehmen wird und ich bin ein bisschen aufgeregt.

girl sitting by the window

Weihnachten mit Kinderaugen … wie der kleine Piranha wohl das Fest empfindet? (Bild: Konstantin Yuganov/Fotolia)

Challenge 1: Weihnachtsstimmung generieren!

Ich muss ehrlich sagen: Die Vorweihnachtszeit flasht mich nicht, ich empfinde sie aber auch nicht als besonders stressig. Die Weihnachtsmärkte sind überfüllt und ein Besuch mit dem Buggy stellt regelmäßig einen Krampf dar, auf den ich gerne verzichten kann. Das Wetter ist wenig winterlich und irgendwie scheint der Weihnachtszauber, den ich selbst als Kind empfunden habe, in weiter Ferne. Geht Euch das auch so?

Challenge 2: Harmonie forcieren!

Und trotzdem wächst der Druck: Ich möchte dem kleinen Mann ein schönes Fest bieten mit einer feierlichen, besinnlichen Atmosphäre und einem Maximum an familiärer Harmonie, die – wie in allen Familien der Welt – gerade an den Feiertagen gern mal ein bisschen aus den Fugen gerät.

Challenge 3: Sinnvolle Geschenke finden!

Gleichzeitig zeigt ein Blick auf den chaotischen Kinderzimmerboden, dass es dem kleinen Piranha in puncto materieller Bespaßung an nichts mangelt. Die Geschenkeausfall fällt dementsprechend vergleichsweise überschaubar aus und beinhaltet auch Nützliches, wie z.B. ein neues Bett.

Wie früher und doch ganz anders…

Als ich klein war, wohnten wir in einem großen Altbau und der Tannenbaum – ein majestätisches Nadelgewächs – war dementsprechend immer hoch und mit echten Kerzen verziert. Eine tolle Atmosphäre entstand dadurch allein durch den Geruch der Kerzen und das warme Licht, allerdings sind mir der Piranha und vor allem Beagle Eddie viel zu stürmisch, als dass ich unser Habitat dieser Brandgefahr aussetzen würde – die 100 Lämpchen-LED-Kette von Budni wird es richten.

Und dann die Bescherung… Während meine Schwester und ich uns in unsere Festtagskleider (standesgemäß mit weißem Spitzenkragen) schmissen, begrüßte meine Mama den Weihnachtsmann und koordinierte die korrekte Ablage der schönen Geschenke auf unseren Gabentischen. Ob es davor oder danach zum Essen ging, wird familiär wiedersprüchlich diskutiert 😉 Ich vermute danach!

2016: Unser Piekse-Bäumchen (böse Zungen sprechen bei Maßen unter 1 m von einer „Krüppelfichte“) wird auf einem Tisch im Wohnzimmer stehen und soll planmäßig bereits einpaar Tage vor dem heiligen Abend geschmückt künstlich illuminierten Glanz in unsere Hütte bringen.

An Heiligabend soll es wie jedes Jahr ein köstliches Hummer-Menü geben, an dem neben unserer Familie die kürzlich verwitwete Patentante meiner Schwester teilnehmen wird.

Bei der Vorbereitung wird mir Tante Hu zur Hand gehen. Der Vorteil, das Weihnachtsfest bei uns auszurichten, ist vor allem ein logistischer. So kann der kleine Piranha, selig beschenkt und voll der maritimen Köstlichkeiten, zeitig ins Bett entschwinden, während wir Erwachsenen das Weihnachtsfest mit Wein und Plätzchen ausklingen lassen.

Wird es so werden wie bei meiner Mutter früher? Nein. Sie wird – wie jedes Jahr – unheimlich fehlen und die Feiertage sind, seit sie nicht mehr da ist, immer mit Wehmut und Erinnerungen verbunden.

Gleichzeitig hoffe ich, etwas Neues zu schaffen. Eine neue Tradition, Zeit mit der Familie und vor allem strahlende Piranha-Äuglein.

Liebe Weihnachtsgrüße sendet Euch

Eure Single City Mama