Von rappenden Zebras und Hauptstadt-Tanten

Lieblingsleser,

nach mehreren Wochen des Schweigens hat mir WordPress gerade den virtuellen Stinkefinger gezeigt – ich musste mich neu einloggen.

Wochen zogen seit meinem letzten Post ins Land. Es ist viel passiert (japp, ich denke auch gerade an den Marienhof-Jingle)

Der kleine Piranha ist ein mehr oder weniger zufriedenes Schulkind. Unter den Aktiva verbuchen wir die Pausen, die Garten AG und den Rap von Zebra Franz (kein Witz – der hat pädagogischen Anspruch, weil das musikalische Huftier die Anlauttabelle rappt). Auch seine Klasse mag er gern.

Weniger spaßig findet der kleine Mann bisher wider Erwarten den Pappmaché-Kurs in der Nachmittagsbetreuung (laaangweilig) und Streits, von denen angeblich einer schon zu einer ausgewachsenen Prügelei avanciert ist.

Positiv: Mich haben noch keine Lehrkörper kontaktiert, das Mitteilungsheft ist leer und irgendwie bekomme ich mein Kind jeden Tag zu früher Stunde aus dem Bett, die Brotdose gefüllt und mich selbst ins Auto (Look: Eine Mascaraschicht über „Rückwärts durch die Hecke“ + Haargummi).

Ansonsten habe ich einfach unheimlich viel um die Ohren. Neben meinem trubeligen Hauptjob habe ich jede Menge Redaktionsprojekte auf dem Tisch, die zwar unsere Reisekasse signifikant aufbessern – aber natürlich auch alle erfüllt werden wollen. Am besten bis vorgestern, was einige Abend- und Nachtschichten zur Folge hat. Der Piranha trabt weiterhin wöchentlich zu seinen Sportkursen (Schwimmen und Karate) und ich tummele mich den Großteil der Zeit im Home Office. Einpaar Brettspiele fungieren dabei als „Tower of Power“, auf dem mein Laptop thront – es sieht unglaublich professionell aus… nicht.

Dann gibt es News im Hause Piranha: Meine Schwester, beste Freundin und Quasi-Mitbewohnerin Tante Hu zieht im Dezember nach Berlin. Sie hat dort einen richtig coolen Job angenommen und ich freue mich selbstverständlich mit ihr (auch weil das bahntechnisch perfekt angebundene Berlin die ideale Destination für einen regelmäßigen Out-of-Town-Sister Trip ist), aber merkwürdig ist es dennoch, unsere allabendlichen Rituale (Netflix, chillen, zusammen essen, lästern und schlapplachen) einzuschränken.

Um Vereinsamung entgegen zu wirken UND weil es mir eine Coachin empfohlen hat, werde ich mich in Kürze wieder an neuen Hobbies versuchen: Gebucht hab ich erstmal einen Nähkurs für Beginner und einen Flamenco-Kurs an der VHS. Way!

Ich werde Euch auf dem Laufenden halten, meine Lieben.

Genießt die letzten Sommertage – ich persönlich freu mich ja schon sehr auf meine Lieblingsjahreszeit ❤

Eure Single City Mama

Der Adler ist gelandet

Lieblingsmamas,

es ist vollbracht!

Baba-Opa und Eddie, der Beagle, sind am Wochenende ins Casa de Piranha eingezogen. In weiser Voraussicht hatte Dr. med. Uropa Piranha (1908-1992) das Haus Ende der 50er Jahre mit vier separaten Wohneinheiten gebaut.

Als meine Mutter noch lebte, hatte sie im Erdgeschoss ihre Kanzlei. Mittlerweile haben wir die Zimmer saniert und barrierefrei möbliert, so dass Baba-Opa – mehr schlecht als recht zu Fuß – gut klar kommt.

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Familien-Beagle Eddie hat sich auf den Terrassenpolstern bereits gut eingelebt. (Bilder: Single City Mama)

Für die ganze Familie ist es erstmal eine Umstellung, aber wir grooven uns ganz gut ein. Baba-Opa hatte heute zum zweiten mal in Folge den Kita-Shuttle für den Piranha übernommen. Wir hatten verschlafen und mein Vater saß bereits im Auto, als er mich zornig anrief. Ich hob das schlafende Kind aus dem Bett, zog es schnell an, und die Männer sausten davon.

Da Eddie anfing zu kläffen, kaum dass die Tür ins Haus gefallen war, warf ich sämliche Eitelkeiten über Bord, schnappte mir ungeschminkt, fern der Heimat und in einer schwarzen Pyjama-Hose, die mit viel Phantasie auch als Leggings einer modisch-unkundigen durchgehen konnte, die Leine und stolzierte beschämt um den Park. Immerhin ein Straßenarbeiter konnte meinem „Nature-Look“ etwas abgewinnen und hupte fröhlich … oder verspottend … you never know!!

Ich konnte ohne meine Kontaktlinsen kaum gucken und hoffte inständig, niemand bekanntes zu treffen, als unsere Nachbarin Sophie, Frauchen von Schnappo und Purzel, von der anderen Straßenseite winkte. „Willkommen in der Welt der Hundebesitzer“, rief sie fröhlich. Ich beschleunigte meinen Schritt.

Langsam kehrt wieder Ruhe ein. Die Sommerpause der Kita ist überstanden. Der Piranha hatte zwei Ferienkurse absolviert – Parkours-Turnen und Malen in der Kunsthalle – was er auch ziemlich großartig fand, aber aufgrund der überschaubaren Zeiten für mich ein logistischer Supergau.

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Es wird diese Woche richtig heiß in der City und entsprechend planen wir einpaar gemächliche Outdoor-Aktivitäten und einen Tages-Abstecher an die Nordsee. Letzte Woche waren wir zum allerersten Mal am Elbstrand – der kleine Piranha hatte sich ein Strandpicknick gewünscht. Ein echtes Highlight und aufgrund der Riesen-Treppe im Treppenviertel (höhö) ein luftraubendes Workout (Memo an mich: Viel mehr Sport!).

Doller am pusten war ich glaub ich nur 2017, als ich vergessen hatte, dass das Hamburger Wahrzeichen – der Michel – einen Fahrstuhl hat, und mit meinem Date – nicht aus Hamburg – die 650 Stufen nach oben galoppiert bin. Mit einigen Pausen, um meine Herzfrequenz wieder in den dreistelligen Bereich zu befördern. Knallrot, völlig aus der Puste und jede Menge Herzklopfen – was will man bei einem Date eigentlich mehr? Auf dem Rückweg sahen wir dann den Fahrstuhl. Achso, wir sehen uns übrigens immer noch ;).

Ich wünsch Euch was, meine Lieben. Genießt den Sommer!

Eure höchst unsportliche Single City Mama

 

Schatzi, schenk mir ein Foto!

Lieblingsmamas!

Von unseren Räumungsambitionen in Baba-Opas Haus berichtete ich Euch bereits. Am Wochenende waren die „Kinderzimmer“ dran, also jene Räumlichkeiten, die Tante Hu und ich einst bewohnt und mit Leben und jeder Menge Ramsch (Salzkristalllampen, Bravo Hits 8-25 und Diddl-Mappen, um nur einige Interior-Lowlights zu nennen) befüllt hatten.

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Wir haben sogar gefühlte 1,5 Wochen (bis das Porto die Mitgliedspauschale überschritt) einen Fanclub geleitet… (Bild: dpa)

Ihr glaubt nicht, was bei der Entrümpelung zweier Regale alles zutage gefördert wurde. Von leidenschaftlichen Schriftstücken (inkl. Heiratsanträgen) meiner ersten Teenager-Liebeleien bis hin zu jeder Menge Fotos und den Chroniken eines chronischen Aggro-Teenagers, der den Jungs in der Klasse Prozente gab (also verschriftlicht als Ausdruck der „Wertschätzung“ versteht sich, nicht im Sinne eines unanständigen Discounts) – alles dabei. Auch ein Riesen-Foto eines Sporttrainers, in den ich mit 14 furchtbar verliebt war, ist noch da. Der Umschlag trägt die Aufschrift „Viel Spaß damit!“.

Die Entstehungsgeschichte ist mir immer noch ein bisschen peinlich, da meine Freundin Philine (Tante Phili) es im Ballraum ergatterte, indem sie dem Motiv verkündete, dass es für meinen 14. Geburtstag bestimmt war. Gefreut habe ich mich natürlich trotzdem. Die Schmetterlinge haben nie wieder so wild in meinem Bauch getanzt. Hach. Der kleine Piranha fragte misstrauisch: „Mama, wer ist dieser Mann?“.

Als ich dazu kistenweise abgestandenes Make Up sortierte, musste ich lachen. Diese Eitelkeit – long time gone. Ein ungeschminkter Gang zum Bäcker wäre damals undenkbar gewesen.

Heute tusche ich mir die Wimpern an der Ampel und schlage aus akutem Haargummi-Mangel schon mal unfreiwillig mit einer Kindersocke im Haar im Büro auf. Meine Kollegen können ein Lied davon singen, da es regelmäßig für Gelächter sorgt.

Dazu muss ich sagen, dass meine Haut seit der Pubertät viel, viel besser geworden ist. Ich schiebe das auch und vor allem auf die Hormone. Irgendein positives Beiwerk muss der Alterungsprozess ja auch haben!

Am Wochenende geht das muntere Räumen in die nächste Runde. Mal gucken, was mir dann noch Schönes in die Hände fällt…

Liebste Grüße von Eurer Single City Mama (ehemalige Co-Leitung des „Diddl-Fanclub Käsekuchen“, heute Elternvertretung der Robben-Gruppe)

 

 

Sonne, Strand und Sandflöhe?

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Lieblingsmamas,

ich hoffe, Ihr habt alle schon ein bisschen Frühlingsluft schnuppern können.

Bei uns geht es zur Zeit drunter und drüber. Nachdem der kleine Piranha und ich letzte Woche zwei herrliche Tage am sommerlichen Timmendorfer Strand verbrachten (das Maritim Club Hotel hatte aus Kulanz eine frühere, eigentlich unstornierbare Buchung geschoben), fanden wir uns gestern mal wieder bei unserer Kinderärztin ein.

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Ob der Ostsee-Strand die Sandflöhe brachte? (Bild: Single City Mama)

Der Piranha hatte seit Freitag plötzlich rote Punkte entwickelt und klagte über Halsschmerzen. Alarm im Sperrbezirk! Da er gegen Masern, Röteln, Windpocken und sämtlichen Spaß geimpft ist, waren Tante Hu, Dr. Google und ich ratlos – und sind es nach wie vor.

Die Diagnose lautete nämlich wahlweise Sandflöhe (brrh!), die er sich am Strand eingefangen haben könnte, oder eine Begleiterscheinung abklingender Enteroviren – ich weiß nicht, was ich verstörender finde. Nach eingehender Ergoogelung der Sandflöhe, vermute ich übrigens, dass es doch die Viren sind.

Den Piranha juckte es (haha) herzlich wenig und er war guter Dinge, insbesondere, da eigentlich heute der Kita-Fasching bevorstand. Leider herrscht jedoch auch in der Kita zurzeit hoher Krankenstand, so dass die Soirée kurzerhand um eine Woche geschoben wurde. Der kleine Piranha verkleidet sich als Ninjago Jay und ist entsprechend ekstatisch – auch ich durfte auch bereits kurz in die Maske schlüpfen, was minutiös durch Bewegtbilder dokumentiert wurde („Mamaaa, mach noch mal nen Videooo“).

SingleCityMama_Ninjago

Weniger erfreulich ist, dass ich mich momentan wegen Streitigkeiten ob der Kündigungsfrist mit unserer alten Kita herumärgere und mich diesbezüglich nächsten Monat zu einer mündlichen Verhandlung vor dem Amtsgericht einfinden muss – drückt mir die Daumen.

Auch Baba-Opas Umzug aus unserem Elternhaus in unser jetziges Haus steht für den Frühsommer an. Tante Hu und ich müssen in diesem Zusammenhang nicht nur seinen Umzug und den seiner 7.000.000 Erinnerungen organisieren, sondern auch unsere eigenen Kinderzimmer entrümpeln. Für jemanden, der sich ohnehin nicht allzu gut von Dingen trennt, eine Mammutaufgabe. Tante Hu fasste es neulich treffend zusammen.

Man stößt auf jede Menge Kram, den man eigentlich schon ganz vergessen hat und entsprechend auch nicht vermisst, aber wenn man ihn dann in der Hand hält, fällt das Wegschmeißen schwer.

Wir wollen im Frühjahr mal auf dem Flohmarkt unser Glück probieren 🙂

Ich wünsch Euch was, Ihr Lieben.

Eure Single City Mama