Rocking the Alltag

Lieblingsmamas,

man könnte meinen, dass unser Blog schon beim Scrollen rostig quietscht, so lang ist der letzte Beitrag schon wieder her.

Der Grund ist ganz lapidar jede Menge Stress in Form von ganz viel Arbeit, Baba-Opas bevorstehendem Umzug (unser Elternhaus gleicht nach wie vor einem inoffiziellen Recyclinghof), einpaar fiesen Bakterien, die den Verdauungstrakt des kleinen Piranhas besiedelt hatten, einem fleißigen Osterhase, und, und, und.

Leider hat sich der kürzlich noch euphorisch begrüßte Frühling schon wieder verkrümelt und es ist arschkalt in der Hansestadt.

Dabei steht für Mai soviel schönes auf unserem Plan: Unseren Leih-Gemüsegarten in Norderstedt werden wir am kommenden Freitag zum ersten mal besuchen (und einen Trampelpfad ertrampeln, großes Highlight!). Am 24. Mai feiert Baba-Opa 73. Geburtstag und wir schicken großes Stück Kuchen zu Oma in den Himmel, da sie ebenfalls an diesem Tag Geburtstag gehabt hätte.

Und am 1. Juni – praktischerweise ein Sonnabend – jährt sich das Wiegenfest des Piranhas bereits zum fünften Mal. Ich bin ein bisschen schockiert, dass es schon fünf Jahre sind. Ebenfalls war ich heute morgen schockiert, als Facebook mir eine Erinnerung von vor sechs Jahren anzeigte. Ich streifte damals vergleichsweise jugendlich und unbeschwert durch Chicago und San Diego, meine wunderschönen Lieblingsstädte in den USA. Und sah wesentlich ausgeschlafener aus, als heute. Sei’s drum. Wozu gibt es Concealer?

Der kleine Piranha wird dieses Jahr in den dekadenten Genuss kommen, seinen Geburtstag gleich zwei mal zu zelebrieren. Ich hab lange mit mir gerungen. Der Grund ist eigentlich, dass er so gern mit seinem Freund Joni zusammen feiern würde. Der ist zwei Stunden jünger als der Piranha – seine Mama Susann und ich teilten uns das Zimmer auf der Wöchnerinnenstation.

Letztes Jahr reservierte Jonis Mama in weiser Voraussicht bereits den Kinderbauernhof in Kirchdorf – eine supercoole, pelzige Location inkl. Heuboden-Sause – , allerdings, Achtung: 1st World Hasenfuß, kann jedes Kind „nur“ vier Gäste einladen. Reicht ja auch, könnte man meinen, schließlich werden die Nasen erst fünf. Allerdings war das so überhaupt nicht mit dem engsten Kreis des Kindes unter einen Hut zu bringen, dass wir uns aufteilen. Sonnabend wird der Bauernhof gerockt, und Sonntag gibt es ein sommerliches Planschgelage in unserem Garten.

Wo wir grad beim Thema Geburtstag sind: Single City Mama wird Mitte des Monats drei! WHOOP WHOOP! Ich lasse mir gerade noch eine schöne Aktion für Euch einfallen.

Donnerstag war ich übrigens endlich mal wieder mutig genug, meinen langen Haaren ein kleines Make Over zu gönnen und habe mir einen Pony schnippeln lassen.

Ausgerechnet heute, als ich den haarigen Relaunch offiziell im Büro vorführen wollte, fehlte mir nach einer unfreiwilligen Nacht auf der Couch (Kontaktlinsen und Tagesoutfit inklusive) die Zeit für das obligatorische Ponystyling, so dass ich ihn mit einer Klemme zur Seite klemmen musste, um nicht als bekanntes Reinigungsutensil von V durchzugehen, aber sonst bin ich echt happy.

IMG_1574 (002)

Apropos Pony – den Feiertag letzte Woche verbrachten wir mit Freunden in der Schäferei Rolfs bei Büsum. Ein launiger Tagesausflug, den ich allen Nordlichtern nur empfehlen kann. Ponyreiten, Spielscheune, Tierefüttern und lecker Streuselkuchen gehen einfach immer.

Lasst es Euch gut gehen, meine Lieben.

Eure Single City Mama

Gefühle sind für Superhelden

Hallo meine Lieben,

so, nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub… ich wäre dann wieder soweit! Bei uns ist ganz schön was los gerade. Nachdem Baba-Opa, der kleine Piranha und ich Freitag Nacht in den heimatlichen Bahnhof eingelaufen waren, ging es für mich am Montag morgen mit dem Flieger zu unserem Kunden nach Düsseldorf.

composing-2925179_960_720

Hakuna Matata. Kein Stress ist auch keine Lösung. Oder doch? (Bild: Pixabay)

Just als Claus, mein Chef, und ich aus dem Meeting kamen und wieder aufbrechen wollten gen Flughafen, erhielt ich eine SMS von Baba-Opa, der an diesem Tag den Piranha hütete, dass der Hausarzt ihn wegen seiner extremen Schlappheit zum Aufpäppeln und Diagnostik ins Krankenhaus überwiesen hatte – er sollte Dienstag morgen „einrücken“.

Ich sorgte mich, allerdings klang Baba-Opa selbst ganz entspannt. Größere Sorgen als seine Gesundheit bereitete ihm offensichtlich die Tatsache, dass ein abgeranzter Koffer mit seinen Jugend-Dias beinahe der Entrümpelung zum Opfer gefallen war und schleunigst evakuiert werden müsste.

Gleichzeitig begannen die sanitären Umbauarbeiten bei uns im Haus. Der Schlagbohrer surrt seitdem Beethovens Neunte. Zum Glück geht es Baba-Opa schon deutlich besser und wir hoffen, ihn am Wochenende wieder bei uns zu haben.

Für den kleinen Piranha stand gestern Morgen die große U9 an. Größtenteils ist alles prima. Da sein gemaltes Strichmännchen über sämtliche Gliedmaßen verfügte und zumindest neutral-amüsiert dreinblickte, attestierte man ihm die künstlerische Begabung eines Sechsjährigen.

Mit stolz geschwellter Brust nahm ich die weiteren Diagnosen in Empfang: Eine uns bis dato unbekannte Kinderärztin informierte mich, dass der Piranha den Hörtest unterdurchschnittlich absolviert hatte und überwies uns an den HNO-Arzt.

Da der Piranha von jeher mit einem großen Haupt gesegnet ist (wie Mutter und Großmutter, denen ebenfalls kaum Hüte und Mützen passen), sollen wir zudem noch demnächst in der Kinder-Radiologie seinen Kopf ultraschallen lassen. WTF? Zwar bestehe per se kein Grund zur Sorge bzw. auch keinerlei neurologische Auffälligkeiten, aber sicher sei sicher, er sei schon sehr groß, meinte sie. Nun ja. Tatsächlich war ich – als bekennender Hypochonder – in dieser Sache wirklich entspannt. Wenn hier etwas in meinen Genen liegt, dann der Dickschädel.

Da ich mit dem Klemptner heute noch einiges besprechen musste, schaffte ich es mal wieder nicht, den Piranha pünktlich in die Kita zu bringen, was prompt eine Standpauke der Erzieher zur Folge hatte. „Es bricht mir das Herz, dass er dann den Morgenkreis verpasst“ erklärte mir Erzieher Leo* (so heißt er nicht wirklich, ätsch) unter Bezug auf den heiligen Gral der Kleinkind-Pädagogik (arammsammsamm) und zähneknirschend gelobte ich Besserung.

Meine Hoffnung, dass wir mit der Einschulung in die Vorschule im August unter anderem die Hamburger Baustellenlogistik umschiffen könnten (momentan kostet mich jede Strecke ca. 25 Minuten mit dem Auto), wurde je zerschlagen, da während unseres Urlaubs der zweite Ablehnungsbescheid einer nahegelegenen Grundschule eintrudelte. „Zu viele Anmeldungen, tut uns Leid, ab auf die Warteliste mit Euch“. Angry City Mama!

Ich fragte mich, ob es eventuell doch möglich sei, meinen Körper in viele kleine Stücke zu zerteilen und strategisch sinnvoll zu positionieren. Kommt Achtsamkeit vielleicht von Achtelung? Vorschläge werden gerne entgegen genommen.

Seit Monaten hatte ich mir vorgenommen, meine „Panikpillchen“, die ich seit 2,5 Jahren gegen die Angstzustände nehme, mal auszuschleichen. Zwar vertrage ich sie gut und bin angstfrei, aber immer Medikamente einzuwerfen, kann ja auch keine Lösung sein.

Dachte ich mir während der Urlaubs (natürlich) und reduzierte die Dosis. Ich war zwar darauf vorbereitet, dass mit sinkendem Serotonin-Spiegel das emotionale Spektrum deutlich größer wird, aber so langsam dämmert mir, dass es gerade in dieser Woche vermutlich keine allzu clevere Idee war. So ein kleiner innerer Schutzwall hat auch deutliche Vorteile. Gefühle sind nur was für echte Superhelden.

Aber ich taste mich mal aus meiner Komfortzone. Und übe mich in sinnvollem Stressmanagement. Sport und so. In der Theorie setze ich mal ein Häkchen dran.

Ich wünsch Euch was, Ihr Lieben.

Eure Single City Mama

Reisen am Rande des Wahnsinns

Ihr Lieben,

der Norden hat uns wieder! Ich schniefe und keuche auf dem letzten Loch, bin gestresst bis in die Haarspitzen und beschließe, die nächste Auszeit einfach in Fließdecken mumifiziert auf meinem durchgesessenen Bigsofa zu verbringen und morbide Krimiserien zu rezipieren – jawohl!!

Aber der Reihe nach. Von unserer chaotischen Anreise und meinen verschwiemelten Augen hatte ich Euch ja schon berichtet. Das sollte noch nicht alles gewesen sein, was Murphy, der alte Bastard, für uns bereit hielt.

Single City Mama_Meran

Der kleine Piranha genießt die Aussicht vom Berg…

Nachdem wir einpaar wirklich schöne Tage im Feuerstein verlebt hatten und ich nach ausgiebiger Massage, köstlichen Abendmenüs und unverhoffter Freizeit (der kleine Piranha liebte den Kids Club und zog es auch vor, in Begleitung der anderen Kinder zu dinieren) mich richtig erholt hatte, kam Freitag der nächste Hammer.

Schon kurz nach unserer Abreise in München hatte ich bemerkt, dass im Wagen ein rotes Ausrufezeichen blinkte. Die Handbremse war gelöst, alles schien ok, aber dieses Lämpchen blinkte hartnäckig. Also rief ich Freitag vor unserer geplanten Weiterfahrt nach Meran in einer nahegelegenen Werkstatt an. „Kommen Sie vorbei, dann lesen wir den Fehler aus“, tirolerte der freundliche Herr und ich machte den ersten Kardinalfehler.

Da es sich ja um einen Mietwagen handelte und ich etwas ängstlich war, im Zweifel auf hohen Werkstattkosten sitzen zu bleiben, rief ich zunächst die Service-Hotline unseres Verleihers an. Damit begann die Odysee, denn statt dass ich selbst kurz zum Fehlerauslesen fahren durfte, wartete ich die nächsten drei Stunden auf den italienischen ADAC, der das Auto mitnahm und zwei weitere Stunden, bis mir ein Mitarbeiter des Automobilclubs mitteilte, dass ich nun heute doch keinen Ersatzwagen bekommen könnte. Am nächsten Tag stünde aber in Bozen (ca. 80 Km südlich) einer bereit, den ich mir abholen könnte.

Ich war bedient. Unser Hotel in Meran war nicht stornierbar, ich buchte auf eigene Kosten eine weitere Nacht (die ich null genießen konnte) im Kinderhotel und tuckerte am nächsten Morgen ebenfalls auf eigene Kosten im Taxi nach Bozen. Die Aussagen, ob ich dieses Geld jemals wiedersehen würde, variierten, was mich schon mal nicht sehr glücklich machte. „Ditt is halt n Risiko, wenn man n Mietfahrzeug nimmt, wa“, berlinerte ein frecher Mitarbeiter der Mietwagenfirma, mit dem ich mich danach richtig in die Wolle bekam.

Der kleine Piranha spürte meine Anspannung und war zornig. „Du bist nicht für mich da“, wütete er bereits Freitag und schmiss sich immer wieder theatralisch aufs Bett.

Single City Mama_Urlaub

Auf der Alm doa gibts koa Stress…

Als wir Samstag Nachmittag endlich in Meran angekommen waren, versuchte ich den ganzen Stress und meine aufkommende Erkältung irgendwie zu verdrängen – es gibt schlimmeres und viele leidgeplagte Menschen, die sich wünschen würden, mit uns zu tauschen, sagte ich mir – und wir machten uns eine schöne Zeit, bis wir Sonntag die Rückreise gen München antraten.

Zwischendurch zweifelte ich immer wieder an meiner Reisekompetenz. Gefühlt passierte sowas überdurchschnittlich häufig mir, was auch nicht zuletzt ein bisschen an meinem grundchaotischen Naturell liegt. Da dockt fucking Murphy gerne an!

Apropos… wir verbrachten noch zwei Nächte in München, gingen in den Zoo und besuchten Freunde und wollten eigentlich am Dienstag morgen mit dem Flugzeug die Rückreise antreten. Eigentlich! Denn trotz einer für meine Verhältnisse wirklich guten Planung ging an diesem Morgen alles schief. Die Mietwagen-Rückgabe und Reklamation zog sich wie Kaugummi, ich latschte erstmal in das falsche Terminal (was am riesigen FJS-Airport in München fatal ist), reihte mich in die längste Sicherheitsschlange ein, hetzte wie verrückt und kam – Ihr könnt es Euch denken – doch zu spät.

Der Flieger stand zwar noch da, aber das Boarding war geschlossen. Schon in der Sicherheitsschlange hinter der arabischen Großfamilie brachen bei mir die Dämme (ein sehr seltenes Ereignis) und ich weinte bitterlich, bis mir die Mascara in den Ausschnitt tropfte. Die Security-Mitarbeiter waren besorgt und tatsächlich sehr mitfühlend, während ich unter Tränen röchelnd unser Pech an diesem Tag beklagte.

Auch der kleine Piranha war sehr empathisch und beruhigte mich „Mama, mach Dir keine Sorgen, ich bin bei Dir“. „Wir nehmen einfach den nächsten Flieger!“ Hätten wir auch, aber da ich ein Schnäppchen gebucht hatte, hätte uns die Neubuchung mehr als 500,- Schienen gekostet. Ich überlegte nach Alternativen. Die Bahn wäre eine Option gewesen, aber ich – verheult, verschnupft und vollbepackt – fühlte mich nicht in der Lage, mit Kind und Kegel in die S-Bahn zu steigen und zum HBF zu düsen. Geschweige denn eine Zugfahrt auf mich zu nehmen.

Ich würde Autofahren, beschloss ich, und eine sehr liebe Dame am Mietwagen-Schalter (diesmal ein anderer Anbieter) hatte Mitleid mit uns und organisierte uns sehr günstig einen muckeligen Fiat Panda, mit dem wir die 900 Km Rückreise antraten.

Tatsächlich lief das sogar richtig smooth (ich wurde nur einmal geblitzt!), gegen 22.30 waren wir wieder zuhause und ich mittlerweile richtig krank. Mit dem abfallenden Stress quittierte auch mein Rest-Immunsystem seinen Dienst und zeigte mir ne Nase.

So Ihr Lieben, das war unser Reisebericht. Über die Destination kann ich aber nur Positives berichten. Ich liebe die Berge, das Wetter war toll, das Essen köstlich, die Kind meistens entspannt. Ich bin über meinen Angst-Schatten gesprungen und mit dem Piranha mehrmals Alpin Bob gefahren, wir trafen nette Leute und genossen den Spätsommer in den Alpen. Zwischendurch hinterfragte mich meine Kompetenz als Mutter und menschliches Wesen und ärgerte mich über Chaos, Karma und dass ich gerade in solchen Situationen manchmal an die Grenzen meiner Selbstständigkeit gerate.

Es klingt furchtbar unemanzipiert, aber gerade in solchen Stressmomenten wünsche ich mir jemanden, der mir den Kopf gerade rückt, nicht ganz so verpeilt ist wie ich, und das Chaos nicht ganz so magisch anzieht, an meiner Seite. Ein bisschen mehr Ratio ist doch sehr sexy, im Gegenzug biete ich Kreativität und Empathie.

Jetzt werde ich mir erstmal einen weiteren Tee kochen und mich mit Pharma-Smarties eindecken. Ich wünsche Euch was, Ihr Lieben! Yay Südtirol 🙂

Liebst,

Eure schniefige Single City Chaos Mama

Seid freundlich. Seid komisch. Genießt das Chaos!

Lieblingsmamas,

whoooooooooop – trotz unserer etwas längeren Pause habe ich eben eine Email von Patrick von Elterngeld.de bekommen – Single City Mama ist wieder unter den Top 50 Family-Blogs!

Ich freue mich sehr – weniger über die Auszeichnung, als über die Tatsache, dass Ihr Spaß am Lesen habt und Euch in vielen Artikeln wiederfindet.

In vielen Bereichen sind wir sehr privilegiert. Baba-Opa ist eine echte Stütze – Opa, Oma und Erziehungsperson in Einem <3. Wenn der kleine Piranha krank ist oder ich ihn brauche, ist er sofort zur Stelle. Ebenso Tante Hu, die dem Piranha auch mal Grenzen setzt, wenn ich Herzchen in den Augen habe. Ich habe ein tolles Netzwerk, zum Kindsvater gibt es einen positiven Kontakt, ich habe einen gut bezahlten Job und einen flexiblen Arbeitgeber. Das könnte viel schlimmer sein – und ich weiß, dass viele Alleinerziehende in diesem Bereich mehr Sorgen haben.

Aber auch ich stehe ständig unter Strom, versuche Job, Haushalt und einen quirligen Dreijährigen unter einen Hut zu bekommen und mich selbst dabei nicht zu vergessen, Hobbies zu haben, Freundschaften zu pflegen und sogar auf Dates zu gehen (wenn der Mann spannend ist und Kraft und Zeit es zulassen).

Im Sommer 2016 bekam ich die Quittung für ein über lange Zeit zu hohes Stresslevel – auch emotional – und mir wurde die Fragilität der mentalen Gesundheit vor Augen geführt. Gefühlt von heut auf morgen wurde aus einer starken, souveränen Redakteurin mit Hummeln im Hintern ein fragiles Bündel, dass Angst hatte, den nächsten Tag nicht zu überleben.

Die Ärzte attestierten mir eine einwandfreie physische Gesundheit und diagnostizierten Panikattacken. Ich suchte mir professionelle Hilfe und thematisierte das Ganze offen, „sogar“ am Arbeitsplatz, fuhr in eine Mutter-Kind-Kur und wurde achtsamer. Abends bleibt der Laptop aus, ab 20.30 gehört die Zeit mir, einen Großteil der Abende entspanne ich Zuhause bis mir auf dem Sofa die Augen zufallen. Ich mache wieder mehr Sport und lernte mich besser abzugrenzen, wurde mir meines eigenen Wertes und meiner Grenzen bewusster.

Denn mir war klar: Anders geht es nicht. Anders kann ich das Pensum nicht bewältigen. Durch das Schreiben möchte ich Euch zum lachen bringen, aber auch vieles weitergeben, was ich für mich selbst gelernt habe.

Vor allem: Je offener man durchs Leben geht, desto mehr kommt zurück. Menschen öffnen sich, erzählen von sich. Es gibt natürlich nach wie vor Enttäuschungen, Ärger im Job, Liebeswirrwarr, alles, was das Leben bunt macht – aber an allem wächst man…irgendwie…auch wenn es uns manchmal erst viel später klar wird.

Gestern habe ich ein schönes Zitat gefunden, das die Netzgemeinde Anthony Hopkins zuschreibt:

29570511_1658617834231937_5525552787962915294_n

Wer auch immer diese Worte gesprochen hat – ich unterschreibe das. Voll und ganz.

Liebste Grüße von Eurer

Single City Mama

Mama Interruptus

Lieblingsmamas,

die letzten Wochen war es furchtbar ruhig auf unserem Blog. Ich fühle mich schon ganz rabig und will Euch unbedingt updaten, aber mir fehlte tatsächlich die Zeit. High-Performing-Muttifunktionstalent-at-its-fucking-finest, aber wem sage ich das?

Im Büro steppt so kurz vor Weihnachten regelmäßig der Bär. Zusätzlich ging es Baba-Opa gar nicht gut, so dass er zwei Wochen im Krankenhaus verbringen musste. Ich war schrecklich in Sorge und aufgewühlt, da zunächst nicht feststand, was ihm fehlte. Zum Glück ist er mittlerweile weitestgehend genesen, aber die letzten Wochen forderten ihren Tribut.

24231736_10159699709975437_5615783542860991620_n

Ein fast menschenleerer Strand im Ostseebad Koserow… (Bild: Single City Mama)

Um wieder zu Kräften zu kommen und ein bisschen Reserveenergie zu tanken, verbrachte ich das vergangene Wochenende ganz allein auf der Ostsee-Insel Usedom. Ich hatte ein Super-Turbo-Schnäppchen gebucht (dass es so schnappig war, verdankte ich vor allem der Weihnachtsfeier des örtlichen Harley-Clubs, die mich bis in die frühen Morgenstunden aus Morpheus Armen trieb, gah!), aber ansonsten war es herrlich. Lecker Essen, ein schöner Pool, zwei kräftige Rückenmassagen und lange Spaziergänge an der tosenden See. Hach.

Der kleine Piranha verbrachte derweil Zeit mit Familie und Freunden, feierte eine Sleep Over mit Kumpel Joni, ließ sich von seinen Patenonkels bespaßen und tobte mit unserer Hundenanny Nicole über den Indoor-Spielplatz. Nachdem er anfänglich zornig gewesen war, dass ich ohne ihn schwimmen gehen würde, nahm er mir die kleine Auszeit nicht krumm – insbesondere, als er selig das „Souvenir“ (ein Polizeiauto, das ich an der Raststätte Fuchsberg erstanden hatte) bespielte.

Die Moral von der Geschicht‘: Mehr-Zeit-für-uns. Es ist so wichtig und die logistische Herausforderung ist es alle mal wert. Wie singt Clueso so schön? Wir können den Wind nicht ändern, nur die Segel drehen…

Liebste Vorweihnachtsgrüße von Eurer

Single City Mama

„Mama, Du bist blöd“

Guten Morgen Ihr Lieben,

als mich neulich morgens zwei blaue Piranha-Äuglein provokativ anfunkelten und mein Kind mir „Mama, Du bist blöd“ entgegen blökte, dachte ich jetzt hackt’s…

Pffffh – da gibst Du täglich Dein Bestes, um Job, Haushalt, Dein eigenes Leben und die Bedürfnisse Deines Kindes unter einen Hut zu bekommen und dabei fröhlich, entspannt und gesund zu bleiben, und dann trifft Dich der Undank auf zwei (kurzen) Beinchen. Un-fucking-fassbar!

SingleCityMama_bockig

Ob blöde Mamas sind durch Plastiktunnel winden und Quatsch machen? Fraglich! (Bild: Single City Mama)

Versteht sich natürlich von selbst, dass blöde Mamas auch nicht auf den Spielplatz gehen, keine Quetschis und Fruchtriegel in der Tasche haben, keine Überraschungseier kaufen, Plüschtiere suchen und Kindersendungen auf dem Tablet anschalten (und ständig wieder aufspringen, um die Werbung zu überspringen), nicht mehrmals am Tag Kinderpopos sauber machen, Paprika schnippeln, Wäscheberge managen, Wutausbrüche aushalten und Verspannungen in Kauf nehmen, damit Querschläfer genug Platz in der großen Heia haben… nein, blöde Mamas tun das nicht.

Überhaupt ist der kleine Piranha momentan in einer ziemlich provokanten Phase, was bei mir so manches mal einen Nerv trifft. Geht es nicht nach der Nase des kleinen Trotzkopfes wird erstmal gebrüllt. Ein tränenloses Wutgebrüll versteht sich, das oft binnen Sekunden in ein schallend dreckiges Lachen umschlägt. Schimpfe ich dann, geht die Sirene erst richtig los. „Mama, nicht böhöhöhöööse sein!“.

Plötzlich fallen mir die Phrasen aus meiner eigenen Kindheit wieder ein. „Ihr wisst gar nicht, wie gut Ihr es habt…“ oder „Warte mal ab, bis Du selber Kinder hast…“ Meine Eltern hatten ja gar nicht so Unrecht, doch damals, in meinem kindlichen Universum, waren sie manches mal einfach sooo blöd… und nie hätte ich gewusst warum 😉

Liebste Grüße von Eurer

Single City Mama

 

Hakuna Ma(ma)tata!

Hey Ihr Lieben,

heute ist wieder einer dieser Tage, die ich am liebsten in Embryonalhaltung auf einem Südsee-Atoll verbringen würde.

Der kleine Piranha hat sich zum Glück von seiner Streptokokken-Infektion erholt, aber er klebt momentan an mir wie Pattex. Was einerseits wunderschön ist – es zeigt das enge Band, das wir haben und ich liebe es, zu kuscheln und zu schmusen und übe mich zumindest gelegentlich in Duplo-Architektur. ABER ich bin Single Mama, das heißt für den Großteil unseres Lebensunterhaltes muss ich alleine aufkommen.

Hakuna Matata

Ich habe einen fordernden, coolen Job, aber natürlich auch die dazugehörigen fordernden, coolen Kunden, die auf eine schnelle Lieferung ihrer Artikel angewiesen sind. Abends schreibe ich meistens schon Artikel vor, recherchiere Statistiken oder skizziere komplexe Sachverhalte, um am nächsten Tag nur noch in die Tasten hauen zu können.

Nach dem Chaos mit der gescheiterten Eingewöhnung in seiner Ersatzkita letzte Woche, brachte ich den kleinen Piranha heute morgen auf einen betreuten Spielplatz, wo auch sein Kumpel Talis vormittags spielt. Doch selbst hier, in der Gesellschaft seines Kumpels und lieber Kinder, wollte der kleine Pattex-Piranha nicht bleiben. Erzürnt mahnte er wiederholt zum Aufbruch, bis ich schließlich einwilligte – um ihn morgen zumindest zu einem erneuten Versuch überreden zu können. Die nächste Stunde verbrachten wir im Garten, bis ich begann, die Wohnung zu staubsaugen, die Küche aufzuräumen, mich selbst zu duschen und anzuziehen, Mittagessen vorzubereiten und Baba-Opa zu empfangen, der dann übernahm, da ich nun – endlich – dringend ins Büro musste.

Als Baba-Opa dann noch maulte, warum ich die Balkon-Möbel noch nicht abgedeckt und für ihn einen Brief bei der Post abgeholt hatte (implizit: Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?) ging ich hoch und schnauzte ihn an. „Wieso bist DU gestresst?“ fragte mein Vater provokant – und erntete eine entsprechende Antwort. Das ohnehin erboste Kind („Mamaaa bleib hier“) stand daneben und weinte noch lauter. Flieg, Rabe, flieg dachte ich – und ich flog.

Vollkommen hilflos, überfordert und frustriert verließ ich schließlich die Wohnung, während ich dem kleinen Piranha ständig versicherte, dass ich abends wieder da sein werde. Bis dato wird er Spaß mit Baba-Opa und seinem Vater haben, der heute nachmittag zu Besuch kommt. Ich werde gleich einen Beruhigungskaffee trinken und den Rest des Nachmittags konzentriert in die Tasten hauen, um zumindest an der Workfront ein bisschen Druck rauszunehmen. Muttitasking at its finest.

Hakuna Matata…ta…ta..taaaa.

Eure Single City Mama

3’s a Party!!

Gestern war der große Tag! Der kleine Piranha – stolzer Jubilar, der es nicht versäumte, jedem von seinem Ehrentag zu berichten – und ich waren in Höchstform. Ich hatte mir extra einen Tag Urlaub genommen, um im Garten die letzten Vorbereitungen zu treffen (ein Prozess, der sich über mehrere Tage hinzog) und war fix und alle, als die ersten Gäste (sogar vor uns) eintrafen…

 

Aber schööön wars. Und Petrus war uns wohl gesonnen! 12 Zwerge und Mamas hatten einen ganzen Nachmittag in der Sonne Spaß, es gab tolle, liebevoll ausgesuchte „Baschenke“, lecker Kuchen und Grillgut (dank Grillmeister Vito). Der kleine Piranha war so aufgeregt, dass es Tante Hu und mir erst mit vereinten Kräften gelang, ihn gegen 22.00 ins Bett zu bringen.

Ein echtes Highlight war die geliehene Hüpfburg von Geburtstagsfee, die auch bei den größeren Geschwistern ganz hoch im Kurs war.

Und für mich? War das Ganze ganz schön stressig, was es nicht hätte sein müssen. Statt alles möglichst „perfekt“ machen zu wollen, hätte wahrscheinlich auch weniger Aufwand zu einem genauso schönen Ergebnis geführt. Aber anders als im letzten Jahr hatte ich wirklich die Chance, mich mit allen Freundinnen zu unterhalten und sogar neue Mamas von Kita-Freundinnen des kleinen Piranhas kennenzulernen.

Unser frisch gepimpter Garten sah so toll aus und ich war natürlich stolz wie Oskar auf den zuckersüßen Jubilar, der in entsprechender Montur („Ich bin 3“-Shirt) wie ein Pfau durch den Garten schritt, hüpfte und seine „Baschenke“ bespielte. Ich war richtig glücklich und dankbar für mein kleines Männchen und die lieben, entspannten Menschen in unserem Leben. Lustigerweise verstanden die sich untereinander auch so gut, dass gleich weitere Geburtstagseinladungen ausgesprochen wurden. Sandkasten-Networking at its finest 😀

Als der kleine Piranha zu später Stunde sein Haupt schließlich mit Robbie und Werner gebettet hatte, entkorkte ich noch eine Flasche Champagner und stieß mit Baba-Opa und Tante Hu auf den kleinen Mann an.

Auf unser nächstes, turbulentes gemeinsames Jahr,

Eure Single City Mama

Mama grenzenlos?

So, jetzt ist es amtlich – mein iPhone ist schlauer als ich. Es sagt mir rechtzeitig, wenn der Akku leer ist und wenn ich das Kabel nicht dabei habe, zeigt es mir ne Nase. Zapp – und aus. Kann ich mir eigentlich eine Scheibe von abschneiden. A.I. reversed? Das Thema kommt eindeutig auf die Agenda für eine mögliche Spielberg-Adaption…

Aber der Reihe nach… Gestern war ein per se wirklich schöner Tag, an dem ich doch an meine Grenzen gestoßen bin. Gefahr erkannt – Lektion gelernt. Oder nicht?

Low Battery Illustration

Akkustand niedrig… (Bild: Fotolia)

Der kleine Piranha kam um 7.15 morgens an mein Bett gewatschelt und forderte den morgendlichen Milchausschank. Danach gewährte er mir noch eine Stunde Ruhe, während er sein Hab und Gut bespielte und ich bäuchlings auf Kissen und Decken in Gedanken den Tag durchging. Und der hatte es in sich.

Um 10.30 hatten wir einpaar liebe Mama-Freundinnen zum ausgiebigen Sonntagsbrunch eingeladen, was toll war. Die Kiddies spielten und wir hatten ordentlich Zeit zum quatschen über Kinder, Männer, Jobs – die wirklich wichtigen Themen, Ihr merkt es schon. Bedeutete natürlich auch Vorbereitung, Wohnung sauber machen, Essen und Getränke anrichten, Kinder einfangen, nachdem die Tante Hu in ihrer Wohnung eingeschlossen hatten…

Um 14.30 gingen die letzten Gäste und der kleine Piranha war überreif für den Mittagsschlaf. Wir legten uns beide kurz hin, aber ich fand keine Ruhe und war in Gedanken schon bei der Nachmittags-Logistik. Um 15.30 wollten wir eigentlich seinen kürzlich verzogenen Kita-Buddy Timmi besuchen, worauf wir uns wirklich freuten. Weil es zeitlich schon knapp war, verschob ich das Treffen etwas nach hinten, der Piranha machte sein Nickerchen während ich aufräumte und um 16.30 waren wir im 40 Km entfernten Ahrensburg zum Kaffee aufgelaufen.

Es war ein richtig netter Nachmittag, wir beguckten das neue Haus, aßen Kuchen, tranken Kaffee und quatschten. Aber als ich um 19.00 bei meinem Vater (Baba-Opa) auf der Matte stand um mit Eddie eine Runde Gassi zu gehen, merkte ich, wie meine Kräfte schwanden. Wir wurde schwindelig, mein Kreislauf sackte ab und mein Herz fing an zu rasen. Mein Körper rebellierte. Eine Panikattacke? Mir war mulmig, aber ich konnte es verorten – und entsprechend reagieren. Es war einfach zuviel gewesen.

Ich legte mich erstmal einpaar Minuten auf die Couch und atmete tief durch. Dann fuhr Baba-Opa uns nach Hause und ich ging vergleichsweise früh ins Bett mit der Erkenntnis, dass ich auf meine Grenzen achten muss. Die Tage nicht zu voll packen, Ruhepausen einplanen – Selbstfürsorge par excellence.

„Hab ich Dir doch gesagt“ seufzte meine Schwester später beim Kochen. Hat sie. Und meine innere Stimme. Lektion gelernt.

Eure Single City Mama

Und täglich grüßt das Muttertier…

Kennt Ihr das? Man sitzt völlig gerädert bei der Arbeit und inhaliert seinen 27. LattMacc, während die Sehnsucht nach der Bettdecke einen schier in den Wahnsinn treibt?

Stressed businesswoman in the office

Koffein – mein Überlebenselexir ;-)… (Bild: Fotolia)

Die Morgende sind im Hause Piranha momentan ein einziges Chaos. Hatte ich mich neulich noch gefreut, dass der kleine Mann bis 8.00/8.30 in Morpheus Armen weilt, verlässt er nun wesentlich zeitiger sein Bettchen und es tönt enthusiastisch „Hallo Mama“ durch den Flur. Sekunden später gucken mich Wuschelhaare und zwei große Kulleraugen herausfordernd an und ein kleines Stimmchen bittet mich, den Schlafsack auszuziehen, die Windel zu wechseln und eine Milch warm zu machen. „MAMA AUFSTEHEN“ befiehlt mein kleiner Meter-General, während ich langsam aus einer Traum-Story auftauche. Aaaaarghhhhhhh!

Nachdem ich tue, wie geheißen, und dabei mehrfach überprüfe, ob unsere Küchengardinen richtig geschlossen sind, oder mein halbnacktes Hinterteil der piekfeinen Nachbarschaft die Schamesröte ins Gesicht treibt, fängt der kleine Piranha an zu brabbeln und hält mir Duplo-Männchen und Bauwerke Teherani-Style unter die Nase „Ole Tuuuurm gebaut“. Wahey! „Darf Mama sich noch mal kurz hinlegen und richtig aufwachen?“.

Alles, was ich in dem Moment will, ist mich noch mal ins Bett zu kuscheln und mein hochmotiviertes Kind einfach mitnehmen. „Möchte nicht kuscheln“, heißt es dann lapidar auf meinen Vorschlag – und Action. Während ich mich frustriert-verzweifelt in meinem Kissen vergrabe und gedanklich die To Dos des Tages durchgehe, tickert die Zeit und schwupps ist es 8.30.

Jetzt „schnell“ den Piranha bekleiden („möchte nicht Strumpfhose // andere Hose // NEIN MAMA // Socken an // Ole selber machen“) und während er seinen Hofstaat (Robbie, Werner und den Schnuller) zusammensucht, creme ich mich ein, binde die Haare hoch und danke Petrus für das Mistwetter, weil ich das Nachthemd unter dem Mantel einfach anbehalten kann.

Ungeschminkt und fern der Heimat geht es dann in Richtung Kita, wo ich mich mit Warnblinker vor die Sparda-Bank stelle und den kleinen Piranha in letzter Minute in sein Tagesdomizil eskortiere. Hier ist schon der Morgenkreis einberufen  und die Ankunft der Kinder wird besungen. „Fred come to bed“, singt es in meinem Kopf – natürlich ohne die versauten Lyrics ;-).

Kein Fred und kein Bett weit und breit. Dafür fährt Mama nach Hause, duscht, zieht sich an, legt Make Up auf und freut sich auf ihren ersten Kaffee bevor es ans Texten geht.

Dabei fällt mir der Luxus wieder ein, mein Büro direkt ums Eck zu haben, und ich frage mich: Wie machen andere Mamas das? Wie machen Mehrfach-Mamas das? Sind wir nicht nur Muttifunktionstalente, sondern auch Murmeltiere, die täglich grüßen?

Liebe, müde Grüße von Eurer momentan durch Bronchitis angeschlagenen

Single City Mama