Konichiwa, Japan!

Konichiwa, Lieblingsmamas!

Seit gestern Abend bin ich von meiner ersten Fernreise seit 6 Jahren zurück und es war großartig! 10 Tage Japan – so kunterbunt, wunderschön und köstlich! Meine Schwester (aka Tante Hu) tingelt seit Anfang Oktober im Rahmen eines 4-monatigen Sabbaticals um die Welt.

Mount Fuji – der berühmte Berg. (Bilder: Single City Mama privat)

Nach Namibia und Südafrika war Japan ihr dritter Stopp und ich beschloss Anfang des Jahres, dazu zu kommen. In Japan war ich nämlich auch noch nie und außerdem ist es verdammt lange her, dass wir unserer letzten längeren Schwestern-Urlaub verbracht hatten (14 Jahre um genau zu sein, damals bereisten wir gemeinsam in meinen Semesterferien 2 Monate Australien und Neuseeland).

Sabrina, eine liebe Freundin von mir aus München, hatte die Reise überhaupt erst ermöglicht, da sie mir letztes Jahr anbot, im Falle eines längeren Urlaubs bei uns in Hamburg einzuhüten und auf den kleinen Piranha aufzupassen.

Am 24. Oktober ging es also los. Die ersten Tage übernahm Baba-Opa gemeinsam mit unserer Leih-Omi Claudia und lieben Freunden die Piranha-Logistik. Ich brachte den kleinen Piranha Mittwoch morgen noch in die Kita und stieg am Nachmittag nach einer kleinen Weinverkostung am Flughafen (eine Kiste Weißburgunder wird mir in den kommenden Tagen zugestellt werden) mit einem willkommenden Mini-Schwipps zunächst den Flieger nach Wien – und wenig später saß ich im großen Jet nach Tokio.

So sehr ich das Reisen liebe, so ungern fliege ich lange Strecken. Ich fühlte mich unwohl, stocherte im Essen und war heilfroh, als die Maschine 10,5 Stunden später in Tokio-Narita zur Landung ansetzte. Sicherheitshalber hatte ich mir vorab eine Anti-Thrombose-Spritze gesetzt, was auch ganz gut war, da ich mich auf meinem Fensterplatz so gut wie gar nicht bewegt hatte.

Noch am Flughafen besorgte ich für umgerechnet 100,- einen mobilen Router, so dass wir zum Einen erreichbar sein würden und zum Zweiten auf Googlemaps zugreifen könnten – denn Japans Megacities sind vor allem eines: gigantisch groß! Und mein Orientierungssinn ist unfassbar schlecht bzw. nicht-existent.

Nach einer weiteren Zug- und Metrofahrt kam ich mittelschwer derangiert und übermüdet in unserem Hotel an, wo mich meine Schwester schlafend erwartete. Bei meiner Schwester aka FlyingFrankie war logistisch so ziemlich alles schief gegangen, was schief gehen konnte, so dass sie statt von Johannesburg über Hongkong nach Tokio zu fliegen zunächst zurück nach Frankfurt (!) und dann gen Japan geschickt wurde – 40 Stunden Reiseodysee und unterirdischer Service.

Wir spazierten am Abend noch ein wenig durch unsere neue Hood Kanda, aßen in einer japanischen Kneipe ein sehr authentisches „Überraschungs-Mahl“ und freuten uns auf unsere Reise, die erstmal sehr regenreich begann. Ein Hoch auf die transparenten Plastikschirme, die in Japan quasi omnipräsent sind.

Die nächsten Tage verbrachten wir mit Sightseeing, besuchten eine sehr coole Lichtausstellung im Digital Art Museum, spiesen im Ninja-Restaurant, in einer Rooftop-Bar über den Dächern von Tokio, machten eine Stadtrundfahrt und liefen uns die Füße platt. Wir quatschen und lachten über Insider bis uns die Bäuche weh taten und die Tränen liefen. Meine Schwester und ich sind nicht nur optisch, sondern auch vom Temperament her sehr unterschiedliche Charaktere, aber wir haben exakt denselben, skurillen, wüstentrockenen Humor. Ich habe lange nicht mehr so viel gelacht wie auf dieser Reise.

Appletinis mit Skyline View ❤

Meine zwei Jahre jüngere Schwester ist übrigens nicht nur meine beste und loyalste Freundin und ehrlichste Kritikerin, sondern auch der Mensch, dem ich im Falle eines Falles mein Kind anvertrauen würde – die „Begünstigte“ meiner Sorgerechtsverfügung. Sie sang dem kleinen Piranha noch durch meine Bauchdecke hindurch Copa Cabana vor, war bei seiner Geburt 24 Stunden lang an meiner Seite und die Wochen und Monate danach eine große Stütze – und sie liebt ihn wie ihr eigenes Kind. Und vice versa. Der Piranha stellt oft fest, dass Tante Hu, erfolgreiche Anwältin für internationales Vertragsrecht, „die Coolste in unserer Familie“ ist. Und damit hat er sicher Recht!

Aber zurück zu Japan: Nach drei Tagen Tokio lösten wir unseren JR Pass (eine Art „Flatrate“ für das örtliche Bahnnetz) ein und fuhren mit dem berühmten Shinkansen Zug nach Kyoto, etwa 2,5 Stunden weiter südlich. Ebenfalls eine Metropole, aber weitaus touristischer und traditioneller als Tokio.

Dort hatten wir ein super zentrales Hotel (die Zimmer sind grundsätzlich winzig, verfügen aber über alles, was man brauchen könnte – und sogar Toiletten, mit denen man sich den Allerwertesten wahlweise waschen und/oder föhnen kann…wenn man das möchte…).

Ein Bekannter von mir, der Kyoto bereits bereist hatte, hatte mir noch einpaar sehr gute Tipps an die Hand gegeben und so saßen wir abends im Ichiran, bestellten am Automaten ein Ramen-Menü (ein japanisches Suppengericht mit Einlage), das wir dann in einem kleinen Kämmerlein einnahmen. Vor einer Klappe reichte eine Servicekraft ohne Gesicht die Mahlzeiten an und meine Schwester und ich klappten die optionale Trennwand neben uns weg, um uns während des Essens zu unterhalten. Es war köstlich und auf jeden Fall ein Erlebnis!

Das Ichiran mit seinen kleinen Speise-Kabuffs ❤

Apropos Erlebnis: Für den folgenden Tag hatte meine Schwester uns ein ultimatives Geisha-Event (traditionelle japanische Künstlerinnen und Unterhalterinnen) gebucht. Dafür fanden wir uns in einem Haus ein, wo wir auf mehreren Stockwerken zunächst vermessen, uns dann ein Kimono-Gewand aussuchen durften, in dieses eingeschnürt und uns zum krönenden Abschluss noch im Nullkommanix professionell die Haare gesteckt wurden. Es war wirklich ein Erlebnis.

Da ich wesentlich kurviger als die Durchschnitts-Japanerin bin, versuchte die arme Schneiderin zunächst meine Oberweite irgendwie flach zu binden – und war schlussendlich auch ziemlich stolz, dass es ihr gelungen war. In unseren Gewändern und mit dem obligatorischen Schuhwerk (weiße Söckchen – ein Geschenk des Hauses! – und FlipFlops) bekleidet, flanierten wir durch einen nahegelegenen Park und einen Tempel. Viele Menschen lächelten uns an, die meisten davon Touristen, und ein Franzose fragte schließlich leicht verschämt, ob er ein Foto von uns machen dürfte.

Ich wollte gerade Small Talk starten und erzählen, wie wir zu unseren Gewändern kamen, doch er huldigte uns nur als „beautiful Japanese Girls“ und erklärte, dass er an meinen Geheimnissen gar nicht interessiert sei. Naaa gut. Ich habe manchmal einen Hang dazu, kommunikativer zu sein, als es eigentlich angebracht ist.

Ihr seht – uns ging es blendend…

Nach etwa vier Stunden verwandelten wir uns wieder in uns selbst zurück und nahmen am Abend noch an einer „Walking Tour“ mit einem einheimischen Guide, dem Rocker „Dai“, teil. Es war sehr spannend. Im Anschluss kehrten wir in einem Sushi-Restaurant (ebenfalls ein prima Tipp von meinem Kyoto-kundigen Bekannten) ein und bekamen dort das absolut frischeste, köstlichste Sushi meines Lebens serviert. Günstig war es nicht, aber jeden Cent wert.

Am nächsten Tag düsten wir weiter gen Osaka, die dritte Metropole, die nur etwa 40 Minuten entfernt ist. Nach zwei Nächten, dem Besuch der bekannten Burg und des hiesigen „Sailor Moon Cafés“ (auf Wunsch meiner Schwester, was ich an dieser Stelle ganz ausdrücklich betonen möchte), bestiegen wir wieder den Shinkansen und machten uns auf Richtung Bergregion.

Unser Zimmerchen in Osaka. Meine Schwester war leider gegen die Kopfkissenfüllung allergisch…

Meine Schwester war etwas angesäuert, da ich unser Ryokan (ein sehr traditionelles, luxuriöses Hotel in Kawaguchiko) gebucht hatte, ohne zu doublechecken, ob uns unser JR Pass tatsächlich für umme dorthin befördern würde. Tat er leider nicht, so dass wir einen weiteren, kostenpflichtigen Bus besteigen mussten, aber es war wie erwartet ein Erlebnis. Abends stiegen wir in unseren eigenen Onsen, ein Art privaten Whirlpool auf der Terrasse, und aßen köstliche Tempuri, frittierte Meeresfrüchte, während ein hiesiger Singer/Songwriter seine Künste zum Besten gab.

Am nächsten Tag gondelten wir noch in Sightseeing Bussen durch die Region, besuchten eine Fledermaus-Höhle, lunchten mit Blick auf Mount Fuji und düsten abends zurück gen Tokio. Dort übernachteten wir für umgerechnet 26,-/Person in einem Kapselhotel. Ich war vorab etwas besorgt, allerdings vollkommen unbegründet – alles war supersauber und modern (im Bad lagen sogar Glätteisen aus) und die Kapseln waren jeweils mit TV und Steckdosen ausgestattet.

Schon waren wir am Ende unserer Reise angekommen. Am letzten Tag besuchten wir noch den Kaiserpalast, wobei uns zunächst der Eintritt verwehrt wurde, da ich noch eine Viertelflasche Sauvignon Blanc spazieren trug. Ich shoppte im Sky Tree Center Souvenirs, während meine Schwester ein örtliches Badehaus ausprobierte, wir streiften durch das berühmte Asakasu-Viertel und am Abend trennten sich an der U-Bahn-Station unsere Wege.

Tante Hu fuhr von Gleis 1 aus zum Flughafen Haneda, von wo aus am späten Abend ihr Weiterflug nach Australien ging. Ich fuhr von Gleis 2 aus zum Flughafen Narita, checkte dort in ein Airport-Hotel ein und hob am nächsten Morgen gen Hamburg ab. 12 Stunden auf einem Mittelplatz waren für mich persönlich ein wahr gewordener Albtraum, wobei es im Nachhinein nicht so schlimm war, wie befürchtet. Der Boing Dreamliner ist relativ komfortabel und ich wurde flankiert von zwei japanischen Herren, die eigentlich nur geschlafen haben.

Ich beschloss, mir nach kurzem Zögern „The Fault in our Stars“, die Verfilmung eines unglaublich guten, unglaublich traurigen John Green Romans über die Liebe zwischen zwei todkranken Teenagern anzusehen.

Nicht die klügste Idee, die ich jemals hatte, denn ich weinte bitterlich und musste sämtliche Selbstbeherrschung aufbringen, um nicht komplett die Fassung zu verlieren. Außerdem hatte ich keine Taschentücher, was die Sache nicht besser machte. Auf den letzten Metern musste ich den Film dann doch abschalten, da sonst alle Dämme gebrochen wären, und schaute stattdessen „A Star is Born“.

Am Abend holten mich mein Vater und sein bester Freund Ferry vom Flughafen ab und gemeinsam sammelten wir den Piranha von seinem Freund Ruben ein. Der kleine Piranha sprang mir freudig in die Arme und berichtete von seinen Erlebnissen der Woche. Ebenfalls erkundigte er sich nach seinen Geschenken und stellte fest, dass fünf Mitbringsel (ein batteriebetriebener Hund, eine Hundekappe, die bei Drücken einer kleinen Pumpe die Schlappohren hochklappt, eine Drachen-Federtasche, ein Schaumstoff-Schwert und Mount Fuji Magneten) doch ein bisschen knauserig wären. Nunja.

Um halb neun lag ich fix und fertig in meinem Bett und war heilfroh, dass ich heute noch Urlaub habe. Es war eine fantastische Reise und ich bin allen Beteiligten unendlich dankbar, dass das möglich war und alles so reibungslos geklappt hat. Der kleine Piranha fragte sofort, wann wir Sabrina besuchen können. Von Mama-Entzugserscheinungen keine Spur.

Ihr seht, wenn mir diese Reise eines mal wieder gezeigt hat, ist es, dass ich zwar alleinerziehend, aber alles andere als alleine bin ❤

Liebste Grüße und Sayonara von Eurer

Single City Mama

Reisen am Rande des Wahnsinns

Ihr Lieben,

der Norden hat uns wieder! Ich schniefe und keuche auf dem letzten Loch, bin gestresst bis in die Haarspitzen und beschließe, die nächste Auszeit einfach in Fließdecken mumifiziert auf meinem durchgesessenen Bigsofa zu verbringen und morbide Krimiserien zu rezipieren – jawohl!!

Aber der Reihe nach. Von unserer chaotischen Anreise und meinen verschwiemelten Augen hatte ich Euch ja schon berichtet. Das sollte noch nicht alles gewesen sein, was Murphy, der alte Bastard, für uns bereit hielt.

Single City Mama_Meran

Der kleine Piranha genießt die Aussicht vom Berg…

Nachdem wir einpaar wirklich schöne Tage im Feuerstein verlebt hatten und ich nach ausgiebiger Massage, köstlichen Abendmenüs und unverhoffter Freizeit (der kleine Piranha liebte den Kids Club und zog es auch vor, in Begleitung der anderen Kinder zu dinieren) mich richtig erholt hatte, kam Freitag der nächste Hammer.

Schon kurz nach unserer Abreise in München hatte ich bemerkt, dass im Wagen ein rotes Ausrufezeichen blinkte. Die Handbremse war gelöst, alles schien ok, aber dieses Lämpchen blinkte hartnäckig. Also rief ich Freitag vor unserer geplanten Weiterfahrt nach Meran in einer nahegelegenen Werkstatt an. „Kommen Sie vorbei, dann lesen wir den Fehler aus“, tirolerte der freundliche Herr und ich machte den ersten Kardinalfehler.

Da es sich ja um einen Mietwagen handelte und ich etwas ängstlich war, im Zweifel auf hohen Werkstattkosten sitzen zu bleiben, rief ich zunächst die Service-Hotline unseres Verleihers an. Damit begann die Odysee, denn statt dass ich selbst kurz zum Fehlerauslesen fahren durfte, wartete ich die nächsten drei Stunden auf den italienischen ADAC, der das Auto mitnahm und zwei weitere Stunden, bis mir ein Mitarbeiter des Automobilclubs mitteilte, dass ich nun heute doch keinen Ersatzwagen bekommen könnte. Am nächsten Tag stünde aber in Bozen (ca. 80 Km südlich) einer bereit, den ich mir abholen könnte.

Ich war bedient. Unser Hotel in Meran war nicht stornierbar, ich buchte auf eigene Kosten eine weitere Nacht (die ich null genießen konnte) im Kinderhotel und tuckerte am nächsten Morgen ebenfalls auf eigene Kosten im Taxi nach Bozen. Die Aussagen, ob ich dieses Geld jemals wiedersehen würde, variierten, was mich schon mal nicht sehr glücklich machte. „Ditt is halt n Risiko, wenn man n Mietfahrzeug nimmt, wa“, berlinerte ein frecher Mitarbeiter der Mietwagenfirma, mit dem ich mich danach richtig in die Wolle bekam.

Der kleine Piranha spürte meine Anspannung und war zornig. „Du bist nicht für mich da“, wütete er bereits Freitag und schmiss sich immer wieder theatralisch aufs Bett.

Single City Mama_Urlaub

Auf der Alm doa gibts koa Stress…

Als wir Samstag Nachmittag endlich in Meran angekommen waren, versuchte ich den ganzen Stress und meine aufkommende Erkältung irgendwie zu verdrängen – es gibt schlimmeres und viele leidgeplagte Menschen, die sich wünschen würden, mit uns zu tauschen, sagte ich mir – und wir machten uns eine schöne Zeit, bis wir Sonntag die Rückreise gen München antraten.

Zwischendurch zweifelte ich immer wieder an meiner Reisekompetenz. Gefühlt passierte sowas überdurchschnittlich häufig mir, was auch nicht zuletzt ein bisschen an meinem grundchaotischen Naturell liegt. Da dockt fucking Murphy gerne an!

Apropos… wir verbrachten noch zwei Nächte in München, gingen in den Zoo und besuchten Freunde und wollten eigentlich am Dienstag morgen mit dem Flugzeug die Rückreise antreten. Eigentlich! Denn trotz einer für meine Verhältnisse wirklich guten Planung ging an diesem Morgen alles schief. Die Mietwagen-Rückgabe und Reklamation zog sich wie Kaugummi, ich latschte erstmal in das falsche Terminal (was am riesigen FJS-Airport in München fatal ist), reihte mich in die längste Sicherheitsschlange ein, hetzte wie verrückt und kam – Ihr könnt es Euch denken – doch zu spät.

Der Flieger stand zwar noch da, aber das Boarding war geschlossen. Schon in der Sicherheitsschlange hinter der arabischen Großfamilie brachen bei mir die Dämme (ein sehr seltenes Ereignis) und ich weinte bitterlich, bis mir die Mascara in den Ausschnitt tropfte. Die Security-Mitarbeiter waren besorgt und tatsächlich sehr mitfühlend, während ich unter Tränen röchelnd unser Pech an diesem Tag beklagte.

Auch der kleine Piranha war sehr empathisch und beruhigte mich „Mama, mach Dir keine Sorgen, ich bin bei Dir“. „Wir nehmen einfach den nächsten Flieger!“ Hätten wir auch, aber da ich ein Schnäppchen gebucht hatte, hätte uns die Neubuchung mehr als 500,- Schienen gekostet. Ich überlegte nach Alternativen. Die Bahn wäre eine Option gewesen, aber ich – verheult, verschnupft und vollbepackt – fühlte mich nicht in der Lage, mit Kind und Kegel in die S-Bahn zu steigen und zum HBF zu düsen. Geschweige denn eine Zugfahrt auf mich zu nehmen.

Ich würde Autofahren, beschloss ich, und eine sehr liebe Dame am Mietwagen-Schalter (diesmal ein anderer Anbieter) hatte Mitleid mit uns und organisierte uns sehr günstig einen muckeligen Fiat Panda, mit dem wir die 900 Km Rückreise antraten.

Tatsächlich lief das sogar richtig smooth (ich wurde nur einmal geblitzt!), gegen 22.30 waren wir wieder zuhause und ich mittlerweile richtig krank. Mit dem abfallenden Stress quittierte auch mein Rest-Immunsystem seinen Dienst und zeigte mir ne Nase.

So Ihr Lieben, das war unser Reisebericht. Über die Destination kann ich aber nur Positives berichten. Ich liebe die Berge, das Wetter war toll, das Essen köstlich, die Kind meistens entspannt. Ich bin über meinen Angst-Schatten gesprungen und mit dem Piranha mehrmals Alpin Bob gefahren, wir trafen nette Leute und genossen den Spätsommer in den Alpen. Zwischendurch hinterfragte mich meine Kompetenz als Mutter und menschliches Wesen und ärgerte mich über Chaos, Karma und dass ich gerade in solchen Situationen manchmal an die Grenzen meiner Selbstständigkeit gerate.

Es klingt furchtbar unemanzipiert, aber gerade in solchen Stressmomenten wünsche ich mir jemanden, der mir den Kopf gerade rückt, nicht ganz so verpeilt ist wie ich, und das Chaos nicht ganz so magisch anzieht, an meiner Seite. Ein bisschen mehr Ratio ist doch sehr sexy, im Gegenzug biete ich Kreativität und Empathie.

Jetzt werde ich mir erstmal einen weiteren Tee kochen und mich mit Pharma-Smarties eindecken. Ich wünsche Euch was, Ihr Lieben! Yay Südtirol 🙂

Liebst,

Eure schniefige Single City Chaos Mama

Mrs. Robinson

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Lieblingsmamas!

Wir sind nach einem ereignisreichen Roadtrip (Route 66, in ur face!) gesund und munter auf „Fuerte“ gelandet. Gemeinsam mit einem bunten Trüppchen von Bloggern und Influencern erleben wir einpaar herrlich-entspannte Tage im hiesigen Robinson Club Esquinzo Playa. „Cluburlaub ist großartig,“ hatte mir meine Freundin und Piranha-Patentante Phili vor der Abreise gesagt. „Da kriegst Du Deinen Allerwertesten hinterhergetragen und brauchst Dich um nichts kümmern“.

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Letzteren trage ich insbesondere aus Gründen der Gravitation zwar noch selbst, aber mit dem Rest hatte sie Recht: Ein Reiseparadies für Familien – ganz egal, ob die aus 2, 5 oder 10 Personen besteht.

Die Anlage ist weitläufig und sehr gepflegt. Der türkis-glitzerne Atlantik direkt vor der Tur und ein enthusiastischer „Roby“, der den kleinen Piranha direkt an eine Mammutausgabe seines „Robbie“ erinnerte, so dass er die beiden unbedingt bekannt machen möchte.

 

Kurz nach unserer Ankunft mussten wir erstmal geschockt feststellen, dass ich – organisiert und strukturiert wie ich bin – im Eifer des Gefechts (der kleine Piranha durfte noch ins Cockpit linsen und den Piloten, die er als „Fahrer“ betitelte, die Hand schütteln) – unser iPad in der Sitztasche vergessen hatte. „Fuuuuuck“ dachte ich und beruhigte den aufgebrachten Piranha, Nutznießer des Gerätes, der untröstlich war. „Unser Täääblääääät“. Zum Glück fand es sich wieder an und wurde uns durch ein hilfsbereites Robinson-Team gestern Abend  rück-übergeben.

Überhaupt sind ausnahmslos alle Mitarbeiter unheimlich herzlich, hilfsbereit und zuvorkommend. Das Essen ist köstlich und so viel, dass mich die Auswahl schon ein wenig überfordert. Man darf es gar nicht sagen, aber am ersten Abend bin ich direkt bei den frisch von Mario und Luigi im Holzofen gebackenen Mini-Pizzen hängengeblieben. Es gibt eine Wellfit-Ecke, für die, die besonders drauf achten – und für Menschen wie mich, die keine Bauchschmerzen dabei haben, einen Ingwershake mit Tiramisu zu kombinieren.

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Heute wird der kleine Piranha den Kinderclub „Roby“ entdecken und um 15.30 legt ein extra für unsere Gruppe gechartertes Piraten-Schiff ab. Nachdem ich dem Piranha mehrfach versichern musste, dass es liebe Piraten sind, die uns da erwarten, freut er sich mittlerweile auch.

Um Euch einen möglichst authentischen, informativen Überblick über das Konzept von Robinson und die Eignung für uns Single Mamas geben zu können, arbeite ich momentan ein kleines Interview aus. Bis dahin genießen wir und schicken Euch liebste Grüße aus „Fuerte“.

Eure Single City Mama

Roadtrip Part I

Howdy liebste Lieblingsmamas,

ich sitze hier auf einem kuschelig-weichen Hotelbett in Frankfurt am Main (zu meiner rechten eine stylishe verglaste Dusche, zu meiner linken ein selig-schlummernder Piranha auf seinem Teddy „Bär“) und habe endlich Zeit für ein kleines Update.

Seit Donnerstag Abend sind wir on the Road und es geht uns prima. Aus unserer avisierten Abfahrtzeit 19.00 wurde schlussendlich 21.00 Uhr (was wahrscheinlich selbst diejenigen, die mich nicht persönlich kennen, nicht überrascht ;-), aber dann bretterten wir staufrei durch die Nacht. Einen schlafenden Piranha auf dem Rücksitz, hangelte ich mich von Autobahn zu Autobahn quer durch die Republik.

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Just wenn ich richtig müde wurde und rechts ranfuhr, um kurz die Augen zuzumachen (Powernapping for the win!), wachte der kleine Piranha auf. „MAMA“ fragte er schlaftrunken, doch sichtlich konsterniert. „Übernachten wir HIER?“

Übernachten taten wir dann in Heidelberg, wo wir um 4.30 ankamen. Beim passieren der Stadtgrenze gab es noch ein schönes „Willkommensfoto“ von mir, was mich aber um die Zeit kaum noch schocken konnte. Ich sehnte mich nur noch nach einem Bett.

Der kleine Piranha und ich verschliefen am nächsten Morgen sorgenfrei das Hotelfrühstück und setzten uns stattdessen in ein Café in der wunderschönen Heidelberger Altstadt. Ein kurzer Stadtbummel, ein leckeres Eis und ein aufdringlicher Verkäufer im Seifenshop, der mich fragte, ob ich schon mal über ein Lifting nachgedacht hätte (hallo!? Der Typ sah selbst aus, wie von der Heißmangel geküsst) folgten. Dafür kamen wir mit vielen Leuten ins Gespräch – einer stellte sich sogar vor. Ich werde die Stadt auf jeden Fall als eine der aufgeschlossensten, in denen ich je gewesen bin, in Erinnerung behalten.

Wenige Stunden später setzten wir unseren Roadtrip gen Süden fort und besuchten Linus, den Urlaubsfreund des kleinen Piranhas und seine Familie in Pforzheim. Einen tollen Tag verbrachten wir hier, grillten Abends und die Jungs spielten ausgiebigst, als wären sie nie getrennt gewesen . Ich habe einen köstlichen neuen Aperitif kennengelernt (Lille mit Wildberry Soda, gefrorenen Wildberries und Sekt) und festgestellt, wie cool es ist, Kirschen direkt vom Baum zu essen und barfuß durch einen eiskalten Bach zu spazieren ❤

Am frühen Nachmittag ging es für den kleinen Mann und mich dann weiter in Richtung Frankfurt. Ich brachte den Piranha in den Zoo und übergab ihm seinem Papa in Vorfreude auf einen entspannten Shopping-Nachmittag auf der Zeil. Pustekuchen! Der Piranha war so müde, dass Vater und Sohn nur wenig später die Segel strichen. Tick, und da war ich es wieder.

Nach einem leckeren Abendessen im Hotel, bei der der Piranha sich zu meinem Leidwesen nur semi-benahm, aber offensichtlich zu neuer Kraft gelangt war, düsten wir zu zweit noch mal in die City, da ich unbedingt den Main-Tower besichtigen wollte. Der Piranha fand es im 54. Stock auch ziemlich cool und nötigte mich, Geld für einen Blick durchs Fernglas zu wechseln.

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Morgen sind wir in Köln zu Gast beim Eltern Blogger Café und abends geht es dann nach Hannover. Da hebt am Montag mittag unser Urlaubsbomber gen Fuerteventura ab – ich bin schon ganz aufgeregt, was uns im Robinson Club Esquinzo Playa erwartet.

Keeping ya posted, my ladies.

Eure Single City Mama

Das Sandkisten-Biotop

Ihr Lieben,

die Temperaturen in der Hansestadt klettern derzeit auf subtropische 31 Grad + und wir genießen die Sonne – der eine mehr, der andere weniger. Da ich bei schwülem Wetter häufig von Kopfschmerzen geplagt werde, hält sich bei mir ab 25 Grad die Sonnen-Ekstase meistens in Grenzen.

Aber den kleinen Piranha freut es sehr und er verwandelt beinahe täglich durch relokalisierten Sandkisten-Sand und matschige Füßchen unser Planschbecken in ein unansehnliches Biotop. So unansehnlich, dass Bekannte sich (bzw. mich!) schon fragten, ob wir das Wasser niemals wechseln. Doch. Täglich. Zumindest vor jedem Planschgelage. Und dennoch…

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Da war das Wasser noch frisch. Wenig später hatte der kleine Piranha mindestens die halbe Sandkiste im kühlen Nass verteilt… (Bild: Single City Mama)

Am Freitag steht die Gartenparty zum 4. Geburtstag des kleinen Mannes ins Haus, für die ich noch jede Menge vorbereiten muss.  Und schon eine Woche später geht es auf große Abenteuerreise- whoop whoop!!

Wir besuchen unsere Freunde in Pforzheim, stoppen beim ElternBloggerCafé in Köln und fliegen dann am Montag mittag von Hannover aus mit anderen Blogger-Mamis & Kids in den Robinson Club Esquinzo Playa nach Fuerteventura. Aufregend! Ich bin schon sehr gespannt auf die lange Autofahrt und den Flug mit meiner kleinen Begleitung, habe aber vorsorglich bereits die Kopfstützen-Halterung für unser Tablet geordert. Die Kopfhörer kommen natürlich auch mit, sonst könnte ich wahrscheinlich schon bald alle Peppa Wutz-Staffeln mitsprechen.

Da ich mich ohnehin oft frage, warum sämtliches mühsam erlerntes Schul- und Uniwissen komplett von meiner internen Festplatte radiert wurde und stattdessen Lyrics steinalter Lucilectric Songs („Weil ich ein Mähähähädchen bin“) immer noch vorhanden und jederzeit – vor allem im geschlossenen, schalldichten Auto – abrufbar sind, wäre eine Gehirnwäsche der jovialen, zwischen den Worten grunzenden Schweinefamilie fatal.

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Eingängig, aber herzig – der kleine Piranha liebt Peppa Wutz… (Bild: KiKa)

Der kleine Piranha liebt die Sendung allerdings so heiß und innig, dass Peppa, Schorsch & Co auch das Motto seiner Geburtstagssause stellen werden. Zwischenzeitlich machte ich mir Sorgen, als er begann, das Grunzen ebenfalls in seinen kindlichen Sprachjargon zu integrieren. Falls Ihr Euch jemals fragt, wer bei namhaften Online-Retailern peinliche Partysets ordert – da habt Ihr die Antwort.

Wir werden Bericht erstatten!

Liebste sonnige, vorfreudige Grüße von Eurer

Single City Mama

Ba(ahh)nsinn für Beginner

Wenn Mama eine Reise tut… war das in Vor-Piranha-Zeiten ein vollkommen entspanntes Unterfangen. Manchmal sogar so entspannt, dass schon der ein oder andere Flieger ohne mich abgehoben ist – doch im Großen und Ganzen sammelte ich während meines 2-jährigen München-Exkurses munter meine Meilen, schlürfte mit Stöpseln in den Ohren das ein oder andere Weinchen im Bordbistro und flirtete mit charmanten Mitreisenden. Those days are gone.

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Der kleine Piranha grüßt Mitreisende im Kleinkind-Abteil…

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Mit der Ankunft des kleinen Piranhas waren nämlich nicht nur die Tage des ungestörten Nachtschlafes, sondern gleichzeitig auch die des gepflegten Reise-Relaxismusses gezählt. Dabei sind wir viel unterwegs – waren schon acht mal gemeinsam in München, zwei mal in den Bergen, Salzburg, Barcelona, Mallorca, Marburg, Frankfurt, Berlin und in Greifswald. Der kleine Piranha hat einen eigenen Pass und mindestens 20 Mini-ICEs in seiner Spielzeugkiste. Den allerersten  „Antritts-Besuch“ südlich des Weißwurst-Äquators statteten wir gemeinsam ab, als der kleine Piranha gerade 11 Wochen alt war. Damals schlief mein kleines Bündel Mensch 5 von 6 Stunden in seinem Kinderwagen und wurde nur zum Trinken und Wickeln auf einem der geräumigen Tische im Kinderabteil platziert – ein Traum.

Der ganz normale Bahnsinn

Apropos Kinderabteil. Seit wir zu zweit sind, bin ich erst zwei mal geflogen. Beide Trips habe ich trotz der Zeitersparnis als viel stressiger empfunden als die Bahn, von der wir bisher ehrlich nur Gutes berichten können. Launige Fahrten im Kleinkindabteil inklusive neuer Freundschaften, kostenlose „Duldung“ auf vakanten Rollstuhlplätzen der ersten Klasse, ein sehr kinderfreundliches Service-Personal und gerührt bis mitfühlend-lächelnde Mitreisende – der ganz normale Bahnsinn.

Gerade sind wir wieder zurück von einem Wochenende in München gekehrt und ich muss sagen: Es wird anstrengender. Der kleine Piranha ist ständig in Aktion und kontaktfreudiger als ein sprechender Sandwich-Promoter. Wir mussten die Bahn mindestens 20 mal komplett durchlaufen, das Kind schmetterte jedem Mitreisenden ein forsch-fröhliches „HALLO“ entgegen – und holte sich gleich eine fiese Platzwunde auf der Stirn, als er voller Tatendrang gegen die Schaffner-Tür prallte. In unserem Großraumabteil (makrabrer Weise offiziell ein „Ruhebreich“) fand der kleine Piranha in Amelie (3), Dila (8) und Mohamad (2) schnell Freunde und gemeinsam wurde gejauchzt, gequiekt und gequengelt, was das Zeug hielt.

An einen Mittagsschlaf, den ich so sehr herbei sehnte, war natürlich zunächst absolut nicht zu denken, bis ich mich unter Absingen meiner Würde und einiger launiger Gute-Nacht-Liedchen über den Buggy beugte und meinen Sohn ins Traumland beförderte. Und die letzte Stunde zeigte ich Ole – im Gang zwischen zwei Abteilen wenig grazil auf meiner Tasche vor seinem Buggy hockend – auf meinem gecrashten Handy ein Piranha-Video nach dem anderen, um ihn irgendwie bei Laune und seit Stimmchen unter 500 Dezibel zu halten.

Nach sechs Stunden war das Kind ausgepowert, „Bär“ immer noch an Bord und ich fix und fertig und bereit für meinen Grauburgunder – intravenös. Ich habe mir geschworen, ab jetzt immer im Kleinkind-Abteil zu reservieren und genug (multimediale) Piranha-Bespaßung für eine Erdumrundung bereitzuhalten. Tzänk ju for träwelling wis Deutsche Bahn!

Sonnige Grüße,

Eure Single City Mama