Vor noch gar nicht langer Zeit stieß ich im Rahmen einer redaktionellen Recherche auf so genannte „Life Hacks“. Was übrigens überraschender Weise rein gar nichts mit illegalen Ausspäh-Aktivitäten oder feingehexelten Fleischwaren zu tun hat, wie der wenig elegante Kunstname vermuten lassen könnte.
Garantiert nicht aus der Wurstwarenabteilung
Nein, Life Hacks sind Tipps und Kniffe, die das Leben in bestimmten Bereichen erleichtern sollen. Dabei ist die Tauglichkeit eines Life Hacks natürlich rein subjektiver Natur und gerade mit kleinen Kindern merkt man schnell, wie unterschiedlich die kleinen Wichte trotz gleicher „Artikelbeschreibung“ doch sind. Und da liegt auch schon der berühmte Casus Cnactus!
Ziemlich rasch stellt man als frisch gebackene Neumama nämlich fest, wie wenig das eigene Baby dem in einschlägiger Parenting -Literatur propagiertem „Prototypen“ entspricht und die (in den meisten Fällen) gut gemeinten Ratschläge von Freundinnen führen fatalerweise auch sehr schnell zu einem frustrierenden Information-Overkill. „Tu dies, tu das, nein, das auf keinen Fall – verdammte Axt, willst Du das Kind töten?“.
Instinctus Mamarus
Ich persönlich bin ja eine große Verfechterin des Mamainstinkts und des „sich-bloß-nicht-verrückt-machen-lassens“. Vom Stillen bis hin zum Einschlafen sagt meine eigene Erfahrung mit dem kleinen Piranha (Achtung: Hack!): Einfach ausprobieren.
Ein Beispiel der ersten Stunde: Als der kleine Piranha die ersten Male zum Trinken an meine Brust angelegt wurde, wäre ich fast senkrecht aus dem Krankenhausbett gehüpft vor Schmerzen. Eine der freundlichen „Anlege“-Beraterinnen der Neugeborenen-Station war gerade dabei, meinen kleinen (Dispo-) Piranha in eine adäquate Speise-Position zu bringen und erzählte mir dabei von Silikonhütchen, die man auf die Brustwarze setzen kann. Das nimmt den Schmerz, kann aber im „worst case“ eine so genannte „Saugverwirrung“ auslösen, weshalb das Hütchen die ultima ratio und unbedingt zu vermeiden sei… Pustekuchen! Das Ende vom Lied: Die Hütchen funktionierten einwandfrei, ich war vom Schmerz befreit und der Piranha trank mit Gusto, was ihm von der Natur offeriert wurde.
„Der Junge ist einfach klasse“
„Taking it easy“ war auch das Credo meiner lieben Hebamme Petra, die absolut tiefenentspannt war, wenn es um den frisch geschlüpften Piranha ging. „Der Junge ist einfach klasse“, sagte sie eigentlich in jeder Situation, ob er schrie, mampfte oder schlief. Auch als ich sie fragte, ob denn ein Schnuller in den ersten Lebenswochen in Ordnung wäre oder die berühmte Saugverwirrung in einer späteren Therapie mühsam aufarbeitet werden müsse, sagte sie „probier’s einfach aus“. Dein Kind zeigt Dir, was es will.“
Und genau so ist es! Macht Euch nicht verrückt, sondern freut Euch auf die Mutterschaft als riesengroßes Abenteuer mit vielen Levels und Geheimgängen. Lasst Euch vor allem nicht wahnsinnig machen von all den Hackern und Checkern der Generation Mum 4.0.
Keine Schwangerschaft oder Elternschaft ist vergleichbar, genauso wie jedes Kind ein absolutes Unikat ist. Foren und Freunde können hilfreich sein, Kinderärzte und Hebammen sind es meistens… aber Euer Bauch wird immer der beste und zuverlässigste Ratgeber sein.
My 2 Cents: Relax and enjoy the ride!
Eure Single City Mama