Unterhalt: Das steht Euch zu

Ein leidiges Thema, mit dem wir Single Mamas uns alle irgendwann rumschlagen müssen, ist das Thema Unterhalt. Eine Liebe ist gescheitert, die Leidenschaft verglüht, doch was bleibt, sind nicht nur verletzte Eitelkeiten und Gefühle, sondern in erster Linie ein kleiner Mensch mit Bedürfnissen – auch materiellen.

Wenn es um das liebe Geld geht, ist es meiner (Freundeskreis-) Erfahrung nach von Mann zu Mann sehr verschieden, wie zuverlässig er dieser Verpflichtung nachkommt. Von Männern, die tatsächlich nix haben und meinen, sich spirituell selbst verwirklichen zu müssen, statt ihren Nachwuchs zu versorgen, und Männern, die sehr viel haben, aber meinen, an die Zahlung auch andere Modalitäten, die wenig mit dem Kind und viel mit dem eigenen Ego zu tun haben, knüpfen zu können, gibt es wirklich alles. Sogar Männer, die ihre betrogene Ehefrau die Überweisungen tätigen lassen, habe ich schon erlebt. Es ist schockierend bis haarsträubend, was für Abgründe zum Teil auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werde.

stempel bullshit

„Ich hab wirklich nix, ich schwöre…“ Akuter Bullshit-Alarm – wenn es Zeit für den Anwalt wird… (Bild: guukaa/fotolia)

Der wichtigste Punkt, wenn es um das Thema Geld geht, ist folgender: Ihr habt Rechte. Euer Kind hat Rechte. Und auch wenn der Vater, der ein Kind mit Euch gezeugt hat, aus welchen Gründen auch immer meint, sich aus der Verantwortung ziehen zu müssen, gibt es Menschen, die diese Rechte von Berufswegen für Euch durchsetzen… Rechtsanwälte.

Die Crux: Immer öfter verzichten starke, gebildete Frauen auf Unterhalt, der ihnen zu steht, aus Stolz oder Unabhängigkeit von einem Menschen, der sie enttäuscht hat. Oder lassen sich mit Ausreden abspeisen, aus Angst vor Konflikten und Angst, dass sich die Unstimmigkeiten auf das Kind auswirken… Bullshit!

Mein Tipp: Wenn es ums Geld geht, solltet Ihr absolut emotionslos und vor allem konsequent vorgehen. Ihr versorgt und ernährt Euer Kind, arbeitet unter einer immensen Doppelbelastung und Männer, die Geld als Druckmittel benutzen, sind 1. kindisch und 2. nicht besonders schlau.

Die gute Nachricht: Spätestens nach einem kurzen Schriftwechsel mit dem Anwalt (Adressen findet Ihr im Internet oder über das örtliche Jugendamt, in vielen Fällen ist Beihilfe möglich) werden säumige Väter meist solvent, denn die Konsequenzen (inklusive Gerichtskosten, Pfändungen, Image-Schäden, Auflagen durch die Ämter etc.) sind in der Regel sehr unangenehm.

Doch was steht Euch eigentlich zu? 

  1. Kindesunterhalt

Wieviel Kindesunterhalt der Vater für Euer Kind/eure Kinder zahlen muss, bemisst sich an dessen Einkommen und ist in der Düsseldorfer Tabelle festgehalten. Jeder Mann, der über dem gesetzlichen Selbstbehalt (i.d.R. um 1.100,-) liegt, muss zahlen – ob es ihm gefällt oder nicht.

Wenn der Mann wegen Arbeitslosigkeit oder Niedrigverdienstes tatsächlich nichts hat, springt das Jugendamt mit einem Unterhaltsvorschuss ein, den es selbst vom Vater eintreibt.

     2. Betreuungsunterhalt

Wenn Euer Kind unter 3 ist, habt Ihr zusätzlich Anspruch auf Betreuungsunterhalt. Hintergrund ist, dass Euer Kind in diesem Alter Anspruch auf Eure ungeteilte Aufmerksamkeit hat und der Vater Euch den Nachteil, der Euch durch das Nicht-Ausüben Eures Jobs entsteht, finanziell ausgleichen muss.

Der monatliche Zahlbetrag (Euer „Bedarf“)  richtet sich dabei nach Eurem Nettogehalt (Schnitt 12 Monate vor der Geburt). Dem entgegen steht der Verdienst des Vaters abzüglich Selbstbehalts und ggf. anderer Unterhaltsverpflichtungen. Quintessenz: Wenn er zahlen kann, muss er. Und auch, wenn Ihr schon früher wieder arbeiten solltet, bleibt Euer Unterhaltsanspruch bestehen und Euer Gehalt wird hälftig angerechnet. Die genauen Beträge rechnet Euch ein Anwalt unkompliziert aus und übernimmt die Kommunikation mit dem Vater.

Bei Fragen, meldet Euch gern.

Eure Single City Mama