Lieblingsleser,
die Woche begann ganz zauberhaft mit einem lautstark wütenden Kind (ich will nicht in die Kitaaaaaa! Rooarrrrrh!!) und Keto-Kokosbrei… nom nom nom.
Meine Ernährungsumstellung läuft richtig gut. Ich habe die berühmte Keto-Grippe, die einsetzt, wenn der Körper realisiert, dass er so gar keinen Zucker mehr bekommt, fast überwunden. Manchmal bin ich noch etwas am Schwächeln, aber das scheint den erfahrenen Ketonesen (?), die sich in FB-Gruppen tummeln, und Dr. goog. Medizinern zufolge völlig normal zu sein. Zumindest maschiere ich, bereits 5 Anfangs-Kg leichter, völlig ohne (Heiß-)hunger, dafür mit triefenden Mayo-Thunfisch-Salaten, gen Flamingo-Body. Choose your allies 😀

Nachdem mein bisheriger Plan täglich (!!) mindestens 200g Steak und ebenso viel Hühnerfleisch vorsah, habe ich mir sicherheitshalber noch einen vegetarischen runtergeladen und switche jetzt zwischen Hanfsamen-Salaten, überbackenen Zuccinis und Avocados, Brokkoli-Cheddar-Frittas und Hühnchen-Gerichten hin- und her. Zum einen geht das sonst nämlich unglaublich ins Geld und zum zweiten hätte ich nach den 9 Wochen nie wieder ein Rumpsteak genießen können.
Der kleine Piranha und Baba-Opa profitieren ebenfalls von meinen neuen Koch“künsten“ (auf einer Skala von 0 – 10 bin ich mittlerweile von einer 2 auf eine 4,5 avanciert, bam!), da es mehrmals in der Woche frisch gekochte Gerichte gibt. Einige davon sind meinem Vater allerdings nach eigener Aussage zu „fancy“, so dass er sie mit SpagTomate aus der Pappschachtel substituiert, der undankbare Kauz… Pffffh!
Gestern erst schielte der kleine Piranha, vor seiner Butterstulle mit Wurst und Käse sitzend, voller Futterneid auf meine Brokkoli-Käse-Fritter. Er bezeichnet mich übrigens regelmäßig als „beste Köchin der Welt“, was angesichts meiner bescheidenen Künste wirklich so rührend ist, dass ich beschließe, mein Kind immer noch eine Galaxie weiter zu lieben (wir messen vor dem Schlafengehen unsere Zuneigung in kosmischen Entfernungen).
Der einzige Nachteil, der auch gleichzeitig ein Vorteil der Keto-nach-Plan-Ernährungsweise ist: Es ist unheimlich zeitaufwendig (kochen und einkaufen). Und geht ins Geld!
Mindestens jeden dritten Tag stiefele ich stundenlang durch Supermärkte und Öko-Märkte auf der Suche nach allerlei kulinarischen Skurrilitäten, von denen ich in mindestens 70 Prozent der Fälle noch nie etwas gehört habe. Vermutlich ist das aber nur die Anfangshürde, denn mittlerweile weiß ich ja, wo Mandelmehl und Hanfsamen stehen 😉
Auch das Kochen der Mahlzeiten ist bei einem vollen Tagesplan etwas aufwendig, und Avocado-Gerichte (mein neues Grundnahrungsmittel) lassen sich so schwer vorbereiten. Aber – und das ist wiederum der Vorteil – ich beschäftige mich intensivst mit jedem Bissen, den ich aufnehme, bin tatsächlich nie hungrig und freu mich auf den Frühling. Ein Teststreifen, der stark an einen Schwangerschaftstest erinnerte, teilte mir auch gestern schon mit, dass mein Körper bereits in der „Ketose“ ist – der heilige Gral der Keto-Ernährung, wenn er de facto anfängt, sich selbst zu verspeisen. Whoop!
Am Freitag kehrt Tante Hu für einen kurzen Stopover aus Thailand zurück, um dann am Montag vorerst letztmalig gen Teneriffa abzuheben.
Ich freu mich schon sehr, wenn meine Schwester wieder im Lande ist. Der kleine Piranha natürlich auch. Zusammen mit seinem Geburts-Buddy Joni hatte er bei einer Sleepover am Wochenende unsere Wohnung auseinander genommen. Als die Nasen dann gegen 23.00 Seite an Seite im Piranha’schen Hochbett selig schlummerten, knipste ich noch schnell ein Foto und dachte „Fein! Ich kann ausschlafen!“.
Pustekuchen! Am Sonntag morgen wurde um 6.30 mein Schlafzimmer gestürmt und man unterhielt sich lautstark über die (rein hypothetische) Meldepflicht von gefundenen Dinoknochen in unserem Garten. Überhaupt tauschten sich die Knirpse über allerhand historisches und paläonthologisches aus, vom Mauerfall über böse Kriegsmenschen bis hin zu besagten Saurierskeletten.
Sehr gerührt war ich, als der kleine Piranha riet, sich bei offenen Fragen vertrauensvoll an Baba-Opa zu wenden – der wisse nämlich unglaublich viel. Enzyclopa!
Ich wünsch Euch was, Ihr Lieben!
Eure Single City Mama