Popeye, die Seemama

Nachdem meine Fitness First-Mitgliedskarte ein Dreivierteljahr im Exil geschlummert hat (und ab dato auch nicht mehr gesehen war) und vermutlich auch der letzte nicht-vital-lebenswichtige Muskel in meinem Körper verkümmert ist, fasste ich kürzlich einen Beschluss: Ich brauche mehr Bewegung. Der Frühling kommt und ich habe die Kondition eines Wasserbüffels (Degradierung letzterer nicht beabsichtigt). Ausserdem zieht die Muckibude monatlich €65 ein und das sind immerhin zehn Großpackungen Häagen Dasz (kenne Deine Währung!)… Tsaaaa!

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Jeder braucht ein Idol… (Bild: Elzie Crisler Segar)

Um dieser Erkenntnis mehr Gewicht zu verleihen, als bei einer kulinarisch-archeologischen Ausgrabung von Ben & Jerry’s Karamell Sutra den nächsten Spaziergang zu TK Maxx zu planen, packte ich meine Sporttasche. Und ich ging. BAM!

Seit 2 Wochen jeden zweiten Tag eine Stunde Ausdauer und Geräte. Heute steht die gepackte Schwimmtasche neben meinem Schreibtisch. Logistisch ist das zwar eine kleine Herausforderung, aber da der kleine Piranha momentan früher aktiv ist, hänge ich das Training in der Woche zwei mal direkt an den Job und gehe am Wochenende nach dem Frühstück, während der Piranha und Opa ein gemeinschaftliches Generationen-Nickerchen abhalten.

Das Fazit: Ich bin begeistert! Es tut unheimlich gut, meine Laune ist gehoben, ich fühle mich fitter und wohler in meinem Körper – und der Endorphin-Schub beruhigt. Auf den ersten Blick ein bisschen paradox, aber ich bin viel, viel ausgeglichener.

Hochmotivierte Grüße von Eurer

Single City Mama

 

„You never walk alone“

„You never walk alone“

… sang Mathou für seine drei Söhne und diese wunderschöne Ballade beinhaltet die Quintessenz unseres Borkum-Abenteuers. Mit all unseren Ängsten und Sorgen – dem, was wir täglich fühlen und tun – sind wir nicht allein, denn in der Akrobatik des Alltags sitzen wir Mamas alle in einem Boot. Und das schipperte für uns in diesem Monat an der ostfriesischen Küste entlang.

Nach 3 Wochen hieß es vorgestern Abschied nehmen, denn die Hansestadt hat uns wieder!

Am Mittwoch Abend sind der kleine Piranha und ich nach einer mehrstündigen Rückreise, die gefühlt einer kleinen Weltumrundung glich und sämtliche Transportmitel beinhaltete, die die DB in ihrem Portfolio führt, in der schönsten Stadt der Welt gelandet.

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Wieder im Alltag – die Nordsee im Herzen…

Und der Alltag hat uns direkt wieder in Beschlag genommen. Noch zu später Stunde bespielte der kleine Piranha selig sein gesamtes Hab und Gut und bockte sich anschließend durch seinen ersten Tag zurück in der heimischen Kita. Als sein Vater Marco ihn gestern nachmittag abholte, fand er in der Ecke einen erbosten Piranha vor, der alles andere als glücklich schien, wieder zuhause zu sein.

„Das ist nicht der Ole, den ich kenne“ sagte mir die Kita-Leitung heute morgen und es war klar: Der kleine Piranha muss sich erst akklimatisieren. Wir waren immerhin 3 Wochen weg – 3 Wochen in einem kleinen, behüteten Mikrokosmos an der See.

21 Tage, an denen es ständig jemanden zum Spielen gab. Viel frische Luft, die klarer nicht sein könnte, und einen traumhaften Strandspielplatz mit Blick auf das weite Meer. Ein tägliches Mittagsschläfchen mit Mama und drei mal am Tag ein abwechslungsreiches Buffett. Zugegeben – Jamie Oliver würde es die Zehennägel hochziehen, aber im Vergleich zu meiner nicht-existenten Kochkunst eindeutig Haute Cuisine.

So wie der kleine Piranha muss auch ich mich erst in den Alltag wieder einfinden und nun versuchen, das Erlernte in die Praxis umzusetzen:

  • Mir mehr Zeit für Entspannung nehmen
  • Sport und Bewegung fest in meinen Alltag integrieren, um den Kopf frei zu bekommen
  • Kreativität als Ausgleich für stressige Arbeitstage leben und lieben lernen
  • Das Akzeptieren und Loslassen von Ängsten und Gefühlen – die Gefühle sind da, mein Körper reagiert auf seelischen Stress und doch braucht es mir keine Angst zu machen (Stichwort: Liebesdienst des Unterbewusstseins)

Ich vermisse unsere lieben Kur-Mädels jetzt schon und wünsche jeder einzelnen viel Glück und Zufriedenheit auf ihrem Weg zurück in den Alltag. Einen souveräneren Umgang mit Ängsten und Sorgen und vor allem, die Fähigkeit zu lieben und zu lachen und sich an den schönen Dingen des Alltags zu erfreuen – und dabei gleichzeitig wichtige Grenzen zu setzen.

Allen Mamas, die mit einer MuKiKu liebäugeln, kann ich nur sagen: Macht es – nehmt Euch diese (Aus-) Zeit für Euch. Es tut Euch gut und schenkt Euch neue Kraft und Energie. Und vor allem inspiriert es Eure Kreativität und Gedanken, für einen ausgeglichenen Alltag als Muttifunktionstalente.

Eure Single City Mama