Rocking the Alltag

Lieblingsmamas,

man könnte meinen, dass unser Blog schon beim Scrollen rostig quietscht, so lang ist der letzte Beitrag schon wieder her.

Der Grund ist ganz lapidar jede Menge Stress in Form von ganz viel Arbeit, Baba-Opas bevorstehendem Umzug (unser Elternhaus gleicht nach wie vor einem inoffiziellen Recyclinghof), einpaar fiesen Bakterien, die den Verdauungstrakt des kleinen Piranhas besiedelt hatten, einem fleißigen Osterhase, und, und, und.

Leider hat sich der kürzlich noch euphorisch begrüßte Frühling schon wieder verkrümelt und es ist arschkalt in der Hansestadt.

Dabei steht für Mai soviel schönes auf unserem Plan: Unseren Leih-Gemüsegarten in Norderstedt werden wir am kommenden Freitag zum ersten mal besuchen (und einen Trampelpfad ertrampeln, großes Highlight!). Am 24. Mai feiert Baba-Opa 73. Geburtstag und wir schicken großes Stück Kuchen zu Oma in den Himmel, da sie ebenfalls an diesem Tag Geburtstag gehabt hätte.

Und am 1. Juni – praktischerweise ein Sonnabend – jährt sich das Wiegenfest des Piranhas bereits zum fünften Mal. Ich bin ein bisschen schockiert, dass es schon fünf Jahre sind. Ebenfalls war ich heute morgen schockiert, als Facebook mir eine Erinnerung von vor sechs Jahren anzeigte. Ich streifte damals vergleichsweise jugendlich und unbeschwert durch Chicago und San Diego, meine wunderschönen Lieblingsstädte in den USA. Und sah wesentlich ausgeschlafener aus, als heute. Sei’s drum. Wozu gibt es Concealer?

Der kleine Piranha wird dieses Jahr in den dekadenten Genuss kommen, seinen Geburtstag gleich zwei mal zu zelebrieren. Ich hab lange mit mir gerungen. Der Grund ist eigentlich, dass er so gern mit seinem Freund Joni zusammen feiern würde. Der ist zwei Stunden jünger als der Piranha – seine Mama Susann und ich teilten uns das Zimmer auf der Wöchnerinnenstation.

Letztes Jahr reservierte Jonis Mama in weiser Voraussicht bereits den Kinderbauernhof in Kirchdorf – eine supercoole, pelzige Location inkl. Heuboden-Sause – , allerdings, Achtung: 1st World Hasenfuß, kann jedes Kind „nur“ vier Gäste einladen. Reicht ja auch, könnte man meinen, schließlich werden die Nasen erst fünf. Allerdings war das so überhaupt nicht mit dem engsten Kreis des Kindes unter einen Hut zu bringen, dass wir uns aufteilen. Sonnabend wird der Bauernhof gerockt, und Sonntag gibt es ein sommerliches Planschgelage in unserem Garten.

Wo wir grad beim Thema Geburtstag sind: Single City Mama wird Mitte des Monats drei! WHOOP WHOOP! Ich lasse mir gerade noch eine schöne Aktion für Euch einfallen.

Donnerstag war ich übrigens endlich mal wieder mutig genug, meinen langen Haaren ein kleines Make Over zu gönnen und habe mir einen Pony schnippeln lassen.

Ausgerechnet heute, als ich den haarigen Relaunch offiziell im Büro vorführen wollte, fehlte mir nach einer unfreiwilligen Nacht auf der Couch (Kontaktlinsen und Tagesoutfit inklusive) die Zeit für das obligatorische Ponystyling, so dass ich ihn mit einer Klemme zur Seite klemmen musste, um nicht als bekanntes Reinigungsutensil von V durchzugehen, aber sonst bin ich echt happy.

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Apropos Pony – den Feiertag letzte Woche verbrachten wir mit Freunden in der Schäferei Rolfs bei Büsum. Ein launiger Tagesausflug, den ich allen Nordlichtern nur empfehlen kann. Ponyreiten, Spielscheune, Tierefüttern und lecker Streuselkuchen gehen einfach immer.

Lasst es Euch gut gehen, meine Lieben.

Eure Single City Mama

Single City Mama in da Country

Ihr Lieben,

nach einer 5-tägigen Auszeit auf dem Bauernhof sind der kleine Piranha und ich – einen Tag früher als geplant, weil der Piranha hohes Fieber bekam – am Freitag wieder im Großstadtdschungel gestrandet.

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Selbst für mich als geborene, gebürtige, urban verwurzelte Großstadt-Pflanze war der Exkurs in das Landleben ein echtes Highlight.

Wir bewohnten ein niedliches Appartment inmitten von Wiesen und Deichen in Büsumer-Deichhausen kurz vor dem Nordseestädchen Büsum. Jeden Morgen liefen wir vorbei an Ponyweiden und Pferdeställen auf den Hof der Schäferei Rolfs, den Ihr Euch als El Dorado für kurze Matschhosen-Beinchen vorstellen könnt.

Es gibt ein großes Café, ein riesiges Außengelände mit Klettergerüsten, einen Spielplatz, eine Spielscheune, eine Kinderwerkstatt zum Basteln, Hasen, Katzen (und Mäuse), Ponies, Hühner, Schafe, Hängebauchschweine… Ein Paradies für all die kleinen Nachwuchsbauern und Entdecker – und dazu noch ein laufender landwirtschaftlicher-Betrieb, der allein durch die Traktoren-Dichte ein Highlight in für den kleinen Piranha und seine kleinen Gefährten war.

Jeder Zentimeter ist familienfreundlich mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Ohne mit der Wimper zu zucken teilte uns die liebe Dame am Buffett einen großen, prominenten Tisch als „unseren“ Frühstückstisch zu, auch wenn kleinere zur Verfügung gestanden hätten – eine Geste, die ich ihr hoch anrechnete.

Der Piranha litt zwar unter gelegentlichem Heimweh (insbesondere, da er nicht sein gesamtes Hab & Gut in seine Reisebox gestopft bekommen hatte), aber eigentlich fand er es ziemlich großartig. Jeden Morgen durfte er eine halbe Stunde auf dem Pony reiten (der kleine Piranha schielte dabei besonders auf jene Ponies, die eigentlich jenseits seiner Größenliga trabten) und nachmittags wurde in der Jahreszeitenwerkstatt gebastelt mit anschließender gemeinschaftlicher Tierfütterung.

Anm. der Red.: Wenn mir vor einigen Jahren jemand gesagt hätte, dass ich mal auf einem Bauernhof aus Socken „Plapperponies“ schaffen und „Allesfresser“ filzen würde, hätte ich vermutlich an seinem (und meinem) Geisteszustand gezweifelt, aber wir hatten jede Menge Spaß.

Trotz unseres voll ausgestatteten Appartments gönnte ich uns jeden Morgen das große Frühstücksbuffett im Café und auch wenn ich als einzige Single Mama von manchen Urlaubsgenossen etwas exotisch beäugt wurde, waren alle sehr nett und aufgeschlossen, halfen im Akutfall sofort mit Zäpfchen aus (ich hatte natürlich Berge von Klamotten, aber weder Fieberthermometer noch Medikamente eingepackt, was dazu führte, dass ich Norman Bates‘ Style mitten in der Nacht bei Nachbarn klopfen musste) und wir haben schnell nette Kontakte geknüpft.

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Nach dem Frühstück und Ponyclub machten der kleine Piranha und ich Ausflüge – nach Downtown Büsum, auf den Deich oder ins gar nicht so weit entfernte St. Peter-Ording, meinen Lieblingsstrandort – und abends gingen wir essen (Kind Pommes, Mama Fisch), oder ich zauberte aufwändige Menus à la SpagBol, Griesbrei & Ravioli, die wir gemeinsam einnahmen, während das Kind meine Schlafgeräusche immitierte und sich dabei köstlich amüsierte.

Okay, wirklich entspannen konnte ich nicht, dafür ist der kleine Piranha einfach zu aktiv, zu sehr Mama-Kind, und munter und es gab niemanden, der mich bei der Betreuung mal ablösen hätte können. Wenn er gegen 20.30 sein Haupt bettete, lag auch ich – um höchstens 2 Stunden später nochmal aufzustehen und meine Kontaktlinsen rauszunehmen.

Dafür genoss ich die frische Luft und Zeit mit dem kleinen Mann, der mit seinem Mundwerk alle erheiterte und mir die Schamesröte ins Gesicht trieb, in vollen Zügen.

Es war ein Abenteuer – und wir fühlten uns pudelwohl.

Eure Single City Country Mama