Quiz & the City

Lieblingsleser,

nachdem mich letzte Woche eine fiese Erkältung ereilt hatte, verbrachten meine Schwester (Tante Hu) und ich ein schönes Wochenende in der Hauptstadt, Big Bad Berlin!

Es winkten – wie im Vorjahr – pünktlich zu Tante Hus Geburtstag die Deutsche Quizmeisterschaft (Einzel, Doppel und Team: ein herrlich-nerdiges Must für Hobby-Quizzer wie uns!), zwei schöne Hotels direkt am Ku’damm, zwei mal köstlich Essen gehen und das obligatorische Andere-Stadt-gleiche-Läden-ich-brauch-doch-eigentlich-gar-nichts-Shopping. Schön wars!

Der kleine Piranha verbrachte das Wochenende bei Baba-Opa und seinem Freund Ruben. Entsprechend wurde es ihm nicht langweilig und die Männer verstanden sich blendend.

Mein Vater hatte wieder allerhand Erziehungstipps für mich gesammelt: „Der Junge muss spätestens um 18.30 zuhause sein und um 20.00 im Bett liegen“. „Siehst Du, wie gut das funktioniert, wenn Du konsequent bist!“ „Ich weiß gar nicht was Du hast, bei mir geht er immer anstandslos ins Bett“. Danke dafür, Baba-Opa!

Und es gibt gute Nachrichten: „Lothar“ – unser treues Gefährt, für das die Werkstatt ein stolzes Sümmchen veranschlagte, um ihn vor dem Schrottplatz zu bewahren – bekam mit einem wesentlich geringeren Aufwand, nämlich einem neuen Keilriemen, TÜV. Entsprechend bleibt er uns erhalten, juhuuuu! Merke: Immer eine zweite Meinung einholen. Es lohnt sich!

Am Donnerstag feiert der kleine Piranha Fasching in der Kita. Das „Motto“ ist Weltraum und der Piranha wünscht sich ein Astronautenkostüm. Das Ergebnis werdet Ihr natürlich zu Gesicht bekommen 🙂

Ich wünsch Euch was, Ihr Lieben. Happy Monday!

Eure Single City Mama (back in the City)

Baba-Opas Ohrringphobie

Lieblingsmamas,

einen wunderschönen Mittwoch wünsche ich Euch!

Perfider Weise begann dieser für mich heute schon um 6.15, als ich von einem querliegenden Piranha aus dem Traumland vertrieben wurde.

Da ich noch jede Menge auf der Agenda hatte, stand ich auf, schmiss die erste Ladung Wäsche in die Maschine, reinigte rudimentär unsere Küche und reflektierte das vergangene Wochenende. Baba-Opa hatte wieder herrliche Zoten in petto.

Aktuell planen wir gerade unseren nächsten Generationenurlaub in den Alpen nach Ostern und Baba-Opa echauffierte sich wiederholt über meine Ohrringe. „So fahre ich nicht mit Dir weg, Kind“, sinnierte er kopfschüttelnd.

Wieder einmal sah ich mich um, ob er mit mir, seiner 34-jährigen Tochter sprach, oder mit dem kleinen Piranha. Er sprach mit mir, während der Piranha mit Gusto Schweinebraten mit Gelee in sich reinschauffelte. „Nicht mit diesen Dingern in den Ohren“, ergänzte er angewidert. Gemeint waren kleine Rosenquartze, die an einem Stück Gold ca. 2 mm von meinen Ohrläppchen baumeln. Man muss dazu sagen, dass Baba-Opa schon immer strikter Gegner von Piercings jeglicher Art war und seine Abneigung in der Regel lautstark zum Ausdruck bringt.

IMG_9004 (002)

Diese kleinen Ohrringe waren im wahrsten Sinne des Wortes der Stein des Anstoßes….

Als ich mit 16 für ein Austauschjahr in den USA lebte, ließ ich mir die Ohrlöcher heimlich stechen und stellte ihn vor vollendete Tatsachen. Mein Vater war zwar „not amused“, aber arrangierte sich mit der Situation. Dennoch hat er das Bedürfnis, jedes Paar, das sich mit meinem Besitz befindet (befand, vollständig sind kaum noch welche) zu kommentieren. „Die darfst Du meinetwegen tragen“, sagt er gnädig, wenn ich kleine Perlenstecker ausführe. Als ich eines Tages mit Kreolen kam, verschlug es ihm vor Gram die Sprache.

Meistens muss ich schmunzeln, da ich ihn lange genug kenne, um zu wissen, dass er nichts Böses im Sinn hat. Dennoch ist er mir wichtig, dass er mich ernst nimmt. Klar, meine Schwester und ich bleiben immer seine „kleinen Mädchen“ und wahrscheinlich wird es mir mit dem Piranha nicht anders gehen – aber oft muss ich ihm vor Augen führen, dass ich mittlerweile eine berufstätige Mutter mit einem akademischen Abschluss bin, einen eigenen Haushalt führe und selbst meine Steuern zahle.

Sogar das „Füße unter seinen Tisch strecken“ funktioniert nicht mehr – meist streckt er mittlerweile seine unter unseren.

Abgrenzung ist wichtig

Meine Entscheidungen – ob sie richtig oder falsch sind – treffe ich selber und auch der latente Machismus, der in der Generation meines Vaters noch ziemlich weit verbreitet war („hol mir mal…“), muss sich nicht unbedingt auf den kleinen Piranha übertragen.

In diesem Zusammenhang erzählte mir meine Freundin Sybille neulich eine Anekdote, die uns beide nachdenklich machte. Mann und Sohn (3) hatten im Wohnzimmer etwas zusammengebaut. Als Sybille helfen wollte, sagte der Kleine „Du kannst in die Küche gehen und was leckeres kochen“. Wir mussten beide lachen, aber schlussfolgerten, dass wir unsere Söhne definitiv zu emanzipierten Männern erziehen werden, die Frauen auf Augenhöhe sehen. Jawoll!

In diesem Sinne,

liebste Grüße von Eurer

Single City Mama

 

Piranha sick in the City

Liebste Mamas,

eine turbulente Woche liegt hinter uns! Ich trinke Ingwertee und werfe mir Zinkletten wie Smarties ein, während ich diese Zeilen schreibe und der kleine Piranha Siesta hält.

Nach einem wunderschönen Kurztrip nach St. Peter-Ording letzten Sonntag, an dem der kleine Piranha (ohnehin schon erkältet) und Kumpel Joni barfuß durch den Nordseesand stapften und zwischen den Dünen eskalierten, war der Piranha ab Montag im Krankenstand. Aber volle Holle – so schlimm hatte es den kleinen Mann noch nicht erwischt.

Singlecitymama_3

Barfuß im Watt… das Piranha’sche Immunsystem quittierte dies prompt mit Streik… (Bild: SingleCityMama)

Die etwas verschrobene Kinderarzt-Vertretung (Ich: „Ich mache mir wirklich Sorgen. Sonst ist er selbst bei Fieber sehr munter“ Er: „Also ich finde ihn nicht munter“ Ich: „Ja“ (Gedanklich: Deshalb sind wir ja hier, Du Depp) diagnostizierte am Montag eine schwere Bronchitis.

Da die Piranha’schen Blutwerte jedoch gut waren (haben Piranhas Blut? Also tierische? Memo an mich: Googlen für Günther Jauch!) und er erst im Februar ein Antibiotikum bekommen hatte, riet Dr. Charisma-befreit zu täglicher Inhalation und Bettruhe. Der kleine Piranha fieberte daraufhin 3 Tage lang in subtropischen Gefilden (40 aufwärts) und der Anblick meines maroden Raubfischs (dem es sogar den Appetit verschlagen hatte!) brach mir das Mutterherz.

Zudem war im Büro Highlife in Tüten und ich konnte nichts delegieren. Mehrere Kampagnen standen in den Startlöchern, und so wechselte ich mich mit Baba-Opa ab, der täglich (und zum Teil sogar mehrmals täglich) angebraust kam, um seinen kleinen Enkel zu versorgen. Ich bezahlte mit Kuchen und dankte ihm ausgiebig. Dazu Baba-Opa heute beim Familien-Brunch pragmatisch „Dafür ist Familie da. Wenn das in einer Familie nicht funktioniert, kannst Du sie in die Tonne klatschen…“ Touché!

Alterspyramide in einer Familie

Ein Schelm, wer Baba-Opa (71) in der untersten Riege ansiedeln würde – er ist eindeutig der Herr Mittig-Links (im Bild, nicht politisch!)… (Bild: Fotolia/Robert Kneschke)

Mein Vater brachte es auf den Punkt – ähnlich messerscharf wie seine Erklärung von Rauchmeldern gegenüber einer Katzen-närrischen Bekannten: „damit Du mitkriegst, wenn Deiner Mietze der Schwanz brennt“.

Wieder einmal wurde mir diese Woche klar: Unsere Familie ist zwar klein und unkonventionell, aber wir sind ein Dreamteam und können uns immer aufeinander verlassen.

Dankbar und optimistisch, dass mich diesmal die Aggro-Viren verschonen,

Eure Single City Mama