Bazillus Interruptus

Guten Morgen Ihr Lieben,

wenn ich mir meine Viren- und Bazillenbilanz der letzten Monate angucke, würde ich sagen (könnte ich etwas sagen, soll das heißen, da der Rest meiner Stimme irgendwo zwischen Krächzen und Flüstern rangiert), dass mein Immunsystem einem orientalischen Basar gleicht. All diese Versuchungen… einpaar Keime hier, ein paar Viren da… tick, Du bists’s… hey, Dich hatte ich dieses Jahr noch nicht… komm doch näher, Habibi… HMPF!

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Mama Malade (Bild: Fotolia)

Nachdem der kleine Piranha seine Streptokokken-Infektion wirklich bravourös und tapfer durchgestanden hat, liege ich seit Donnerstag Nacht mit einer Nebenhöhlenentzündung darnieder und fiebere mit meinem Wasserkocher um die Wette. Ich hab mir sogar selbst die Waden mit nassen Geschirrtüchern eingewickelt und sah dabei nur ein klitzekleines bisschen lächerlich aus.

So heftig hat es mich wirklich lange nicht erwischt und im Gegensatz zum kleinen Mann ist mir ganz und gar nicht nach Spielen und Toben. Stattdessen lese ich schlüpfrige Bücher (beruflich, ist klar, ne?) und tippe völlig sinnfrei auf meinem Handy herum. Wahnsinn, was man alles googlen kann. Nicht jedoch die Symptome, soviel habe ich dazu gelernt. Der Grat zwischen einer Schnoddernase und einem qualvollen Exitus ist auf Google ein sehr schmaler (schlimmer: Foren) und einen Menschen mit Angstthematik der Viren-Verschwörungs-Spielwiese Dr. Google auszusetzen ist definitiv kontraindiziert. Spoiler Alert: Wenn Ihr jemals „Sinusitis“ googeln solltet, hört spätestens bei dem Passus über den Verlust des Augenlichts auf zu googlen. Macht ja auch irgendwie Sinn…

Gestern nachmittag habe ich mich einmal sogar aus dem Lakenexil auf den Spielplatz geschleppt, da ich dachte, dass ein bisschen Sauerstoff meinen und den Piranha’schen Zellen nicht schaden kann, war aber nach einer Stunde fix und fertig.

Dem kleinen Piranha ist Mamas desolater Zustand nicht geheuer. Keine große Heia, Mama spricht komisch und mit Mama spielen macht auch grad nicht so wahnsinnig viel Spaß. „Du sollst wieder gesund sein“ fordert er ständig. Dafür darf er dann auch mal einpaar Folgen mehr auf dem Tablet „Maus, Elefant und Hase“ gucken und sich dazu schlapplachen, und die Kämpfe um Süßes gehen öfter als normal an den Mini-Mann. Beim Shoppingtrip mit Tante Hu hat er am Samstag richtig abgesahnt, so dass meine Schwester gerade in seiner Gunst noch höher steht, als sie es ohnehin schon tut.

Der Arzt in der Notfallpraxis sagte am Samstag zu mir „Tja, sie sollten dann mal alle Verabredungen für die nächsten Tage streichen“ (was irritierenderweise ein bisschen so klang, als ob ich das beruflich mache), woraufhin ich lamentierte, dass man als Mama ja auch eine gewisse Grundfunktionalität wahren muss. Ein Job, für den einen niemand krank schreiben kann. „Hier, Piranha, der gelbe Schein. Grießbrei findest Du da oben und Pampers hier in der Schublade. Den Müll bringst Du bitte selbst raus“. THE SHOW MUST GO ON. Der Piranha spürt natürlich auch, dass es mir nicht gut geht und will ständig von sich aus schmusen (normalerweise muss ich die Schmuseeinheiten proaktiv einfordern) und ich hoffe inständig, dass wir nicht Bazillen Ping-Pong spielen.

Naja, ich hoffe, hier kehrt bald wieder Normalität ein. Diesen Monat steht nämlich eigentlich echt viel auf dem Programm. Ich will Salsa tanzen, einen Tucan malen (bei Colors & Vino, großartiges Format, dazu mal ein gesonderter Blogpost) und Ende des Monats besuchen wir unsere Verwandten in der Lausitz.

Liebste Grüße von Eurer ziemlich

Sick Single City Mama

Sommer 2017 – Beaches, Beaus und Lovetoys

Guten Morgen Ihr Lieben,

ich sehe gerade mit Schrecken, dass ich das Bloggen seit einem Monat sträflichst vernachlässigt habe. Was war passiert? Kurz und knapp: Das Leben.

Starfish With Sunglasses On The Sunny Beach

Meer, Meer, wir fahren ans Meeeeeer 🙂 (Bild: Fotolia/Romolo Tavani)

Ein fordernder Piranha, ganz viel Buzz im Job, einpaar paarungswillige Kitaviren, die in mir eine wilde Party feierten und mich mehrmals ins Wartezimmer von Dr. Rajjid beförderten (Ihr erinnert Euch vielleicht – der Medicus, den ich seit Anfang meiner 20er nach einer kurzen Begegnung als heißblütigen, schlagfertigen McSteamy imaginiert hatte, nur um herauszufinden, dass er aalglatt und weitestgehend humorneutral wirkt und Patienten mit einem ambitionierten „tüüü“ verabschiedet… nett im brüderlichen Sinne… Ihr wisst schon 🙂 Ein bisschen sommerlicher Freizeitstress hier und da – und wumms, ist schon wieder ein ganzer Monat rum.

Letztes Wochenende wurde unsere Stadt von einem Gipfeltreffen politischer Gipfelstürmer und Gangstern in schwarzen Hoodies, die mit dem iPhone Selfies schossen, während sie gegen den Kapitalismus randalierten, isoliert… Hubschrauberlärm zum Frühstück und Aussagen wie „Der Mob bewegt sich in Richtung Eures Stadtteils“. Gruselig – und wie alle waren wir froh, als es vorbei war. Der kleine Piranha und ich verbrachten den G20 weitestgehend im Garten (G wie Garten, naheliegend, oder?) und hofften, dass der kriminelle Mob Abstand von Familiengefährt „Lothar“ neben würde. Auch wenn der kleine Piranha momentan eine gewisse Faszination für Feuer hegt, da er es direkt mit seinem Idol Feuerwehrmann Sam in Verbindung bringt – Lothar musste verschont bleiben.

Hachja – zu einem wesentlich vielversprechenderen Gipfeltreffen: Am Wochenende findet das internationale Salsafestival in Hamburg statt, worauf ich schon sehr gespannt bin. Um mal einpaar Tage die Füße hochzulegen, habe ich gerade drei Tage Urlaub eingereicht. Einen Tag wollen wir nach St. Peter-Ording und auf dem Weg dahin mit Baba-Opa in Friedrichskoog Seewauwaus gucken. Um das Maximum aus meinem Urlaub herauszuholen habe ich außerdem beschlossen, mein altes Kinderzimmer in Baba-Opas Haus, das momentan der Verlängerung eines Recyclinghofes gleicht, rigoros auszumisten (bis auf Tagebücher, Liebesbriefe und Plüschtiere, die einem gewissen Nostalgie-Schutz unterliegen), um es dem kleinen Piranha zu vermachen. Dann könnte er auch mal wieder bei Baba-Opa übernachten. Ein Schelm, wer mir dabei Berechnung unterstellt ;-).

Der gutmütige Baba-Opa erholt sich übrigens gerade von seiner gestrigen Babysitting-Session, als der kleine Piranha und sein Kumpel Joni am Abend noch mal richtig aufdrehten und Baba-Opas Potential als „Human Punching-Ball“ entdeckten. Die Jungs hatten Spaß – Baba-Opa war hingegen sichtlich konsterniert. „Ich war das Opfer“ klagte er, während er sich bei einem Grillteller von den Strapazen des Abends erholte.

Ach ja, und ich wurde zu einem herrlichen Blogger-Event eines Lovetoy-Herstellers in den Beachclub eingeladen. Die Sause steigt nächsten Mittwoch und ich werde naturgemäß Euch hier davon berichten. Ich wünsch Euch was, Ihr Lieben.

Liebste Sommergrüße von Eurer

Single City Mama

 

 

 

Der Monet im weißen Kittel

Hachja Freunde, heute hatte ich einen Monet-Moment. Da ich in etwa so kunstbewandert wie sportbegeistert bin, könnte ich letzteren nicht von einer Farbmuster-Karte im Bauhaus unterscheiden, aber ich werde gleich erklären, was ich meine…

Ich war nämlich heute bei Dr. Rajjid. Dr. Rajjid ist ein attraktiver Endvierziger Facharzt mit fern-östlichem Einschlag, in den ich ein kleines bisschen verknallt war, seit ich vor 7 Jahren mal in einem Zimmerchen saß und auf eine Spritze wartete (jetzt dürft Ihr in die Popcorn-Tüte greifen).

ER stratzte strammen Weißhosen-Schrittes an meinem Kämmerlein vorbei, schaute kurz herein und fragte, ob ich zu ihm wolle. Ich hatte allerdings – ahnungslos, dass dieser Beau hier beschäftigt war – einen Termin bei seiner Kollegin gemacht. Er grinste schief, sagte kurz „schade“, zwinkerte und verließ für die nächsten 7 Jahre mein Bewusstsein.

man hands with heart

Aus McSteamy wurde McBoring… (Bild: Syda Productions/Fotolia)

Bis ich durch einen kosmischen Zufall heute einen Termin beim Großmeister des Gedanken-Kamasutras persönlich bekam. Und Dr. Rajjid das erste mal live erlebte…

Ihr ahnt was kommt… (Knurps-Moment!) Es war überhaupt vollkommen unspektakulär. Er war nett und kompetent, aber ohne das gewisse Etwas, das mich bei einem imaginären Chicken Masala Candle Light Dinner hatte dahin schmelzen lassen.

Nope. Ich verließ die Praxis so unaufgeregt wie ich gekommen war mit einem Rezept und der Erkenntnis: Manche Männer sind echte Monets. Auf den ersten Blick ziemlich beeindruckend, aber von Nahem ein ziemliches Durcheinander. Und andere, die auf den ersten Blick vielleicht eher wie eine Kinder-Kritzelei aussehen, können auf den zweiten Blick – und vielleicht erst beim Dessert – ziemlich spannend sein. Nein, Dr. Rajjid’s Mr. Right Potenzial war in etwa so viel heiße Luft, wie seine Sprechstundenhilfe mir in die Ohren geblasen hatte…

Die Moral von der Geschicht‘: Wenn Gerard Butler mich nach einem Date fragt, habe ich Kopfschmerzen.

Mit dieser unromantischen Anekdote entlasse ich Euch in den Dienstag Abend.

Eure Single City Mama