Highlife & Homeoffice

Lieblingsleser,

während wir uns so durch den Alltag wurschteln, bin ich beim Thema Homeoffice immer noch gespalten. Für viele Kunden, die entsprechende Lösungen anbieten, beschäftige ich mich gerade beruflich mit der Materie (ist das sicher? Was können die Netze? – und der ganze Spaß), aber als Mama ist der psychologische Part nicht zu vernachlässigen.Wie seht Ihr das?

Pro: Ich sitze zum Teil ungeschminkt und fern der Heimat an meinem Esstisch, frühstücke nebenbei und kann zwischendurch Amazon-Boten die Tür öffnen. Mein ohnehin sehr kurzer Arbeitsweg entfällt und ich bin sehr flexibel (Rechner ist den ganzen Tag an und Anfragen werden dadurch fast sofort beantwortet). Ausserdem habe ich unter der Woche fast alleinige Herrschaft über die Waschmaschine. In Calls bin ich ungestört und räume bei Videokonferenzen nur schnell die Kommode hinter mir auf (aufräumen bedeutet in diesem Fall, ich relokalisiere den Haufen Klamotten. Lego-Gebilde und Kuscheltiere an den Rand unseres Big Sofas, der nicht im Bild ist, muaah!) und schaue, dass die Perspektive meiner Kamera nicht allzu unschmeichelhaft ist.

Contra: Die Grenzen verschwimmen. Ich bin gefühlt den ganzen Tag auf Abruf. Neulich hatte ich verpasste Anrufe (Weiterleitung meiner Büronummer) mitten in der Nacht. Ich weiß nicht, ob das Zeitunterschieds-unkundige US-Partner oder Telefonstreiche waren, aber der Gedanke war sehr gruselig. Auch Abends, wenn ich im Auto bin oder den Piranha von Aktivitäten abhole, klingelt das Telefon. „Könntest Du mal schnell…?“ „Die bräuchten ganz dringend…“. Das Los der Teilzeit. Oder das Los des Homeoffices? Ich bin noch unschlüssig und freue mich über Eure Erfahrungen.

Ansonsten geht es uns gut. Der kleine Piranha fiebert seiner Einschulung entgegen. Prognosen zufolge soll ja nach den Sommerferien zumindest in Hamburgs Schulen wieder Normalität einkehren. Die 1a freut sich auf den kleinen Raubfisch. Ich blicke gespannt (und sentimental) dem neuen Lebensabschnitt entgegen.

Denn der Abschied aus der Kita bedeutet auch der Abschied von einem großen Teil unseres bisherigen gemeinsamen Weges. Seit über 2 Jahren pendeln wir jeden Tag 20 min (für die Großstadt ein Witz – im Stoßverkehr ein Frustfaktor) nach Altona. Ich bin nach wie vor sehr froh über den Wechsel, auch (und gerade weil) der Abschied aus der alten Kita sehr unschön mit einer mündlichen Verhandlung vor dem Hamburger Amtsgericht geendet ist (ich wurde verklagt und habe obsiegt!).

Auch damals war es eine große Veränderung, viele Kontakte sind mit der Distanz eingeschlafen, einpaar haben mir glaube ich den Weggang auch etwas verübelt, obwohl es für uns keine Alternative gab. Die Freunde waren toll, aber die Kita war in meinen Augen als Einrichtung nicht tragbar.

Dieser Abschied wird ein viel weicherer, aber bestimmt auch ein sentimentaler. Bald wird unser Alltag komplett auf links gedreht: Früh aufstehen, neue Arbeitszeiten, teilgebundener Ganztag, Ferienbespaßung – mein Piranha, der bis dato in der Robben-Gruppe Steine sammelte und Papierflieger bemalte – wird plötzlich beschult.

Er ist super aufgeschlossen und steht gerne im Mittelpunkt – auch hier werden die Karten neu gemischt. Wie werden die Lehrer sein? Die Mit-Eltern? Findet der Piranha sich gut zurecht? Schon jetzt leide ich mit, wenn mein Kind „einen Kampf macht“ oder nicht in die Kita will, weil ein „Freind“ ihn pisakt (Version Piranha). Klar gehört das dazu und ich bin ja keine Helikopter/Rasenmäher-Mama bzw. werde das aufgrund meines Naturells allein niemals werden, aber dennoch… Man fühlt ja mit.

Als ein „Freind“ Anfang des Jahres den Piranha als einzigen aus der Gang nicht zum groß gefeierten Geburtstag einlud und ihn wochenlang aufzog, schwor ich mir, diese Rechnung im Sommer zu begleichen. Done deal. Allerdings mit einiger Diskussion: Das Kind ist wesentlich vergebender als ich. Vielleicht kommt das aus dem anderen Genpool. Ich halte es lieber mit: Fool me once, shame on you. Fool me twice, shame on me.

Ansonsten nutzen wir das Wetter und die wiedergewonnene Bewegungsfreiheit gerade oft für Ausflüge. Am Wochenende waren wir im Barfußpark in der Lüneburger Heide (sehr schön, obwohl ich begeisterter als das Kind war!) und Sonntag ging es zum Erdbeeren-Pflücken nach Barsbüttel (ich hatte danach 2 Tage lang Muskelkater im Hintern und fühle mich seit dem ein wenig betagter)

Ich wünsche Euch was, Ihr Lieben. Ob Homeoffice, Homeschooling oder der ganz normale Muttitasking-Wahnsinn – macht das Beste draus.

Eure Single City Mama

New Normal für Anfänger

Lieblingsmamas,

ich hoffe, es geht Euch allen gut! Der kleine Piranha und ich waren die letzten Wochen wieder etwas abgetaucht. Corona-lethargisches Muttitasking – die Tage sind mir irgendwie wie Treibsand durch die Finger geflossen. Eigentlich geht es uns wirklich gut, aber auf der Skala der Luxusproblemchen sehne ich mich so sehr nach Normalität – und freue mich, wenn ich die Gesichtsschlüppis in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft als Putzlappen gebrauchen kann.

Der kleine Piranha hat vor 4 Wochen die Kita zurückerobert. Als Single Mama nutzte ich die letzte Woche der exklusiven Notbetreuung, bevor die Hamburger Kitas für die Sandkasten-Rentner aka die 5-6-jährigen teilgeöffnet wurde. Seitdem ist er sichtlich ausgelasteter und ich definitiv auch.

Die Kurzarbeit in der Redaktion wurde zum Glück schnell wieder verabschiedet, weil wir unheimlich viel zu tun hatten. Entsprechend schwierig gestaltete sich die Bespaßung des Kindes, der sich mit Checker Julian und Checker Tobi über Wasser hielt und viele naturwissenschaftliche Zusammenhänge mittlerweile besser erfasst, als ich es in einer Bioklausur jemals hätte erspicken können. Zum Einschlafen hört er momentan das Hörbuch von Bill Bryson’s „Die Entstehung der Erde“. Danke dafür, Tante Hu!

Vergangenen Montag feierte der kleine Piranha seinen 6. Geburtstag. Zwar mussten wir die Piratensause (ich hatte den Kindergeburtstag erstmal outgesourct und eine Floßbau-Soirée gebucht) leider verschieben, aber zwei enge Freunde und ein Elternpaar konnten uns beim Picknick im Park Gesellschaft leisten. Der Piranha hatte einen Kinder-Metalldetektor geschenkt bekommen und damit schnell eine stattliche Entourage um sich versammelt. Es erinnerte sehr an den „Rattenfänger von Hameln“.

Abends fiel er glücklich ins Bett. Einen Tag später verließ „uns“ der dritte Schneidezahn und ich fühle mich seither ein wenig betagter.

Allerdings nicht so betagt, dass ich auf das allabendliche „Guilty Pleasure“, das Tante Hu und ich für uns entdeckt haben, verzichten könnte: Pretty Little Liars, eine absolut grandiose Netflix-Serie (Typ Mystery Crime mit einer Highschool Clique und ganz viel „Forbidden Love“) im Fokus. Ganz nach meinem Geschmack. Wir sind definitiv süchtig.

Gestern waren der kleine Piranha und ich das erste mal seit dem Corona-Outbreak im Schwimmbad. Im benachbarten Schleswig-Holstein hatte das Arriba Erlebnisbad wieder eröffnet. Es war ein einsames, kurzes Vergnügen, aber, aber… immerhin. Normalität… zum Tauchen nahe!

Auch einen One Night Trip nach St. Peter-Ording konnten wir bereits verleben. Ganz viel Sand und es schmeckte tatsächlich nach Sommer. Hach. Mal schauen, was der noch so bringt.

Ich wünsch Euch was, Ihr Lieben. Ich hoffe, es geht Euch gut.

Sehnsuchtsvolle Grüße von Eurer

Single City Mama

Rocking the Alltag

Lieblingsmamas,

man könnte meinen, dass unser Blog schon beim Scrollen rostig quietscht, so lang ist der letzte Beitrag schon wieder her.

Der Grund ist ganz lapidar jede Menge Stress in Form von ganz viel Arbeit, Baba-Opas bevorstehendem Umzug (unser Elternhaus gleicht nach wie vor einem inoffiziellen Recyclinghof), einpaar fiesen Bakterien, die den Verdauungstrakt des kleinen Piranhas besiedelt hatten, einem fleißigen Osterhase, und, und, und.

Leider hat sich der kürzlich noch euphorisch begrüßte Frühling schon wieder verkrümelt und es ist arschkalt in der Hansestadt.

Dabei steht für Mai soviel schönes auf unserem Plan: Unseren Leih-Gemüsegarten in Norderstedt werden wir am kommenden Freitag zum ersten mal besuchen (und einen Trampelpfad ertrampeln, großes Highlight!). Am 24. Mai feiert Baba-Opa 73. Geburtstag und wir schicken großes Stück Kuchen zu Oma in den Himmel, da sie ebenfalls an diesem Tag Geburtstag gehabt hätte.

Und am 1. Juni – praktischerweise ein Sonnabend – jährt sich das Wiegenfest des Piranhas bereits zum fünften Mal. Ich bin ein bisschen schockiert, dass es schon fünf Jahre sind. Ebenfalls war ich heute morgen schockiert, als Facebook mir eine Erinnerung von vor sechs Jahren anzeigte. Ich streifte damals vergleichsweise jugendlich und unbeschwert durch Chicago und San Diego, meine wunderschönen Lieblingsstädte in den USA. Und sah wesentlich ausgeschlafener aus, als heute. Sei’s drum. Wozu gibt es Concealer?

Der kleine Piranha wird dieses Jahr in den dekadenten Genuss kommen, seinen Geburtstag gleich zwei mal zu zelebrieren. Ich hab lange mit mir gerungen. Der Grund ist eigentlich, dass er so gern mit seinem Freund Joni zusammen feiern würde. Der ist zwei Stunden jünger als der Piranha – seine Mama Susann und ich teilten uns das Zimmer auf der Wöchnerinnenstation.

Letztes Jahr reservierte Jonis Mama in weiser Voraussicht bereits den Kinderbauernhof in Kirchdorf – eine supercoole, pelzige Location inkl. Heuboden-Sause – , allerdings, Achtung: 1st World Hasenfuß, kann jedes Kind „nur“ vier Gäste einladen. Reicht ja auch, könnte man meinen, schließlich werden die Nasen erst fünf. Allerdings war das so überhaupt nicht mit dem engsten Kreis des Kindes unter einen Hut zu bringen, dass wir uns aufteilen. Sonnabend wird der Bauernhof gerockt, und Sonntag gibt es ein sommerliches Planschgelage in unserem Garten.

Wo wir grad beim Thema Geburtstag sind: Single City Mama wird Mitte des Monats drei! WHOOP WHOOP! Ich lasse mir gerade noch eine schöne Aktion für Euch einfallen.

Donnerstag war ich übrigens endlich mal wieder mutig genug, meinen langen Haaren ein kleines Make Over zu gönnen und habe mir einen Pony schnippeln lassen.

Ausgerechnet heute, als ich den haarigen Relaunch offiziell im Büro vorführen wollte, fehlte mir nach einer unfreiwilligen Nacht auf der Couch (Kontaktlinsen und Tagesoutfit inklusive) die Zeit für das obligatorische Ponystyling, so dass ich ihn mit einer Klemme zur Seite klemmen musste, um nicht als bekanntes Reinigungsutensil von V durchzugehen, aber sonst bin ich echt happy.

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Apropos Pony – den Feiertag letzte Woche verbrachten wir mit Freunden in der Schäferei Rolfs bei Büsum. Ein launiger Tagesausflug, den ich allen Nordlichtern nur empfehlen kann. Ponyreiten, Spielscheune, Tierefüttern und lecker Streuselkuchen gehen einfach immer.

Lasst es Euch gut gehen, meine Lieben.

Eure Single City Mama

Stolz und Vorurteil(e)

Lieblingsmamas,

ein Thema, das mir persönlich sehr am Herzen liegt, ist das Thema Gesundheit, Ernährung und Gewicht. Definitiv nicht, weil ich glaube, dass wir alle in Größe 38 umherflitzen und irgendwelchen medialen Photoshop-Idealen hinterherhechten sollten, sondern weil unser Ess- und Stressverhalten einen unfassbar großen Einfluss auf unsere Lebensqualität hat – und ein direkter Spiegel für das ist, was in uns vorgeht.

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Bild: Pixabay

Seit ich denken kann, habe ich in irgendeiner Form mit meinem Gewicht zu tun. Ich war ein moppeliges Kind, ein übergewichtiger Teenie und verlor mit Anfang 20 gänzlich die Kontrolle. Was es nicht besser machte, war die Tatsache, dass die meisten Menschen in meinem Umfeld ein größeres Problem mit meinem Gewicht hatten, als ich selbst.

Meine Mutter war selbst sehr diszipliniert und sorgte sich. Entsprechend versuchte sie es zwar wohlmeinend, aber psychologisch fragwürdig, mit der harten Tour, mich zum abnehmen zu bewegen: „Dich will später keiner“, „Du verbaust Dir alles“.

Oft wurde mir mahnend zugetragen, dass viele Bekannte ihr Bedauern über meinen körperlichen Zustand bekundet hatten. „Du bist so ein hübsches Mädchen, es ist ein Jammer“,“ als wäre ich durch mein Gewicht in irgendeiner Weise defizitär und mein Lebenssinn bestünde darin, einen oberflächlichen Typen an Land zu ziehen. Man braucht wahrscheinlich nicht viel psychologische Kenntnisse, um zu wissen, dass diese Taktik nicht unbedingt erfolgversprechend war.

Ich blockte ab und nahm weiter zu. Gefühle verdrängte ich mit Essen. Als eine Mutter starb, eskalierte meine „Strategie“ gänzlich. Es war mir einfach egal. Ich wollte die Trauer nicht fühlen, ich scherte mich nicht um mein Gewicht und irgendwann nahm das Ganze wirklich bedenkliche Züge an, als ich mich richtig unwohl fühlte.

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Zwei Bilder von mir, zwischen denen etwa 50 Kg liegen…

Also suchte ich mir ein medizinisches Programm, das auf eine Langzeitkombi aus Sport, Ernährung und Psychologie setzt und nahm ganz viel ab. Ihr könnt Euch das ähnlich zu einer Metamorphose eines Schmetterlings vorstellen. Ich wurde mit Komplimenten überhäuft, mir passten plötzlich schicke Klamotten, ich war eine Heldin der Nachbarschaft, ein beliebtes Flirtobjekt und fühlte mich körperlich sauwohl, was ich auch ausstrahlte. Auf Entwertung folgte Idealisierung.

„Happy End“, könnte man meinen, wenn ich denn stärker an den Gründen gearbeitet hätte, warum ich überhaupt Probleme mit meinem Gewicht gehabt hatte. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wie man „normal“ mit Gefühlen umgeht, wie man Stress anders begegnen kann, als ihn runterzuschlucken, impulsiv zu verdrängen, und warum mich als Menschen so viel mehr ausmacht, als die Meinung anderer und eine Zahl auf der Waage.

Auch als ich deswegen eine Therapie machte (mit dem Gewicht sank auch meine Stressresilienz und sämtliche verdrängte Gefühle der Trauer flogen mir in Form von Panikattacken und Angstzuständen um die Ohren), fiel mir die Umsetzung in der Praxis denkbar schwer. In den kommenden Jahre kletterte mein Gewicht wieder hoch, ging wieder runter, kletterte hoch etc pp.

Zwar erreichte ich nie wieder die „schlimmsten Zeiten“, aber eine direkte Verbindung zwischen meiner emotionalen Verfassung und meinem Gewicht und Wohlbefinden blieb. Bei Stress nehme ich zu, dann irgendwann wieder ab etc. Ein Mittelweg ist schwierig, vor allem als Mama. Die Prioritäten verschieben sich, die Zeit, die uns für uns selbst bleibt, ist verschwindend gering. Oft brauchen wir einfach schnell Energie, Verzicht funktioniert meist nicht lange.

Trotzdem bin ich eine selbstbewusste, starke und erfolgreiche Frau. Trotz meiner Macken mag ich mich und versuche dem kleinen Piranha ebenfalls ein positives Selbstbild und Selbstvertrauen zu vermitteln.

Heute bekam ich eine Mail von Imke Krüger, Dreifach-Mama und Personal Trainerin, die mit Sei stolz auf Dich ein eigenes Fitness- und Ernährungsprogramm speziell für Mütter entwickelt hat. Warum wird sie Euch selbst bald hier im Blog berichten.

Ich werde Imkes Programm für Euch testen und Euch von meinen Erfahrungen berichten!

Liebste Grüße von Eurer

Single City Mama

 

 

 

Räumen oder träumen? Die Sonntagsfrage!

Lieblingsmamas,

heute ist Sonntag!! In einem Land vor unserer Zeit, als ich noch keine Mama war, waren Sonntage der Inbegriff der Chilligkeit. Ich stand irgendwann auf, frühstückte oder traf mich mit Freunden zum Brunchen und überlegte, wie ich den Tag verbrachte.

Sonnige Nachmittage im Englischen Garten in München, Café Dates mit Freunden, Ausflüge an den See, Kinobesuche, Sport… alles war irgendwie möglich und zwischendurch war ich zuhause, hörte Musik, textete Freunden und tat irgendwie … nichts! Und keinen interessierte es… Wirklich niemanden!

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Warum fällt uns Mamas das Abschalten so schwer? (BIld: Fotolia)

Those days are gone! Passé, futschissimo – da kann man gar nicht drum herum reden.

Die Zeiten des entspannten Nixtuns sind spätestens mit der Geburt des ersten Kindes vorbei. Klar gibt es auch mit dem kleinen Piranha Auszeiten vom Alltag, Momente des Alleinseins, möglich gemacht durch Baba-Opa, unsere Babysitter, Freunde, die Kita, aber….

Und jetzt kommt das große ABER … wir schaffen uns diese Freiräume meistens nur, wenn wir bereits Pläne haben, Verpflichtungen etc. Und – das schlechte Gewissen ist immer dabei. Die überschaubare Zeit, die wir für unsere Bedürfnisse haben, muss irgendwie sinnvoll genutzt werden. Doch wer bestimmt diesen Sinn? Und warum fühlen wir uns so schlecht dabei, einfach mal nichts zu tun?

Als Baba-Opa heute zum Frühstück kam, beschloss das Kind spontan, heute in Opas Garten den Vormittag verbringen zu wollen. Da ich ganz schön ko war und mich der Staub an den Fenstern bereits seit längerem verhöhnte, zog ich den Piranha schnell an, cremte ihn ein und Baba-Opa und sein Enkel sausten in Opas Smart winkend von dannen.

Da stand ich nun, ungeschminkt, ungeduscht in Sommerklamotte und überlegte, wie ich die nächsten 2 Stunden möglichst sinnvoll investieren kann. Die Möglichkeiten sind quasi unbegrenzt und reichen von…

  1. Aufräumen (schon wieder liegen Spielzeug und perfide Frühstückskrümel überall herum, obwohl ich gestern aufwendig die ganze Wohnung gesagt und geräumt habe)
  2. Fenster putzen (das habe ich schon seit Wochen vor)
  3. Ein Buch lesen (das will ich seit Monaten und finde nicht die Muße… oder die Zeit… oder, oder, oder…)
  4. Whatsapp-Nachrichten beantworten (viele Freunde warten noch auf eine Antwort, einpaar Geburtstage sind mir durchgerutscht, Verabredungen der nächsten Woche wollte ich noch in meinen Kalender eintragen…)
  5. Klamotten aussortieren (im Kinder- und Schlafzimmer stapeln sich Berge von Kleidung, die ich aussortieren bzw. in den Keller schaffen will. Sie stapeln sich da und verhöhnen mich und haben sich mit dem schlechten Gewissen verbündet)
  6. Träumen statt räumen (ich sitze auf dem Sofa ausgestreckt mit dem Lappi auf den Knien und überleg ernsthaft, die nächsten 1,5 Stunden einfach nichts zu tun. Hinlegen, Augen zu, und entspannen…)

Der Rest des Tages ist vollgepackt, wir sind nachher noch verabredet, in Gedanken plane ich die nächste Woche, in der jeder einzelne Abend bereits verplant ist. Am Freitag steht der Geburtstag des kleinen Mannes an, der Donnerstag vorbereitet werden will, Samstag und Sonntag sind Tante Hu und ich in Potsdam…

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Da! Sie verhöhnen mich, die gläsernen Biester! (Bild: Single City Mama)

Eigentlich täte mir eine Siesta grad ziemlich gut und ich merke jetzt schon beim Tippen, dass die Augen schwer werden. Wenn bloß das Gewissen nicht so an mir nagen würde. Und die verdammten Fenster…

Liebste Grüße von Eurer

Single City Mama

PS: Vielleicht sollte ich eine weitere Kategorie anlegen? „Mama & die Prokrastination“

 

Portrait: „Mama Nature“ Dagmar

Hallo Ihr Lieben,

heute möchte ich Euch eine tolle, inspirierende Power-Mama vorstellen: Dagmar (43) ist „Single Country Mama“ einer Tochter (8). Das fröhliche Duo lebt auf dem Land zwischen Hamburg und Bremen. Vor fünf Jahren hat Dagmar den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt und arbeitet seitdem als freie Fotografin, Redakteurin, Coach für (Kleinst-) Familien und Kommunikationsberaterin für Unternehmen.

Dagmar

Bild: Dagmar Fitschen

Dagmar ist stolz und dankbar, das Leben und die Erziehung ihrer kleinen Tochter allein zu wuppen. Allein? Nicht ganz – unterstützt wird sie von einem tollen Netzwerk, das sie sich nach und nach geschaffen hat.

„Mein Mutter-Kind-Retreat ist meine persönliche Antwort auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ 

Dagmar liebt die Natur und schöpft aus ihr unheimlich viel Kraft – etwas, dass sie auch an andere (Single) Mamas und Kinder weitergeben möchte. Deshalb hat sie das „Mutter-Kind-Retreat“ ins Leben gerufen. Die Idee: Kraft sammeln, Neues erleben und zusammen wachsen – und wo geht das besser, als in der Natur?

Holz statt Handy

Die Mamas, die an Dagmars‘ Retreat teilnehmen, wollen die  Zivilisation mal einen Augenblick hinter sich lassen: Kein Handy, kein Hamsterrad, kein Thermomix. Einfach nur draußen sein. Den Geräuschen des Waldes lauschen. Stille und Gemeinschaft genießen – gemeinsam mit den Kids und anderen Mamas Zeit miteinander verbringen, entschleunigen und beim Schnitzen, Klettern und Spielen „Mutter Natur“ erleben.

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Der Wald ruft!

Was interessierte Mamas brauchen: Etwas Mut, eine Prise Neugier und Lust auf Natur. Dann noch Isomatte, Schlafsack, Taschenmesser und ein paar weitere Utensilien. Eine Packliste gibt es von Dagmar bei der Anmeldung. Geschlafen wird mitten im Wald – die „Unterkünfte“ werden gestellt. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt: Gekocht wird gemeinsam am Feuer, weil das Feuer auch ein elementarer Bestandteil der Arbeit im Draußen ist. Es wärmt und verbindet!

Wer Lust bekommen hat: Der Natur-Retreat für Mutter und Kind kostet 249 € (inkl. Mwst.) und enthält:
• zwei Tage Entschleunigung pur
• Austausch mit Gleichgesinnten
• gegenseitige Unterstützung in kniffligen Fragestellungen
• Einzelcoaching nach Bedarf und Möglichkeit
• Verpflegung (bio und vegetarisch)
• ein einstündiges Coaching (für die Mutter) nach dem Retreat

Für Spontane: Das nächste Retreat findet vom 9. 4. – 11. 4. im Landkreis Rotenburg (Wümme) statt.

Anmeldungen und Fragen per Mail an: dagmar@die-prozessbegleiterin.de

Eure Single City Mama

Prüddeltrott und Aggro-Viren

Hallo Ihr Lieben,

die letzten Wochen war es sehr ruhig hier im Blog, was hauptsächlich an einem hartnäckigen Dauer-Bazillus liegt, der unser beider Atemwege hinterhältig überfallen und außer Gefecht gesetzt hat. „Tick, Du bist’s“ – so geht das seit gefühlt sechs Wochen und ich bin mehr als reif für unseren bevorstehenden Urlaub im Kinderhotel.

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Im Frühtau zu Berge und so… 😉 (Bild: Jenny Sturm/ Fotolia)

Noch vor wenigen Jahren wäre ein Urlaub in Tirol für mich der Inbegriff von jodelnder Spießigkeit gewesen – heute zähle ich die Stunden. Ein Traum-Panorama, Wellness für Körper und Seele, fantastisches Essen und eine liebevolle Kinderbetreuung – hach ja… So sehr ich die USA und Fernreisen liebe, ich würde das Bergparadies aktuell gegen keinen Citytrip oder Ballermann-Pauschalurlaub der Welt tauschen. Ganz zu schweigen von langen Flügen… Meh!

Ansonsten prüddeln wir momentan vor uns hin, wie der Hamburger sagt. Der kleine Piranha wird immer gesprächiger und erwartet freudig den Aufbau unseres neuen Bambusbettes am kommenden Wochenende. Stopp – MEIN neues Bambusbett. Wie war das mit der Konsequenz? Ich werde schließlich nach wie vor täglich mit einem beherzten „Mama, GEH WEG“ in die Wüste geschickt. So einer kommt mir nicht ins Bett!

Ach ja, aus dem Wiedersehen mit meiner Kindergarten-Freundin Sybille hat sich eine sehr nette Freundschaft entwickelt. Die beiden Zwerge verstehen sich blendend und spielen ohne zu mucken stundenlang Seite an Seite. Sybille und ich kommen aus dem „awwww“en und fotografieren nicht mehr raus und sind zu der Übereinkunft gekommen, dass wir auch eine ganz schöne Herausfoderung für Frau Pfefferkorn, unsere damalige Kindergartenleitung, waren.

Tante Hu feiert heute Abend zum dritten mal ihren 29. Geburtstag – eine Soirée, die der Piranha allerdings aufgrund von Restaurant-Inkompatibilität nur aus der Ferne mit Leihomi Claudia begehen wird.

Wir grüßen Euch alle lieb und melden uns in Kürze mit spannenderen Themen,

die Prüddel-Piranhas

„You never walk alone“

„You never walk alone“

… sang Mathou für seine drei Söhne und diese wunderschöne Ballade beinhaltet die Quintessenz unseres Borkum-Abenteuers. Mit all unseren Ängsten und Sorgen – dem, was wir täglich fühlen und tun – sind wir nicht allein, denn in der Akrobatik des Alltags sitzen wir Mamas alle in einem Boot. Und das schipperte für uns in diesem Monat an der ostfriesischen Küste entlang.

Nach 3 Wochen hieß es vorgestern Abschied nehmen, denn die Hansestadt hat uns wieder!

Am Mittwoch Abend sind der kleine Piranha und ich nach einer mehrstündigen Rückreise, die gefühlt einer kleinen Weltumrundung glich und sämtliche Transportmitel beinhaltete, die die DB in ihrem Portfolio führt, in der schönsten Stadt der Welt gelandet.

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Wieder im Alltag – die Nordsee im Herzen…

Und der Alltag hat uns direkt wieder in Beschlag genommen. Noch zu später Stunde bespielte der kleine Piranha selig sein gesamtes Hab und Gut und bockte sich anschließend durch seinen ersten Tag zurück in der heimischen Kita. Als sein Vater Marco ihn gestern nachmittag abholte, fand er in der Ecke einen erbosten Piranha vor, der alles andere als glücklich schien, wieder zuhause zu sein.

„Das ist nicht der Ole, den ich kenne“ sagte mir die Kita-Leitung heute morgen und es war klar: Der kleine Piranha muss sich erst akklimatisieren. Wir waren immerhin 3 Wochen weg – 3 Wochen in einem kleinen, behüteten Mikrokosmos an der See.

21 Tage, an denen es ständig jemanden zum Spielen gab. Viel frische Luft, die klarer nicht sein könnte, und einen traumhaften Strandspielplatz mit Blick auf das weite Meer. Ein tägliches Mittagsschläfchen mit Mama und drei mal am Tag ein abwechslungsreiches Buffett. Zugegeben – Jamie Oliver würde es die Zehennägel hochziehen, aber im Vergleich zu meiner nicht-existenten Kochkunst eindeutig Haute Cuisine.

So wie der kleine Piranha muss auch ich mich erst in den Alltag wieder einfinden und nun versuchen, das Erlernte in die Praxis umzusetzen:

  • Mir mehr Zeit für Entspannung nehmen
  • Sport und Bewegung fest in meinen Alltag integrieren, um den Kopf frei zu bekommen
  • Kreativität als Ausgleich für stressige Arbeitstage leben und lieben lernen
  • Das Akzeptieren und Loslassen von Ängsten und Gefühlen – die Gefühle sind da, mein Körper reagiert auf seelischen Stress und doch braucht es mir keine Angst zu machen (Stichwort: Liebesdienst des Unterbewusstseins)

Ich vermisse unsere lieben Kur-Mädels jetzt schon und wünsche jeder einzelnen viel Glück und Zufriedenheit auf ihrem Weg zurück in den Alltag. Einen souveräneren Umgang mit Ängsten und Sorgen und vor allem, die Fähigkeit zu lieben und zu lachen und sich an den schönen Dingen des Alltags zu erfreuen – und dabei gleichzeitig wichtige Grenzen zu setzen.

Allen Mamas, die mit einer MuKiKu liebäugeln, kann ich nur sagen: Macht es – nehmt Euch diese (Aus-) Zeit für Euch. Es tut Euch gut und schenkt Euch neue Kraft und Energie. Und vor allem inspiriert es Eure Kreativität und Gedanken, für einen ausgeglichenen Alltag als Muttifunktionstalente.

Eure Single City Mama

Queen C und die Aufschieberitis

„Ich wollte…“ „Ich sollte…“ „Ach verdammte Axt, ich geh einfach nächste Woche…“ Seit Monaten habe ich akute Aufschieberitis, wenn es um mich selbst geht. Mein Körper, mein Handy, meine Bilder, und, und, und… Doch bevor die Aufschieberitis chronisch wird und ich schlaff wie ein Sack Basmati-Reis mit gecrashtem Mobiltelefon in den Sonnenuntergang reite, werde ich heute noch eine „To Do“-Liste anlegen und vermutlich den Rest des Jahres damit verbringen, sie abzuarbeiten. Aber der Reihe nach… Ursachenforschung ist angesagt!

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie… jeden, aber nicht Google!

Der Job läuft prima, der Piranha ist entspannt, kurzum: mein Leben hat gerade eine gewisse Struktur und doch kriege ich meinen Hintern nicht hoch, um zum Beispiel mal wieder zum Sport zu gehen. Was ich heute noch fest vorhabe! Genauso wie gestern und die Woche davor… Sogar schon den Badeanzug anhatte, um schwimmen zu gehen und dann doch wieder von anderen Dingen aus dem Konzept gebracht zu werden… Freunde, bei denen ich mich seit einer gefühlten Ewigkeit mal wieder melden will, weil ich mich ehrlich häufig frage, was sie machen und wie es ihnen geht… De facto: Schweigen im W(hatsapp)alde…

Ordnung Chaos Schild

Man weise mir den Weg aus dem Chaos… (Bild: K.C. / Fotolia)

Alltags-Aufschieberitis

Viele organisatorische Dinge schwirren mir schon seit Monaten im Kopf herum und werden doch von einer Woche in die nächste geschoben. Mein kaputtes Handy mit der Spiderman-App zum Beispiel. Das ist glücklicherweise versichert und muss eigentlich nur „upgebacked“ mit den Vertragsunterlegen in den Shop – ein Shop, den ich zwei mal am Tag sehe, wenn ich den Piranha in die Kita bringe und abhole.

Oder die Fotos aus Oles Säuglingsalter, die letztes Jahr einem Ausflug meines Telefons ins Klo zum Opfer fielen. Die konnte der freundliche Herr im iHelp Store zum Glück retten und doch habe ich sie immer noch nicht abgeholt – Schimpf, Schande und viele kleine bunte Steinchen auf mein Haupt!

Kann man Struktur kaufen?

Die Frage, die sich aufdrängt: Warum gelingt uns das Muttitasken in einigen Bereichen so gut und andere – wichtige – bleiben auf der Strecke? „Geben Sie den Dingen eine Struktur“, sagen die Coaches. „Arbeiten Sie mit einem Belohnungssystem“. Das simple Prinzip: Wir belohnen uns, wenn etwas erledigt ist und verzichten, wenn etwas wider besserer Planung auf der Strecke blieb. Die Lösung? Bedingt praxistauglich… Denn genau da, wo die Aufschieberitis aufhört, setzt gut und gerne die Selbst-Bescheißeritis ein – eine häufige und gefürchtete Begleiterscheinung…

Selbstbescheißeritis adieu!

Die Moral von der Geschicht‘: Grad letzte Woche habe ich wieder einen Plan erstellt und ihn sogar mit anderen Personen geteilt, um den Druck zu erhöhen. Und ganz ehrlich: Auch das Schreiben dieses Blogbeitrags führt mir die kombinierte Tragik meiner Aufschieberitis und Selbstbescheißeritis wieder einmal allzu deutlich vor Augen. Ich werde mich nachher gleich hinsetzen und die Woche durchorganisieren. Ganz sicher! Notfalls mache ich das morgen… 😉 (got ya!)

Sonnige Grüße,

Eure Single City Chaos Mama