Familienhotels für Singles: Fluch oder Segen?

Lieblingsleser,

während ich Euch schreibe und das Gefühl habe, nach Vino und Vier-Gang-Menü (obgleich wirklich überschaubar) jede Minute zu platzen, sitzen wir im schönen Salzburger Land und genießen die letzten Tage unseres Urlaubs. Viel Essen, noch mehr Erlebnisse (für den kleinen Piranha) und auch ein bisschen Einsamkeit.

Bilder: Single City Mama

Eigentlich hatten der kleine Piranha und ich die Hoffnung auf eine Reise vor dem Schulstart im August schon fast aufgegeben, uns aber dann doch für einpaar Tage an der Nordsee und einen Roadtrip mit unserem alten Herren „Lothar“ (mein betagtes Autochen mit Nahtoderfahrung) entschieden.

Nach drei wirklich entspannten Tagen am Meer in St. Peter-Ording und einer semientspannten Tour quer durch Deutschland (wir trafen unterwegs den Vater des Piranhas zum Eisessen in Frankfurt, besuchten das Schloss im wunderschönen Heidelberg und machten zwei Tage lang meine alte Wahlheimat München unsicher) landeten wir in Altenmarkt im Pongau.

Aber ganz ehrlich: Es ist wie so oft. Gerade, wenn Du langsam beginnst, etwas abzuschalten, ist der Urlaub schon wieder vorbei. Am Sonntag düsen wir über Bayreuth mit zwei weiteren Stopps bei Freunden wieder gen Heimat. Dann bricht auch die letzte Kita-Woche des kleinen Mannes an. Und mich erwartet das Hamsterrädle, juchu.

Das Hotel, indem wir gerade wohnen, ist ein Kinderhotel, was bedeutet, dass ich den kleinen Piranha de facto kaum zu Gesicht bekomme. Nachdem er sich morgens das Frühstück reingeschaufelt hat, düst er ab und lässt sich nur mittags kurz blicken. Er hatte sich direkt am ersten Tag mit Jan, einem achtjährigen aus dem Taunus verbrüdert, und verbringt jede freie Minute mit ihm. Als ich nachmittags kurz im Kinderclub vorbeischaute, funkelte mich ein geschminkter Fuchs vorwurfsvoll an: Nein, Mann, ich will noch nicht gehen.
Selbst, als ich um 17.58 zur Abholung schritt, forderte das Kind mich auf, noch zwei Minuten vor der Tür zu warten.

Und ich? Ich verbringe viel Zeit mit mir selbst, klebe dabei viel öfter am Handy, als ich es eigentlich sollte, und erwische mich immer wieder dabei, mich inmitten der vielen Muddi, Vaddi, Kind(er) Familien ein bisschen wie ein Sonderling zu fühlen. Das ist total bekloppt, weil ich wirklich nicht schüchtern bin und schon mit einigen sehr nett gequatscht hab, aber trotzdem – es fühlt sich schräg an.

Ich bin früher schon, lange bevor es den Piranha gab, immer gerne alleine gereist und bin immer gut mit mir ausgekommen, aber heute ist – ich muss es ganz ehrlich zugeben – ein bisschen ungewohnte Einsamkeit doch dabei. Ich glaub, das liegt aber vor allem am Set-up der Kinderhotels. Deren größten Vorteil man aber gerade als Single nicht leugnen kann: Ich habe ehrlich viel Zeit für mich.

Manchmal nehme ich mir inmitten dieses Family-Potpourris vor, *jetzt wirklich mal* aktiv zu daten, um mein Singletum mittelfristig zu beenden, aber so richtig Muße habe ich dann doch nicht…

Einpaar Dates mit Männern, mit denen ich mir entweder kaum etwas zu sagen hatte, oder die selbst mindestens genauso bindungsschräg wie ich waren, haben meine Grundskepsis dem Thema gegenüber in den letzten Jahren noch eher verstärkt.

Ach… es ist, wie es ist… sonst müsste ich schließlich auch meinen Blog umbenennen ;-).

Mein Froschprinz wird vermutlich kommen, wenn ich dafür bereit bin. (Bild: Pixabay)

Immerhin habe ich ein dickes 600+ Seiten Buch dabei und es gibt einen großartigen Badeteich, den ich ab etwa 19.00 komplett für mich habe. Und nachdem der kleine Piranha und ich gestern schon eine Sommer-Rodelbahn für uns entdeckt hatten, wollen wir morgen zum Goldwaschen. Jawoll.

Natürlich werde ich Euch berichten, wenn wir mit Koffern voll Gold die Heimreise antreten und sende Euch bis dahin allerliebste Urlaubsgrüße,

Eure Single City Mama

Edinbur(rrr)gh

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Achja, meine Lieben,

Weihnachten naht und die Zeit läuft gefühlt noch mal um Einiges Schneller als sonst.

Was ist passiert im Hause Piranha? Der Herr des Hauses hat seine Seepferdchen-Prüfung bestanden und ist seitdem stolzer Teilnehmer des hiesigen Bronze-Clubs. Tante Hu ist immer noch auf Weltreise und emigriert in diesen Stunden vom Kolumbianischen Cartagena auf das nordamerikanische Festland.

Auch uns hatte das Fernweh gepackt und der kleine Piranha und ich verbrachten gerade ein schönes lange WE im schottischen Edinburgh. Das Wetter war, wie es für Schottland typisch ist, regnerisch und kühl, aber wir hatten jede Menge Programm auf dem Zettel.

Für mich war es der sechste oder siebte Trip in die charmante Metropole, für den kleinen Piranha (stilecht mit Nessie-Mütze bekleidet) war es Premiere.

Wir residierten in einem „Private Ensuite“ im Edinburgh Central Youth Hostel – hauptsächlich, weil es, wenngleich etwas abgerockt, superzentral und absolut bezahlbar ist.

Was man für den Rest Edinburghs nicht behaupten kann. Gegen die Stadt (eine meiner allerliebsten Lieblingsstädte überhaupt) war selbst Tokio ein echter Schnapper – 16,50 Pfund für eine (!) Fahrt mit dem Riesenrad oder 6,50 Pfund für einen primitiven (allerdings ausgesprochen köstlichen!) Nutella-Crepe, weitere 5 Pfund für’s Entenangeln… ich war schockiert!

Da wir zumindest Flug (Easyjet) und Unterkunft günstig geschossen hatten, hatte ich uns noch einpaar kindgerechte Aktivitäten dazu gebucht, darunter eine Schlossbesichtigung (der kleine Piranha war leider nicht ganz so fasziniert, wie ich gehofft hatte), eine Licht-Dino-Ausstellung im Zoo (Urzeittiere als chinesische Laternen – großartig und wirklich etwas Besonderes!) und eine Tour durch das Camera Obscura, die ich in meiner gewohnten Verpeiltheit gleich doppelt gebucht hatte. Nunja.

Wir spiesen Fish & Chips und dinierten am letzten Abend mit meinem alten Freund David, der im Januar zum ersten Mal Papa wird, bei einem hiesigen Italiener Lasagne. David und ich hatten uns das letzte Jahr vor knapp 10 Jahren gesehen, als wir noch jung und unbedarft waren. Es ist schon lustig, wie sich das Leben verändert – allein die Gespräche. Er durfte einem ausgewachsenem Trotzanfall des Piranhas beiwohnen und ich konnte es mir nicht verkneifen, im Hinblick auf die baldige Geburt seines Sohnes öfter mal „Freu Dich schon mal drauf“ einzustreuen.

Insgesamt hatte der kleine Piranha mal wieder zahlreiche Kontakte zu Landsleuten und Einheimischen geknüpft. Schon im Flieger freundete er sich mit einer Fahrrad-Gang aus Hildesheim an, die wir auf dem Leith Walk zufällig nochmal trafen. „Guck mal Mama, da sind die coolen Jungs wieder“, freute sich der Piranha, und deutete auf die bärtigen Mitvierziger, die sich landestypisch in einen Schottenrock geschossen hatten.

Mein Kind sprach fleißig Englisch, stellte sich vor und artikulierte höflich „Thank you“. Da unser erster Logopäden-Termin erst am Freitag morgen ansteht, klappte letzteres besonders gut ;-).

Am Montag flogen wir wieder nach Hause und fädelten uns nahtlos in unseren Alltag ein. Naja fast, der Piranha kam Dienstag in eine unfreiwillige One-on-One Betreuung mit Baba-Opa, da ich den Wecker nicht gehört und gnadenlos verpennt hatte. Letzterer (also Baba-Opa, nicht der Wecker) hatte sich übrigens nach eigener Aussage während unserer Abwesenheit mal „so richtig erholt“. Es sei ihm gegönnt.

Gestern Abend besuchten wir noch den hiesigen Weihnachtsmarkt ums Eck und ich freute mich über bezahlbaren Glühwein und Crepe und einen langen Schnack mit meiner lieben Freundin Sybille. Gegen 21.00 war ich dann so durchgefroren, dass ich kaum das Auto gestartet bekam, weil meine Finger streikten.

Kommendes WE bin ich im Süden. Liebe Freunde treffen und die lokalen Adventsmärkte auschecken. Der kleine Piranha passt derweil auf seinen Opa auf. Und heute zieht noch der Tannenbaum bei uns ein.

Ich wünsch Euch was, Ihr Lieben. Genießt die Adventszeit.

Eure Single City Mama

Konichiwa, Japan!

Konichiwa, Lieblingsmamas!

Seit gestern Abend bin ich von meiner ersten Fernreise seit 6 Jahren zurück und es war großartig! 10 Tage Japan – so kunterbunt, wunderschön und köstlich! Meine Schwester (aka Tante Hu) tingelt seit Anfang Oktober im Rahmen eines 4-monatigen Sabbaticals um die Welt.

Mount Fuji – der berühmte Berg. (Bilder: Single City Mama privat)

Nach Namibia und Südafrika war Japan ihr dritter Stopp und ich beschloss Anfang des Jahres, dazu zu kommen. In Japan war ich nämlich auch noch nie und außerdem ist es verdammt lange her, dass wir unserer letzten längeren Schwestern-Urlaub verbracht hatten (14 Jahre um genau zu sein, damals bereisten wir gemeinsam in meinen Semesterferien 2 Monate Australien und Neuseeland).

Sabrina, eine liebe Freundin von mir aus München, hatte die Reise überhaupt erst ermöglicht, da sie mir letztes Jahr anbot, im Falle eines längeren Urlaubs bei uns in Hamburg einzuhüten und auf den kleinen Piranha aufzupassen.

Am 24. Oktober ging es also los. Die ersten Tage übernahm Baba-Opa gemeinsam mit unserer Leih-Omi Claudia und lieben Freunden die Piranha-Logistik. Ich brachte den kleinen Piranha Mittwoch morgen noch in die Kita und stieg am Nachmittag nach einer kleinen Weinverkostung am Flughafen (eine Kiste Weißburgunder wird mir in den kommenden Tagen zugestellt werden) mit einem willkommenden Mini-Schwipps zunächst den Flieger nach Wien – und wenig später saß ich im großen Jet nach Tokio.

So sehr ich das Reisen liebe, so ungern fliege ich lange Strecken. Ich fühlte mich unwohl, stocherte im Essen und war heilfroh, als die Maschine 10,5 Stunden später in Tokio-Narita zur Landung ansetzte. Sicherheitshalber hatte ich mir vorab eine Anti-Thrombose-Spritze gesetzt, was auch ganz gut war, da ich mich auf meinem Fensterplatz so gut wie gar nicht bewegt hatte.

Noch am Flughafen besorgte ich für umgerechnet 100,- einen mobilen Router, so dass wir zum Einen erreichbar sein würden und zum Zweiten auf Googlemaps zugreifen könnten – denn Japans Megacities sind vor allem eines: gigantisch groß! Und mein Orientierungssinn ist unfassbar schlecht bzw. nicht-existent.

Nach einer weiteren Zug- und Metrofahrt kam ich mittelschwer derangiert und übermüdet in unserem Hotel an, wo mich meine Schwester schlafend erwartete. Bei meiner Schwester aka FlyingFrankie war logistisch so ziemlich alles schief gegangen, was schief gehen konnte, so dass sie statt von Johannesburg über Hongkong nach Tokio zu fliegen zunächst zurück nach Frankfurt (!) und dann gen Japan geschickt wurde – 40 Stunden Reiseodysee und unterirdischer Service.

Wir spazierten am Abend noch ein wenig durch unsere neue Hood Kanda, aßen in einer japanischen Kneipe ein sehr authentisches „Überraschungs-Mahl“ und freuten uns auf unsere Reise, die erstmal sehr regenreich begann. Ein Hoch auf die transparenten Plastikschirme, die in Japan quasi omnipräsent sind.

Die nächsten Tage verbrachten wir mit Sightseeing, besuchten eine sehr coole Lichtausstellung im Digital Art Museum, spiesen im Ninja-Restaurant, in einer Rooftop-Bar über den Dächern von Tokio, machten eine Stadtrundfahrt und liefen uns die Füße platt. Wir quatschen und lachten über Insider bis uns die Bäuche weh taten und die Tränen liefen. Meine Schwester und ich sind nicht nur optisch, sondern auch vom Temperament her sehr unterschiedliche Charaktere, aber wir haben exakt denselben, skurillen, wüstentrockenen Humor. Ich habe lange nicht mehr so viel gelacht wie auf dieser Reise.

Appletinis mit Skyline View ❤

Meine zwei Jahre jüngere Schwester ist übrigens nicht nur meine beste und loyalste Freundin und ehrlichste Kritikerin, sondern auch der Mensch, dem ich im Falle eines Falles mein Kind anvertrauen würde – die „Begünstigte“ meiner Sorgerechtsverfügung. Sie sang dem kleinen Piranha noch durch meine Bauchdecke hindurch Copa Cabana vor, war bei seiner Geburt 24 Stunden lang an meiner Seite und die Wochen und Monate danach eine große Stütze – und sie liebt ihn wie ihr eigenes Kind. Und vice versa. Der Piranha stellt oft fest, dass Tante Hu, erfolgreiche Anwältin für internationales Vertragsrecht, „die Coolste in unserer Familie“ ist. Und damit hat er sicher Recht!

Aber zurück zu Japan: Nach drei Tagen Tokio lösten wir unseren JR Pass (eine Art „Flatrate“ für das örtliche Bahnnetz) ein und fuhren mit dem berühmten Shinkansen Zug nach Kyoto, etwa 2,5 Stunden weiter südlich. Ebenfalls eine Metropole, aber weitaus touristischer und traditioneller als Tokio.

Dort hatten wir ein super zentrales Hotel (die Zimmer sind grundsätzlich winzig, verfügen aber über alles, was man brauchen könnte – und sogar Toiletten, mit denen man sich den Allerwertesten wahlweise waschen und/oder föhnen kann…wenn man das möchte…).

Ein Bekannter von mir, der Kyoto bereits bereist hatte, hatte mir noch einpaar sehr gute Tipps an die Hand gegeben und so saßen wir abends im Ichiran, bestellten am Automaten ein Ramen-Menü (ein japanisches Suppengericht mit Einlage), das wir dann in einem kleinen Kämmerlein einnahmen. Vor einer Klappe reichte eine Servicekraft ohne Gesicht die Mahlzeiten an und meine Schwester und ich klappten die optionale Trennwand neben uns weg, um uns während des Essens zu unterhalten. Es war köstlich und auf jeden Fall ein Erlebnis!

Das Ichiran mit seinen kleinen Speise-Kabuffs ❤

Apropos Erlebnis: Für den folgenden Tag hatte meine Schwester uns ein ultimatives Geisha-Event (traditionelle japanische Künstlerinnen und Unterhalterinnen) gebucht. Dafür fanden wir uns in einem Haus ein, wo wir auf mehreren Stockwerken zunächst vermessen, uns dann ein Kimono-Gewand aussuchen durften, in dieses eingeschnürt und uns zum krönenden Abschluss noch im Nullkommanix professionell die Haare gesteckt wurden. Es war wirklich ein Erlebnis.

Da ich wesentlich kurviger als die Durchschnitts-Japanerin bin, versuchte die arme Schneiderin zunächst meine Oberweite irgendwie flach zu binden – und war schlussendlich auch ziemlich stolz, dass es ihr gelungen war. In unseren Gewändern und mit dem obligatorischen Schuhwerk (weiße Söckchen – ein Geschenk des Hauses! – und FlipFlops) bekleidet, flanierten wir durch einen nahegelegenen Park und einen Tempel. Viele Menschen lächelten uns an, die meisten davon Touristen, und ein Franzose fragte schließlich leicht verschämt, ob er ein Foto von uns machen dürfte.

Ich wollte gerade Small Talk starten und erzählen, wie wir zu unseren Gewändern kamen, doch er huldigte uns nur als „beautiful Japanese Girls“ und erklärte, dass er an meinen Geheimnissen gar nicht interessiert sei. Naaa gut. Ich habe manchmal einen Hang dazu, kommunikativer zu sein, als es eigentlich angebracht ist.

Ihr seht – uns ging es blendend…

Nach etwa vier Stunden verwandelten wir uns wieder in uns selbst zurück und nahmen am Abend noch an einer „Walking Tour“ mit einem einheimischen Guide, dem Rocker „Dai“, teil. Es war sehr spannend. Im Anschluss kehrten wir in einem Sushi-Restaurant (ebenfalls ein prima Tipp von meinem Kyoto-kundigen Bekannten) ein und bekamen dort das absolut frischeste, köstlichste Sushi meines Lebens serviert. Günstig war es nicht, aber jeden Cent wert.

Am nächsten Tag düsten wir weiter gen Osaka, die dritte Metropole, die nur etwa 40 Minuten entfernt ist. Nach zwei Nächten, dem Besuch der bekannten Burg und des hiesigen „Sailor Moon Cafés“ (auf Wunsch meiner Schwester, was ich an dieser Stelle ganz ausdrücklich betonen möchte), bestiegen wir wieder den Shinkansen und machten uns auf Richtung Bergregion.

Unser Zimmerchen in Osaka. Meine Schwester war leider gegen die Kopfkissenfüllung allergisch…

Meine Schwester war etwas angesäuert, da ich unser Ryokan (ein sehr traditionelles, luxuriöses Hotel in Kawaguchiko) gebucht hatte, ohne zu doublechecken, ob uns unser JR Pass tatsächlich für umme dorthin befördern würde. Tat er leider nicht, so dass wir einen weiteren, kostenpflichtigen Bus besteigen mussten, aber es war wie erwartet ein Erlebnis. Abends stiegen wir in unseren eigenen Onsen, ein Art privaten Whirlpool auf der Terrasse, und aßen köstliche Tempuri, frittierte Meeresfrüchte, während ein hiesiger Singer/Songwriter seine Künste zum Besten gab.

Am nächsten Tag gondelten wir noch in Sightseeing Bussen durch die Region, besuchten eine Fledermaus-Höhle, lunchten mit Blick auf Mount Fuji und düsten abends zurück gen Tokio. Dort übernachteten wir für umgerechnet 26,-/Person in einem Kapselhotel. Ich war vorab etwas besorgt, allerdings vollkommen unbegründet – alles war supersauber und modern (im Bad lagen sogar Glätteisen aus) und die Kapseln waren jeweils mit TV und Steckdosen ausgestattet.

Schon waren wir am Ende unserer Reise angekommen. Am letzten Tag besuchten wir noch den Kaiserpalast, wobei uns zunächst der Eintritt verwehrt wurde, da ich noch eine Viertelflasche Sauvignon Blanc spazieren trug. Ich shoppte im Sky Tree Center Souvenirs, während meine Schwester ein örtliches Badehaus ausprobierte, wir streiften durch das berühmte Asakasu-Viertel und am Abend trennten sich an der U-Bahn-Station unsere Wege.

Tante Hu fuhr von Gleis 1 aus zum Flughafen Haneda, von wo aus am späten Abend ihr Weiterflug nach Australien ging. Ich fuhr von Gleis 2 aus zum Flughafen Narita, checkte dort in ein Airport-Hotel ein und hob am nächsten Morgen gen Hamburg ab. 12 Stunden auf einem Mittelplatz waren für mich persönlich ein wahr gewordener Albtraum, wobei es im Nachhinein nicht so schlimm war, wie befürchtet. Der Boing Dreamliner ist relativ komfortabel und ich wurde flankiert von zwei japanischen Herren, die eigentlich nur geschlafen haben.

Ich beschloss, mir nach kurzem Zögern „The Fault in our Stars“, die Verfilmung eines unglaublich guten, unglaublich traurigen John Green Romans über die Liebe zwischen zwei todkranken Teenagern anzusehen.

Nicht die klügste Idee, die ich jemals hatte, denn ich weinte bitterlich und musste sämtliche Selbstbeherrschung aufbringen, um nicht komplett die Fassung zu verlieren. Außerdem hatte ich keine Taschentücher, was die Sache nicht besser machte. Auf den letzten Metern musste ich den Film dann doch abschalten, da sonst alle Dämme gebrochen wären, und schaute stattdessen „A Star is Born“.

Am Abend holten mich mein Vater und sein bester Freund Ferry vom Flughafen ab und gemeinsam sammelten wir den Piranha von seinem Freund Ruben ein. Der kleine Piranha sprang mir freudig in die Arme und berichtete von seinen Erlebnissen der Woche. Ebenfalls erkundigte er sich nach seinen Geschenken und stellte fest, dass fünf Mitbringsel (ein batteriebetriebener Hund, eine Hundekappe, die bei Drücken einer kleinen Pumpe die Schlappohren hochklappt, eine Drachen-Federtasche, ein Schaumstoff-Schwert und Mount Fuji Magneten) doch ein bisschen knauserig wären. Nunja.

Um halb neun lag ich fix und fertig in meinem Bett und war heilfroh, dass ich heute noch Urlaub habe. Es war eine fantastische Reise und ich bin allen Beteiligten unendlich dankbar, dass das möglich war und alles so reibungslos geklappt hat. Der kleine Piranha fragte sofort, wann wir Sabrina besuchen können. Von Mama-Entzugserscheinungen keine Spur.

Ihr seht, wenn mir diese Reise eines mal wieder gezeigt hat, ist es, dass ich zwar alleinerziehend, aber alles andere als alleine bin ❤

Liebste Grüße und Sayonara von Eurer

Single City Mama

La Isla Bonita

Lieblingsmamas,

nach einer regenreichen Woche auf der Baleraren-Insel Ibiza sind der kleine Piranha und ich wieder im Lande.

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Bilder: Single City Mama privat

Schön war’s – wenngleich auch sehr nass und stürmisch. Aufgrund meiner ungnädigen Wetterapp hatte ich schon einpaar Tage vor unserer Abreise begonnen, mich geistig-seelisch auf Schmuddelwetter im Urlaubsparadies einzustellen, aber eine Jacke hab ich trotzdem nicht eingepackt – pfffhhh.

Montag abend „zugten“ wir zum Flug nach Hannover und keine 24 Stunden später bezogen wir unser schickes Zimmer im tollen Spa-Hotel.

Wellnessiger Komfort im Last Minute-Gewand war dieses mal so verdammt attraktiv,  dass ich auf das Prädikat Club- oder Kinderhotel verzichtete und beschloss, von unserer eleganten Base aus die Insel auf eigene Faust zu erkunden.

Und das taten wir auch. Wir trotzten dem Nieselregen, spazierten täglich über die Promenade von Santa Eularia und tuckerten mit der kleinen Bimmelbahn (Thomas Train) zum Hippie Markt Las Daliahs in San Antonio. Der kleine Piranha war ekstatisch und sinnierte selbst über die Übernahme eines Standes, um Steine und Muscheln zu verkaufen und Geld für weiteres Spielzeug zu generieren.

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Das nostalgische Karussell kurbelte der Besitzer per Hand an…

Am Sonntag – dem ersten wirklich sonnigen Tag unserer Reise – wollten wir uns eigentlich auf den puderigen Stränden von Formentera aalen und waren entsprechen „früh“ aufgestanden – aufgrund des starken Windes fuhren die Fähren allerdings nicht und so blieben wir in Santa Eularia und breiteten uns dort am Strand aus.

Ich grub unseren schäbbigen 15 Euro-Kiosk-Sonnenschirm in den Sand, um ihn nur wenig später frustriert in der Mülltonne zu entsorgen, nachdem er fast unseren britischen Mit-Sonnenanbetern um die Ohren geflogen wäre und dabei zerbog – ob das die Austrittsverhandlungen beschleunigt hätte?

Natürlich hatte auch dieser Urlaub sein Quäntchen Chaos, etwa als ich ohne Sichtung einer Preisliste für die Piranha-Kleidung den hoteleigenen Wäscheservice konsultierte. „Wash only, no iron“ kreuzte ich auf dem Beutel an und kalkulierte etwa 20 Euro ein, nachdem ich am Vortag bereits mit einem nassen Wäschesack durch den Ort gestiefelt war und die „Lavandoria“, die uns empfohlen worden war, nicht existierte.

Am nächsten Tag wurde uns ein elegantes Korbgeflecht mit der sauber gefalteten Wäsche aufs Zimmer gebracht – und mich traf fast der Schlag. 146,- für ein Tüte H&M Couture in Gr. 116?

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146 Euro (!!) hielt unser Hotel für einen durchaus angemessenen Wäsche-Preis…

Entrüstet stapfte ich an die Rezeption und hielt einem Assistant Manager mehrere der winzigen Kleidungsstücke unter die Nase. Er versprach sich zu kümmern, murmelte aber auch „What do you expect in a 5-Star-Hotel?“.

Aus Kulanz erließ man mir am nächsten Tag immerhin 50 Prozent der Rechnung – und die Erkenntnis, nie wieder einen entsprechenden „Laundry-Service“ in Anspruch zu nehmen.

Der Piranha verstand sich blendend mit den anderen Hotelgästen, übte mit Babies im betreuten Kinderzimmer das Laufen (jetzt möchte er mehr denn je ein Geschwisterchen und legte mir abermals das „Nahekommen“ mit einem beliebigen Mann, wahlweise auch Familienmitglied, nahe).

Ich hab es übrigens tatsächlich irgendwie geschafft, im Urlaub ein ganzes Buch zu lesen – und diesmal war es kein Groschenroman.

 

Hachja. Jetzt hat der Alltag uns wieder und es steht noch einiges bevor: Der Piranha und ich verbringen noch ein Wochenende in München (für mich das erste Wiesn-Revival seit 2013, hodihodihodihodihey) und Tante Hu geht Anfang Oktober auf Weltreise.

Über ihre Erlebnisse – und die Reisevorbereitungen – bloggt sie auf FlyingFrankie. Alle Reisebienchen unter Euch unbedingt reinschauen :-).

Ich besuche sie dann in Japan – und freue mich riiiesig drauf. Bis dahin muss ich allerdings noch fleißig Geld in die strapazierte Urlaubskasse spülen.

Ich wünsch Euch was, Ihr Lieben!

Eure Single City Mama

Single Mama: Urlaub mit (und ohne) Kind

Dieser Post basiert auf unseren persönlichen Erfahrungen und enthält unbezahlte Werbung

Lieblingsmamas,

nach den Ferien ist vor den Ferien!

Das große Highlight, wenn Ihr noch keine schulpflichtigen Kinder habt: Ihr könnt überfüllten Hotels und Ferienpreisen in aller Regel ein Schnippchen schlagen, wenn Ihr Euch nach Off-Season-Angeboten umschaut.

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(Bild: Sai Kiran Anagani für Unsplash)

Damit der Urlaub auch für uns als Single Mamas so schön und erholsam wie möglich wird, solltet Ihr einiges beachten:

  • Die Destination

Thailand, Mallotze oder der Elbstrand? Klar, Kindern ist es meistens erstmal völlig wurscht, wo sie im Sand buddeln. ABER – wir Mamas wollen ja schließlich auch etwas davon haben, mal andere Ländern und Kulturen genießen.

Der kleine Piranha und ich verfolgen meist bei unseren Trips einen entspannten Mix: spontane 1-2 Tagestrips an Nord- und Ostsee, zwei Urlaube, die etwas weiter weggehen (darunter min. ein Kinderhotel, die maximale Flugzeit betrug bisher vier Stunden) und ein gelegentliches Wiebi-Only-Wochenende zum relaxen – just me, myself & I – traumhaft.

Unser Fazit: Jedes Ziel hat seinen Reiz, aber stresst Euch nicht. Einiges lässt sich mehr genießen, wenn die Kids etwas älter sind.

In Deutschland sind wir große Fans der Bahn und der Kinderabteile (mittlerweile gibt es auf ICE-Strecken auch Kinderbetreuung). Service-technisch haben wir hier bisher auf etwa 30 Fahrten sehr gute Erfahrungen gemacht und viele nette Leute kennengelernt.

Wenn Ihr destinationstechnisch flexibel seid, können sich Last-Minute-Angebote oder Eurowings Blind Booking lohnen – hier haben wir schon sehr coole Schnäppchen gesichtet. Stornierungen unkompliziert. Top-Ziel für nächstes Jahr: Olbia, Sardienien <3.

  • Die Vorbereitung

Wo buche ich eine Reise mit Kind? Online gibt es viele Last Minute-Portale, auch Reisebüros können eine gute Anlaufstelle sein – gerade, wenn man sich beraten lässt.

Cluburlaub: Wohlfühlen, wenn man’s gesellig mag

Wer Cluburlaub mag, findet tolle Clubhotels mit Kinderbetreuung, zum Beispiel bei Robinson. Hier gibt es sogar spezielle Single-mit-Kind-Angebote und Vernetzungsmöglichkeiten via App. Unsere Erfahrung im „Robinson Club Esquinzo Playa“ auf Furteventura: Qualitativ sehr hochwertig und exzellenter Service. Mama und Kind happy!

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Trubelig, aber bunt und schön: Wir haben uns im Robinson Club Esquinzo Playa sehr wohl gefühlt. (Bilder: Single City Mama privat)

Auch spezielle Kinderhotels (vor allem in Deutschland, Südtirol und Österreich) gehen explizit auf die Bedürfnisse von Familien – allen Familien-Konstellationen – ein. Rund-um-Betreuung vom Feinsten, die aber auch etwas kostet. Dafür kommt Ihr maximal erholt – mit neuen Freundschaften im Gepäck – nach Hause und die Kids finden es meistens großartig.

Wir kennen bisher drei – das Kinderhotel Oberjoch, das Alpina Family im Zillertal und das Feuerstein im Südtirol – und haben uns in allen dreien rundum wohl gefühlt. Vor allem das Alpina haben wir fest ins Herz geschlossen. Sehr familiär, kulant und servicetechnisch herausragend.

Preistipp: Vor allem in der Hochsaison haben auch viele „normale“ Hotels, die auf allen gängigen Reiseportalen gelistet sind, einen Kinderclub bzw. ein betreutes Kinderzimmer – das ist in der Regel etwas günstiger, aber auch mehr „Massentourismus“.

Wer über die jeweiligen Webseiten direkt bucht, oder bei Umbuchungen mit dem Hotel direkt in Kontakt tritt, kann oft auf Kulanz hoffen – hier waren unsere Erfahrungen bisher durchweg positiv.

Mein Tipp: Viele Kinderhotels bieten kurze Specials (z.B. 4-für-3) zum Kennenlernen an. So haben wir letztes Jahr erstmal Südtirol kennen und lieben gelernt.

Auf eigene Faust unterwegs

Bei Individualreisen empfehle ich, alles so stressfrei wie möglich zu organisieren – gerade, wenn Ihr alleine mit Kids unterwegs seid.

Ein Mietwagen kann eine gute Idee sein, wenn man flexibel sein und viel sehen will – kann aber gerade bei einer Auslandspanne (bei uns in Italien) super viel Stress und unvorhergesehene Kosten verursachen.

Die Bilanz: Die Motorenleuchte hatte umsonst geblinkt, wir blieben auf 400,- Kosten und viel Stress sitzen. Meh!

Familienrundreisen: Gute Idee, schlecht umgesetzt

Wer Rundreisen mag, findet im Internet auch Anbieter, die speziell auf Familien ausgerichtet sind. Die Idee: Ferne Länder familiär mit anderen Kindern und Eltern erkunden. Klingt erstmal super!

Aber Vorsicht: Während die Routen traumhaft klingen, scheint das Konzept bei einigen Anbietern wie z.B. Djoser Family von Djoser Reisen noch nicht ausgegoren.

Der kleine Piranha und ich haben bei Djoser einen furchtbar unkulanten, unterirdischen Service erlebt – Umbuchung einer Djoser Family Reise ausgeschlossen, patzige Kommunikation („Ist halt Ihr Pech“), neun Tage (!) nach der Stornorechnung folgte per Mail die Androhung des Mahnverfahrens (!). Beschwerden beantworten weder Kundenservice noch Marketing, sondern einzig – buchhalterisch pragmatisch – die Buchhaltung.

Etwas, das man als Kunde im Allgemeinen und erholungssuchende Mama im Besonderen definitiv nicht braucht.

Unser Fazit: Schöne Routen, katastrophal umgesetzt. Ob’s an der Erfahrung oder der Kundenphilosophie mangelt – wer weiß. Ärgerlich, aber lehrreich!

  • Mama only: Lasst das Netzwerk glühen!

Manchmal brauchen Mamas eine Auszeit. Und so schön der Urlaub mit Kind ist, kann er gerade für Single Eltern auch echt anstregend sein.

Gerade wenn die Kids es gut mitmachen, bin ich großer Freund von kleinen Auszeiten.

Gut organisiert genießen die Kinder es meist, von Omas und Opas, Verwandten und Freunden betüddelt zu werden. Täglicher Kontakt über Facetime und ein angekündigtes Präsent können den Trennungsschmerz mindern :-).

Ein Wellness-WE nur für mich ist zweimal im Jahr fest eingeplant.

Und im Oktober fliege ich mit Tante Hu für eine Woche nach Japan. Zum Glück lebt Baba-Opa mittlerweile bei uns im Haus und zur Unterstützung hütet eine liebe Freundin aus München die Woche bei uns ein. Das Netzwerk ist aktiviert und dem kleinen Piranha und mir steht definitiv ein Abenteuer bevor.

Habt Ihr noch Tipps und Erfahrungen?

Ich wünsch Euch was, Ihr Lieben.

Eure Single City Mama

Hühnerstall und kalte Füße

Lieblingsmamas,

nachdem wir gerade noch souverän den Alltag gerockt hatten, haute mich letzte Woche direkt eine fiese Erkältung aus den Socken.

Auch mein Wiebi-Only Wochenende an der Ostsee war in Gefahr. Ich hatte endlich einen würdigen Timeslot und ein super Angebot gefunden, um mal wieder zwei Tage ganz mit mir allein zu entspannen und frische Meerluft zu genießen. Canceln und verschieben kam nicht in Frage. Ich fuhr. Schniefig, aber total motiviert. Mit einem Case voll fragwürdigster 90er Mucke im Auto, da mein Radio kaputt ist, düste ich Freitag mittag 4,5 Stunden ans Meer.

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Es war wie immer sehr schön. Barfuß durch den kühlen Ostseesand zu spazieren, die frische Luft und das entspannte Ausschlafen jagten die Erkältung zum Teufel und ich hatte endlich mal wieder Zeit, zumindest über die Hälfte eines Buches zu lesen. Eines sehr seichten Buches, aber immerhin.

Am Samstag mietete ich mir ein Fahrrad, cruiste zum Strand – und fast wäre ich am Abend sogar endlich mal wieder tanzen gegangen. Aber nur fast.

SingleCityMama_Wiebi

Und das kam so: Während ich nach dem Strand in der Hotelbar entspannt einen Cappucino schlürfte, kam ein stark angeheiterter Mann an meinen Tisch, eine Packung Kaltwachs-Streifen in der Hand. Ob ich seinem Kumpel – der sich auf den zweiten Blick als Herr mit Haifischkappe und rosa Tütü herausstellte – eine empfindliche Körperzone enthaaren und dafür einen Obulus für die Junggesellen-Kasse entrichten wolle. Hö?

Na klar doch. Ich stellte meinen Cappu ab, wärmte die Streifen in meiner Hand, platzierte sie auf der Wade des Hai-Bräutigams und zapp – die Menge johlte.

Zerzaust wurde ich mit diversen Handys gefilmt, während ich noch mal Hand anlegte (die Gratis-Depilation schien dem Bräutigam offensichtlich zu gefallen). Also winkten mich die Jungs – eine Gruppe richtig netter, geselliger Berliner – an ihren Tisch. Ich bekam einen Drink (mein Angebot, einen auszugeben, wurde ganz gentlemanesque von den Jungs verneint, wobei einige mit sich harderten).

Wir kamen ins Quatschen und ich wurde direkt adoptiert und zum Grillen und Feiern im „Hühnerstall“, der Insel-Disse, eingeladen. Ü30-Party! Ich verneinte erstmal lächelnd und wünschte den Jungs eine coole Party. Doch als ich abends allein in meinem Zimmer saß, bekam ich tatsächlich Lust aufs Tanzen.

SingleCityMama_Jungs

Ach, was solls, dachte ich, zog mir mein Kleid an, die Haare durchs Glätteisen und legte Make Up auf. Das wird bestimmt lustig und die Jungs wirkten witzig, entspannt und den Umständen entsprechend vernünftig. Und Tanzen in der Dorf-Disse hatte doch irgendwie Charme. Ich beschloss, meine Komfortzone zugunsten von 90er Mucke und Sanddornschnappi zu verlassen.

Da auf der Insel irgendwie kein Taxi zu greifen und ich stocknüchtern war, schnappte ich mir mein eigenes Auto und fuhr um Punkt 22.30 – dem Beginn (!!) der Party im Hühnerstall – auf dem benachbarten Aldi-Parkplatz ein. Da checkte ich mein Make Up – für eine schnelle Improvisation durchaus ordentlich – und ließ meinen Blick schweifen.

Auf die Disco (Stil: Vereinsgebäude) wunderbar dezent mit Vermietungshinweis. Auf das Publikum, hauptsächlich Teenies, die offensichtlich zur Geisterstunde schon in den Daunen liegen müssten, und auf den Kindersitz des kleinen Piranhas in meinem Auto – ich wartete 4-5 Herzschläge ab und ich drehte einfach wieder um.

Schnell kam im Hotel die Schminke wieder runter, ich tauschte Kleid gegen Nachthemd, ließ mich aufs Bett fallen und las meine Schmonzette, während ich ein Glas Sauvignon schlürfte und mich keinen Tag jünger fühlte als 35,25 Jahre.

Was für ein Wochenende!

Eure ordentlich durchgepustete und erholte Single City Mama

 

Hodi odi ohh di ho di eh!

Post enthält unbezahlte Werbung

Servus, meine Lieben!

Heute grüßen Euch die Piranhas aus den wunderschönen Zillertaler Alpen. Eine Woche lang lassen wir uns hier gemeinsam mit Baba-Opa den Bergwind um die Nase pusten und freuen uns über die erste Frühlingssonne.

Hachja! Das vierte Mal sind wir jetzt im Alpina Familienhotel in Fügen und begeisterte Stammgäste. Wenn sich das sehr werblich liest, ist es eine Hommage aus tiefster Überzeugung – wir sind nämlich ganz normal zahlende Gäste. Aber, ach es ist so wunderschön!

Das Alpina ist eines dieser Hotels, das trotz Top-Standards eine Seele hat und wo Dir jeder mit einem ehrlichen, freundlichen Lächeln den Popo hinterherträgt.

Das Essen ist ein Gedicht – wirklich, ich bin schon so viel und weit gereist, aber ich erinnere mich nicht, in einem Hotel jemals so gut gegessen zu haben. Buffett und à la Carte, inklusive Themenabenden und einem sprudelnden Schokobrunnen (der allein hat meiner Meinung nach schon Michelin-Sterne verdient). Dazu ein Abenteuer-Spielplatz, Streicheltiere, Motorräder für Kids, Skischule, Kinderclub inkl. großem Bällebad, mit strategisch perfekt auf die Dinner-Zeit abgestimmten Highlights wie Paw Patrol im Kinderkino, Mini-Disco oder Tiere-Basteln.

Ihr merkt schon, ich bin ein bisschen verliebt. Auf dem Berg waren wir leider nicht, da Baba-Opa gesundheitlich etwas strauchelt und Miss Mountain Genius aka ich natürlich das passende Schuhwerk im Flachland vergessen hat. Na super!

Dafür schwimme ich jeden Vormittag nachdem ich den letzten Krümel des Frühstücksbuffetts inhaliert habe, im Panorama-Pool (Adults only, ein Glück! Die Kids haben natürlich ihren eigenen Badetempel mit großer Wasserrutsche) meine Runden, schaue in die Berge und freue mich über das Leben im Allgemeinen und unseren Urlaub im Besonderen.

Es klingt vielleicht ein bisschen bizarr, aber die kristallklare Landluft und der dezente Geruch von „Kuhkacki“ setzen dem ganzen ein bisschen das Swarovski-Geröll ans Krönchen. Bin ich Kuhkaphil? Wer weiß!

Der kleine Piranha hat schon Freundschaften geschlossen und auch wenn nichts an seinen Freund Linus heranreicht, den er im letzten Jahr hier kennenlernte und die wie Pattex aneinander klebten, geht er gerne in den Kids Club und ist untröstlich, dass wir nach zwei mal schlafen schon wieder nach Hause müssen. Der leidende Blick – „Mutter, Du schickst mich in diese Vorhölle zurück“?

Doch auch der schönste Urlaub… Ihr kennt den Schnack! Montag hat uns der Alltag wieder – aber wie Ihr wisst, passiert bei uns gerade sehr viel. Baba-Opa bezieht in Kürze eine Wohnung bei uns im Haus und wir wühlen uns derweil durch Staub und Erinnerungen.

Passt auf Euch auf Ihr Lieben, gönnt Euch Auszeiten und genießt die Sonne!

Eure Single City Mama

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Travelling Mama

Lieblingsmamas,

oh man, der Februar nähert sich dem Ende entgegen und es war viel zu ruhig auf unserem Blog. Der Alltag – ich sag’s Euch! Wir waren reihum krank und eine Woche zuhause hat mich auch arbeitstechnisch ganz schön zurück geworfen.

Dafür steht der Februar bei uns aber auch im Zeichen der tollen Kurztrips. Letztes Wochenende war ich mit Tante Hu zu einem wunderbar-nerdigen Quiz-Event in der Hauptstadt. Ich fühlte mich zwar im Nachgang ungebildeter denn je, aber es war definitiv ein Erlebnis (es gibt keine Antwortmöglichkeiten und die Fragen aus Geschichte, Politik, Musik, Lifestyle, Sport, Wirtschaft und Wissenschaft haben es richtig ins sich! Bei vielen ist es mir absolut schleierhaft, woher Menschen so etwas wissen).

Zudem mietete uns meine Schwester anlässlich ihres 29+ Geburtstags in ein wunderschönes Wellness-Hotel am Ku’damm ein. Ein rundum tolles WE!

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Wissen und Wellness – ein schönes Sister-WE in der Hauptstadt (Bilder: Single City Mama)

Das geht am Freitag schon in der Verlängerung, denn wir reisen nach Prag. Und da waren wir beide noch nie! Der kleine Piranha verbringt die Mama-freien Tage bei engen Freunden und Baba-Opa, wobei die zwei ihre Männer-Runden richtig genießen.

Als kleine Entschädigung fahren der kleine Mann und ich kommende Woche für zwei Tage an den Timmendorfer Strand und lösen eine Gutschrift aus einer alten Stornierung ein. Ich freue mich sehr auf Strand und Planschgelage und viel Zeit mit dem kleinen Raubfisch. Zwischendurch arbeite ich natürlich auch ganz normal und rotiere zwischen allerlei freiwilligen und weniger freiwilligen sozialen Verpflichtungen – Ihr kennt das.

Apropos freuen: Der Frühling kommt, yippieh! Ich bin mittlerweile mehr als bereit für Sonne und Garten und Cafés und überhaupt ❤ Geht Euch das auch so? Ein roter Mantel ist schon wieder am Start (mein roter Lieblingsmantel von Desigual kneift leider noch ein bisschen und darf noch einpaar Wochen auslüften). Allein die frische, sonnige Luft – Happiness!

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Der Frühling steht in den Startlöchern – läuft bei uns…

Ich wünsche Euch was, Ihr Lieben!

Eure Single City Mama

 

Baba-Opas Storytelling

Lieblingsmamas,

am vergangenen Wochenende haben wir uns in Cuxhaven den eiskalten Nordsee-Wind um die Nase wehen lassen!

Dafür sattelten wir Freitag Nachmittag die Pferde, verluden 4/5 der Familie Piranha (Tante Hu zog Skifahren mit der Kanzlei in Saalbach-Hinterglemm vor, Sauerei!) in mein provisorisch entrümpeltes Auto und düsten mit Piranha und Beagle „Eddie“ auf der Rückbank los.

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Die Fahrt war unkompliziert und Baba-Opa erzählte herrliche Anekdoten aus seiner Jugend. Ich hatte gar nicht mehr auf dem Zettel, wie umtriebig er damals gewesen war. Er erzählte von seiner ersten Liebe, die nach dem Abitur in ein Internat in Oberfranken „verschifft“ worden war. Baba-Opa pendelte damals zu der besagten Dame und verdiente sich in der benachbarten „Pension Puff“ Kost und Logis.

Als er 1967 der Marine beitrat, hatte er direkt zu Beginn einen schweren Autounfall, nachdem er nach einem 36-Stunden-Einsatz übermüdet in einen Graben fuhr und ihm das Wasser anschließend bis zum Hals lief. Trotz diverser Frakturen überstanden Baba-Opa und seine Mitfahrer den Unfall zum Glück ohne Spätfolgen.

Dann berichtete Baba-Opa überaus unterhaltsam von seinen Auto-Exkursionen durch Europa (z.B. Spanien inklusive Schildkröten-Schmuggel) und seiner Marine-Ausbildung (u.a. auf dem Segelschulschiff Gorch Fock). Als auf einer Südamerika-Reise eigentlich seine Beförderung anstand, wurde Baba-Opa Opfer einer ziemlich fiesen Verleumnung.

In Brasilien sollten nämlich Lebensmittel und Spirituosen an Bord gebracht werden. Nach einigem Hin-und Her mussten die Güter händisch von Deck zu Deck gereicht werden. Als Baba-Opa auf Deck 3 plötzlich von oben eine einsame Vodka-Flasche gereicht bekam, überlegte er kurz, sie abzuzwacken und sich einen feucht-fröhlichen Abend zu machen, reichte sie dann aber weiter nach unten – mit fatalen Folgen.

Irgendwer hatte sich nämlich einen feucht-fröhlichen Abend gemacht und die Flasche danach einfach im Kabinenmüll entsorgt. Da niemand die Flasche zuordnen konnte, Baba-Opa jedoch als Überreicher identifiziert worden war, erhielt er einen Verweis wegen Diebstahls in seiner Akte. Die anstehende Beförderung wurde für Baba-Opa gestrichen und er musste als einziger der Crew den Rest der Reise in seiner Matrosenkluft verbringen.

Baba-Opa war verständlicherweise erbost und beschwerte sich beim Kommandanten. Dort wurde ihm mitgeteilt, dass Widerstand zwecklos sei und er die Entscheidung zu akzeptieren habe. Seine Einsprüche wurden abgelehnt. Baba-Opa ging – zusammen mit zwei Freunden – vor das zuständige Gericht, wo man sich verglich. Er wurde nachträglich befördert und beschloss, nach seiner Marine-Zeit in der Crew 4/67 Jura zu studieren. Auch Oma lernte er – viele Jahre später – auf einem Schiffsempfang, natürlich am Buffett, kennen.

Ich war mir nach unserer Autofahrt nicht sicher, ob ich die ersten Geschichten schon mal gehört hatte, aber war dankbar, dass mein Vater sie so launig zum Besten gab – als wären sie erst gestern passiert und nicht vor 50 Jahren. Auch freute er sich sichtlich, sie zu erzählen. „Kennst Du die Geschichte gar nicht?“ fragte er, und setzte schon zum Reden an.

In Cuxhaven verbrachten wir zwei schöne Tage. Am Sonntagmorgen gab es einen kurzen Eklat, als der Hund das Müsli des kleinen Piranhas speiste. Ein Vergehen, dass das Kind erst verzieh, als er im nahegelegenen Hotel ein neues Müsli bekam. Mein Stresslevel war zwischenzeitlich relativ hoch, als ich zwischen einem sehr lebhaften 4-jährigen und meinem Vater, dem das ganze bisweilen etwas auf die Nerven ging, vermittelte.

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Der Versuch, den Piranha nachts ohne Windeln schlafen zu lassen, blieb leider erfolglos, so dass er erst sein und dann mein Bett unter Wasser setzte, aber zum Glück gab es Waschmaschinen und Kekse.

Die Meerluft war traumhaft, wir spazierten über Strand und Dünen und kamen wie immer mit vielen Menschen ins Gespräch. Als ich bei Taifun/Comma nach einem Bolero-Jäckchen suchte, unterstützte der kleine Piranha tatkräftig den Verkäufer, was ihm seinen ersten handschriftlichen Arbeitsvertrag einbrachte.

Der Piranha „unterschrieb“ und zeigte das Schriftstück stolz Menschen in der Fußgängerzone. Abends aßen wir Fisch und der kleine Piranha und ich checkten gestern noch die Thalasso-Therme in Duhnen aus. Baba-Opa verbrachte die meiste Zeit aufgrund seiner eingeschränkten Mobilität in der Ferienwohnung, was seiner Reiselust aber keinen Abbruch tut.

Im März touren wir wieder gemeinsam in die Alpen in das wunderschöne Alpina im Zillertal – ich freu mich schon.

Liebste Grüße und habt einen guten Wochenstart,

Eure Single City Mama

Solo-Trip

Guten Morgen meine Lieben,

eine ereignisreiche Woche geht in die nächste über, und wisst Ihr was: Endspurt!! Noch 7 Tage bis zum gepflegten „Weihnachtschaos-Familienknatsch-Geschenke-Aufreiß-Marathon“. Whoop whoop!

Tatsächlich ist noch kein Tannenbaum bei uns eingezogen. Letzte Woche bin ich nach einem nicht ganz untypischen Reisedesaster (auf dem Weg zum Flughafen verreckte das Auto an der Kreuzung, weil ein Riemen gerissen ist… fragt mich nicht welcher, aber der Keilriemen war es nicht) mit mehrstündiger Verspätung in Zürich gelandet.

Vollkommen blank bis auf eine Barschaft von etwa 1,50,-, da ich meine EC-Karte in der Hektik des Morgens im Portemonnaie der Weihnachtsfeier vergessen hatte. Wer mich kennt, wird wahrscheinlich nur müde lächeln. Überraschen tut es keinen.

Meine Schwester – Tante Hu – und ich rockten die Schweizer Metropole, bummelten über den Weihnachtsmarkt, beschlossen, im nächsten Leben Gastronom in Zürich zu werden (alle Läden waren proppevoll!!), und sahen uns eine ziemlich spannende Weltraum-Ausstellung in der ETH Zürich an.

Als eine freundliche Mitarbeiterin uns anbot, uns die Ausstellung über Geophysik im Allgemeinen und die Entstehung des Universums im Besonderen zu erklären, wiegelte ich freundlich mit einem Hinweis auf unseren nicht-naturwissenschaftlichen Hintergrund (Perlen vor die Säue und so, die arme Frau hatte vermutlich auch so Stress genug und hatte keine Lust, uns den „Urknall für Idioten“ zu erklären) ab. Meine Schwester tadelte: „Wir hätten uns neu erfinden können!“).

Kurze Zeit später saß ich schon wieder im Flieger gen Heimat, um den Abend mit dem kleinen Piranha zu verbringen.

Leider war der – halb geschäftliche – Zürich-Trip ausgerechnet in die Woche meines alljährlichen Mini-Wellness-Urlaubs gefallen und so plagte mich dem Piranha gegenüber ein schlechtes Gewissen. Allerdings, wie sich rausstellte, vollkommen unbegründet, da dem kleinen Mann allerhand Action bevorstand.

Am Freitag nachmittag sauste ich – mit repariertem Auto – viel später als geplant gen Usedom, der kleine Piranha übernachtete bei seinem Freund Joni, mit dem er sich vorher beim Stockbrot-Grillen und toben im Park richtig ausgepowert hatte. Gestern frönte er mit meiner Schwester einem gepflegten „Neffe-Tanten-Tag“, das heißt, die beiden chillten auf der Couch und buken Kekse. Fair enough!

Und ich? Ließ im Usedomer Kölpinsee alle fünfe gerade sein. Ich schwamm, las, spazierte am Strand entlang und ließ mir den kalten Ostsee-Wind um die Nase peitschen. Und ich schlief wie ein Baby bis mindestens 8.30.

Ein Bekannter schrieb mir als Reaktion auf meine geposteten Fotos, dass er mich nächstes mal gerne begleiten würde, und ich erzählte, wie heilig mir dieser „Solo-Trip“ ist. Dieses eine Dezember-Wochenende gehört mir ganz allein!

Nachdem ich Sonntag nach einem ausgiebigen Frühstück (die Genießerin in mir ärgert sich jedesmal, wenn zu früh das Sättigungsgefühl einsetzt), einer Stunde im Pool und einer Rückenmassage ausgecheckt hatte, stattete ich spontan noch meiner hochschwangeren Freundin Caro einen Besuch in Greifswald, unserer Unistadt, ab. Caro erwartet in Kürze ihre Zwillinge, eine strahlende dreifach-Mama in spe.

Wir brachten uns gegenseitig auf den neuesten Stand und bevor ich mich aufmachte Richtung Ostsee-Autobahn, machte ich noch einen kleinen Abstecher zum hiesigen Weihnachtsmarkt auf dem Greifswalder Marktplatz.

Greifswald-Besuche sind immer ein etwas komisches Gefühl und ich fühle mich latent alt. Keine bekannten Gesichter – nicht mal der Typ, der schon damals im 25. Semester die Mensa-Parties geschmissen hatte, lief noch durch die Fußgängerzone. Neue Straßenverläufe, neue Supermärkte, sogar unser abgerocktes Institut, das damals noch von der Gravitation bedroht war, war mittlerweile renoviert worden.

Während ich auf dem Weihnachtsmarkt einen Crepe mit „wenig Nutella“ verzehrte (die Crepista schaute mich etwas entgeistert an: „Sind Sie sicher?“) dämmerte mir, dass es 15 Jahre her ist, dass ich mich mit meiner Schwester (Tante Hu-in-spe, damals 17, heute 29+x) im Schlepptau in der Universität einschrieb.

Mein Abi war nicht gerade der Burner, und da ich unbedingt „Kommunikationswissenschaften“ studieren wollte (um mal „irgendwas mit Medien“ zu machen, auch aus Ermangelung naturwissenschaftlicher Fähigkeiten und anderer Reichtum-versprechender Talente) und keinen perversen Eins-Komma-NC vorweisen konnte, kam das muckelige Greifswald schnell ins Gespräch). Ich hab es nie bereut!

Damals war ich 19, kein Job, kein Piranha weit und breit, dafür ein langes Magisterstudium mit vielen spannenden und weniger spannenden Seminaren, Freundschaften, die kamen, blieben oder sich zerliefen, eine kleine 1-Zimmer-Wohnung – genannt „Butze“ – in Bahnhofsnähe (mein Vater dachte bis weit in mein Studium hinein, dass ich im nicht-existenten Greifswalder Rot-Licht-Milieu hausen würde), viele wochenendliche Hamburg-Fahrten mit unzähligen Mitfahrern, die ich am schwarzen Brett aufgetan hatte, um die Spritkosten zu teilen.

Apropos Fahrt: Die Rückfahrt war unkompliziert. Abends fiel mir der kleine Piranha glücklich in die Arme und erkundigte sich zunächst, ob ich ihm auch die versprochene Überraschung mitgebracht hatte. Hatte ich – einen billig aussehenden Weihnachtsmarkt-Plastikferrari am Stock aus Ermangelung wertigerer Alternativen und Muscheln vom Koserower Beach), aber das Kind war froh, nahm die Muschel mit in die Badewanne, und zusammen mit Tante Hu aßen wir chinesisch und ließen das Wochenende Revue passieren.

Ehrlich: Diese kleinen „Wiebi-only-Trips“ sind ein wichtiger Aspekt der Selbstfürsorge. Ich liebe das nichts-tun, meinen Gedanken nachzuhängen und Runde um Runde durch den Pool zu planschen. Nach zwei Tagen reicht es dann auch, es wird einsam und irgendwie bin ich in diesen Wellness-Tempeln auch immer der Quoten-Single.

Wenigstens habe ich mir das Abendmenu dieses mal geklemmt, nachdem ich in Südtirol allein an einem runden Tisch mitten im Raum saß und mit freundlichen Blicken Hof hielt.

Ein bisschen schlechtes Gewissen reist immer mit, besonders als ich die vielen Muscheln am Strand sah und das hoteleigene Kinderspielzimmer, aber eine entspannte Mama kommt ja auch dem kleinen Piranha zugute.

Und immer mal wieder sollte man das Frau-sein, das „eigenständige-Person-sein“ jenseits des Mama-Daseins auch zelebrieren. Word!!

Liebste Grüße von Eurer

Single City Mama