Von Hugos und Hunde-Selfies

Moin moin Ihr Lieben,

ein ereignisreiches Wochenende liegt hinter uns. Wir hatten Besuch von lieben Freunden (Daniela und Niklas, die wir letztes Jahr auf Borkum kennengelernt hatten mit Papa Nico im Gepäck). Da die drei Hamburg bisher kaum kannten, schwangen wir uns gestern bei strahlendem Sonnenschein in die U3 und düsten gen Hafen. „Elphi“, HafenCity, Hugo schlürfen, Klettern und Schokoeis – es war ein richtig schöner Nachmittag und abends schmissen wir den Elektrogrill (!!) im Wohnzimmer an.

Nico kümmerte sich rührend um die beiden Jungs, tobte mit ihnen und machte mit ihnen Wettrennen. Im Gegensatz zum leiblichen Vater des kleinen Piranhas, der es in den vergangenen sieben Wochen leider nicht geschafft hatte, seinen jüngsten Sohn auch nur ein einziges Mal anzurufen, geschweige denn zu besuchen (…wohl aber die Zeit fand, am Goldstrand zu urlauben und das Netz mit Selfies von sich und seinem Hund zu ver(w)(h)öhnen… es wäre definitiv komisch, wenn es nicht so traurig wäre.)

Väter

Vater werden ist nicht schwer, Vater sein… Ihr kennt den Schnack!

Auch wenn ich den kleinen Piranha gerne beschützen würde, wird er sich sein eigenes Bild machen bzw. tut es schon heute. Ab und zu fragt er natürlich nach ihm (wo ist Papa? Wann kommt er?) und freut sich, in unregelmäßigen Abständen Zeit mit ihm zu verbringen, aber ich versuche avisierte Besuche aus gegebenen Anlass immer vage zu halten und rede dem kleinen Gegenüber nur positiv von seinem Vater (Wauwaus sind ja zum Glück hoch im Kurs, um mal ein bisschen Galgenhumor einzustreuen).

Zudem versuche ich mich selbst nicht (mehr) zu ärgern. Man ändert die Menschen schließlich nicht, kann emotionale Nähe und Verantwortung nicht erzwingen und zum Glück zeigen Männer wie Ertan, der Vater von Piranha-Freund Joni, dass es auch bei getrennten Elternteilen eben auch anders geht. Ich schwöre mir insgeheim, dass ich dem kleinen Mann in Zukunft nur noch verlässliche, interessierte Männer an Mamas Seite vorstellen werde. Zum Glück mangelt es ihm auch so nicht an liebenden Bezugspersonen, dafür sorgen schon Baba-Opa, Tante Hu, Claudia, Jürgen und unsere vielen liebe Freunde.

Auf jeden Fall gab es auch viele positive Erkenntnisse des Wochenendes. Hamburg ist wunderschön und es gibt so viele Ecken, die wir viel öfter besuchen sollten.

 

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Da der Kindergarten des kleinen Piranhas die kommenden 2 Wochen Sommerpausen-bedingt geschlossen ist, brachte ich den kleinen Mann heute morgen in seine Ersatzkita (des gleichen Trägers) nach Altona.

Doch während er im letzten Jahr mit Bär in der Hand sofort hineinspaziert war, gab es heute viele, bittere Tränen. Der kleine Piranha vergrub sich die erste halbe Stunde an meiner Brust und weinte bitterlich. Ich hielt ihn im Arm, kuschelte ihn und war froh, dass ich so einen tollen Chef habe, der mir an solchen Tagen vertraut, dass ich meine Arbeit auch so erledigt bekomme. Als wir mit der ganzen Kinderschar auf den Spielplatz gingen, war er zur „Trennung“ bereit und ich hole ihn gleich zum Mittagsschläfchen in der „großen Heia“ wieder ab. Dann machen wir uns einen schönen Nachmittag. Den wünschen wir Euch allen auch! Lasst es Euch gut gehen und ärgert Euch möglichst wenig.

Hochsommerliche Grüße von Eurer

Single City Mama

Holiday Mama

Hallo liebe Mamas,

erstmal wünsche ich Euch einen tollen, sonnigen Start in die kurze Woche.

Ich komme gerade blitzerholt aus St. Peter-Ording, wo ich mit meiner Freundin Melli 2 wunderschöne Tage verbracht habe. Wo war der Piranha? Der kleine Mann machte sich ein entspanntes WE in der Hansestadt mit Baba-Opa und Tante Hu, schlief bis nach 9 und lies sich im Garten nach Strich und Faden verwöhnen.

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Glitzernes Meer und ein wunderschöner, fast weißer Sandstrand… Erholung pur! (Bild: Single City Mama)

Hand aufs Herz – ich hab die kleine Auszeit, in der ich mal wieder in erster Linie Frau war, genossen. Ein traumhafter Strand, tolle Gesellschaft, leckeres Essen, ganz viel Sonne und sogar ein bisschen Wellness – paradiesisch. Melli und ich kennen uns seit 23 Jahren und waren schon 1999 gemeinsam on Tour, als wir in der Clique illegalerweise das Eckernförder Nachtleben explorierten.

2 Tage Prokrastination und wenig-bis-nichts-tun (alles, was ich anstrengte waren meine Kaumuskeln und meine EC-Karte) und ich schaffte es endlich mal wieder, 3/4 eines richtig guten Buches (Trevor Noahs „Farbenblind“) zu lesen – und hatte dabei die Sonne im Herzen.

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Nix schmeckt an der Nordsee besser, als ein leckeres Fischbrötchen… (Bild: Single City Mama)

Und das ging mir natürlich auf, als mein kleiner Piranha gestern abend auf dem Balkon freudig auf mich zuhüpfte, fragte, ob ich mit Tante Melanie Urlaub gemacht hatte und elaborierte, wie er das Wochenende verbracht hatte (tiefenentspannt)

Die kleine Auszeit tat richtig gut und ich bin gewappnet für die nächste Woche „Bock am Ring“. Außerdem strahlt die Sonne. Vom Himmel – und aus meinem Gesicht.

Liebste Grüße,

Eure Single City Mama

Portrait: Wiebke bringt Mamas zum Strahlen

Liebe Mamas,

im heutigen Portrait möchte ich Euch wieder eine tolle, inspirierende Power-Mama vorstellen, die gleichzeitig meine Namensschwester ist: Wiebke (41).

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Power-Mama Wiebke ist ihrer Berufung gefolgt… (Bild: Wiebke Tüting)

Zusammen mit ihrer siebenjährigen Tochter lebt Wiebke in Braunschweig. Neben ihrem Beruf als Lebensmittelchemikerin ist die sympathische „lila-liebende Lachmama“ Müttercoach, zertifizierte Mutterleicht-Trainerin und zertifizierte Trainerin für Stressreduktion und Stressmanagement IfNC.

Wiebkes Wunsch ist es, mit ihren Coachings anderen Mamas wertvolle Impulse zu geben, um im Alltag gut für sich zu sorgen.

Weniger denken, mehr fühlen

„Ich kann mich noch genau an diesen einen Tag im Mai erinnern, als ich plötzlich wusste, was meine Berufung ist. Da war dieses große, warme JA in meinem Bauch, das vor Aufregung und Tatendrang kribbelte“,

beschreibt Wiebke den Moment, als ihr klar wurde, was sie wirklich wollte – nämlich (Single) Mamas auf ihrem Weg zu mehr Balance und Leichtigkeit begleiten.

Perfektionismus loslassen, der eigenen Intuition folgen und das Leben genießen: Wiebke ist überzeugt, dass wir als strahlende, zufriedene Mamas dieses Bewusstsein für Achtsamkeit und Selbstfürsorge auch an unsere Kinder weitergeben – ein Weg, von dem letztendlich die ganze Familie profitiert.

Wiebkes Botschaft für Single Mamas: Es ist unheimlich wichtig, dass wir uns gut um uns selbst kümmern – weil es oft kein Backup gibt, wenn unser Energietank leer ist.

Und mein Lieblingskind kann nun mal nur glücklich und ausgeglichen aufwachsen, wenn ich in Balance und in meiner Kraft bin.

Energie, Balance und Leichtigkeit

Bedürfnisse, Herzenswünsche und Rollengestaltung spielen dabei eine wichtige Rolle – alles Dinge, die wir im Alltag des Mu(l)ttitasking viel zu schnell aus den Augen verlieren und leicht in eine „Stressspirale“ aus Ansprüchen und Überforderung geraten. Denn bei aller Sorge um unsere Kinder vergessen wir allzu schnell eine wichtige Grundvoraussetzung: liebevolle Selbstfürsorge, die uns Ausgeglichenkeit, Kraft und Energie im Alltag schenkt.

Im Rahmen von Workshops, Gruppen- und Einzelcoachings und Retreats ist Wiebke für andere Mamas da und hilft ihnen, zu ihrer Mitte zu finden.

Besonders stolz ist die Power-Mama auf ihre Mutterleicht-Retreats: mehrtägige Intensivworkshops mit jeder Menge Input und Wellness für die Mama-Seele – ob auf Korfu oder im Harz, bleibt dabei dem individuellen Budget überlassen.

Der nächste Retreat findet am Himmelfahrts-Wochenende vom 25. – 28. Mai bei Goslar statt – für Single Mamas ist die Teilnahmegebühr reduziert.  Mamas erwartet hier ein tolles Programm mit jeder Menge neuer Kontakte und wertvoller Tipps für den Alltag – Wellness für Herz und Seele.

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Vor der Kulisse der Harzer Berge findet Wiebkes Mütterleicht-Retreat im Mai bei Goslar statt…

Mich hat das Konzept von Wiebke so überzeugt, dass ich mich selbst für diesen Workshop anmelden werde – und bin unheimlich gespannt, was mich dort erwartet!

Liebe Grüße von Eurer

Single City Mama

Portrait: „Mama Nature“ Dagmar

Hallo Ihr Lieben,

heute möchte ich Euch eine tolle, inspirierende Power-Mama vorstellen: Dagmar (43) ist „Single Country Mama“ einer Tochter (8). Das fröhliche Duo lebt auf dem Land zwischen Hamburg und Bremen. Vor fünf Jahren hat Dagmar den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt und arbeitet seitdem als freie Fotografin, Redakteurin, Coach für (Kleinst-) Familien und Kommunikationsberaterin für Unternehmen.

Dagmar

Bild: Dagmar Fitschen

Dagmar ist stolz und dankbar, das Leben und die Erziehung ihrer kleinen Tochter allein zu wuppen. Allein? Nicht ganz – unterstützt wird sie von einem tollen Netzwerk, das sie sich nach und nach geschaffen hat.

„Mein Mutter-Kind-Retreat ist meine persönliche Antwort auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ 

Dagmar liebt die Natur und schöpft aus ihr unheimlich viel Kraft – etwas, dass sie auch an andere (Single) Mamas und Kinder weitergeben möchte. Deshalb hat sie das „Mutter-Kind-Retreat“ ins Leben gerufen. Die Idee: Kraft sammeln, Neues erleben und zusammen wachsen – und wo geht das besser, als in der Natur?

Holz statt Handy

Die Mamas, die an Dagmars‘ Retreat teilnehmen, wollen die  Zivilisation mal einen Augenblick hinter sich lassen: Kein Handy, kein Hamsterrad, kein Thermomix. Einfach nur draußen sein. Den Geräuschen des Waldes lauschen. Stille und Gemeinschaft genießen – gemeinsam mit den Kids und anderen Mamas Zeit miteinander verbringen, entschleunigen und beim Schnitzen, Klettern und Spielen „Mutter Natur“ erleben.

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Der Wald ruft!

Was interessierte Mamas brauchen: Etwas Mut, eine Prise Neugier und Lust auf Natur. Dann noch Isomatte, Schlafsack, Taschenmesser und ein paar weitere Utensilien. Eine Packliste gibt es von Dagmar bei der Anmeldung. Geschlafen wird mitten im Wald – die „Unterkünfte“ werden gestellt. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt: Gekocht wird gemeinsam am Feuer, weil das Feuer auch ein elementarer Bestandteil der Arbeit im Draußen ist. Es wärmt und verbindet!

Wer Lust bekommen hat: Der Natur-Retreat für Mutter und Kind kostet 249 € (inkl. Mwst.) und enthält:
• zwei Tage Entschleunigung pur
• Austausch mit Gleichgesinnten
• gegenseitige Unterstützung in kniffligen Fragestellungen
• Einzelcoaching nach Bedarf und Möglichkeit
• Verpflegung (bio und vegetarisch)
• ein einstündiges Coaching (für die Mutter) nach dem Retreat

Für Spontane: Das nächste Retreat findet vom 9. 4. – 11. 4. im Landkreis Rotenburg (Wümme) statt.

Anmeldungen und Fragen per Mail an: dagmar@die-prozessbegleiterin.de

Eure Single City Mama

Von Watt & Wertschätzung

15 Tage auf der ostfreezischen Insel Borkum und der kleine Herr Piranha (der inzwischen in einer maritimen Latzhose gewandet im Speisesaal sein Unwesen treibt) und ich fühlen uns richtig wohl.

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Herrliche Sonnenuntergänge sieht man zwischen 17.00 und 18.00…

Allmählich sind wir angekommen: Auf der Insel, in der Gruppe, bei uns selbst. Apropos Gruppe: heterogener könnte unser heiter-trubeliges „Mama-Rudel“ (und sechs kurende Papas) – angereist aus der ganzen Bundesrepublik – nicht sein. Jeder bringt sein Päckchen mit – der Alltag mit Job und Kind(ern), die Partnerschaft, der ständige Spagat des Muttitaskings – und öffnet sich in der Gruppe nur soweit, wie er möchte.

Für den Rest sind die Ärzte, Krankenschwestern, Physiotherapeuten und Psychologen da. Und die basteln uns täglich ein straffes Programm: Je nach Indikation gibt es Sportkurse wie Nordic Walking, Aqua Fitness und Wirbelsäulenaerobic, aber auch psychologische Einzelstunden und Gruppenseminare zu den Themen Selbstwert, Stressbewältigung und Erziehungskompetenz. Zum Entspannen hat man die Wahl zwischen Progressiver Muskelrelaxation (PMR) und Autogenem Training. Alles findet unter Anleitung und in kleinen Gruppen statt – die Kiddies sind währenddessen in altersgerechten Kindergruppen betreut.

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Der kleine Piranha liebt den Spielplatz am Strand…

Wir 16 Mamas und Papas sind ebenso bunt zusammen gewürfelt, wie unsere Kinder, aber nach 14 Tagen hat sich – aller unterschiedlicher Biografien, Lebens- und Erziehungsentwürfen zum Trotz – eine echte Gruppendynamik und Solidarität heraus gebildet.

Als ich kürzlich mit einer Kinderbetreuerin kurz aneinander geriet, konnte ich auf die Mädels zählen. Als es mir nicht gut ging, wurde ich in den Arm genommen und täglich wird gefragt, was wir machen und wie es uns geht. Und man merkt schnell, dass das Interesse von Herzen kommt. Offen und ehrlich wird über persönlichste Bau- und Schwachstellen geplaudert, wir lachen zusammen, wir schwitzen zusammen – und das mit ganz viel Respekt und gegenseitiger Toleranz und Wertschätzung.

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Wunderschön und besinnlich: Borkum im Nebel…

Dabei ist es auch völlig ok, wenn man sich nach dem Zubettbringen der Kinder selbst zurück zieht – oder mal eine Stunde allein am Strand verbringen möchte. Wir alle sind gezwungen, uns unseren Ängsten und Problemen zu stellen und unter Anleitung Lösungsstrategien- und Kompetenzen zu erarbeiten. Ein wichtiger Schritt, der auch manchmal schmerzhaft ist – die Ablenkung des Alltags fehlt.

Mein (Zwischen-) Fazit nach 2 Wochen: Die Kur ist für den kleinen Piranha und mich ein echter Gewinn. In einer Woche fahren wir wieder nach Hause – und werden ganz viel mitnehmen und noch mehr hierlassen.

Stürmische Grüße,

Eure Single City Mama

Pyjama-Party im Einteiler

Wisst Ihr noch…? Also, wenn es Euch so geht wie mir, erinnert Ihr Euch zwar ziemlich detailliert an Euren letzten Übernachtungsbesuch, aber habt so gar keinen Dunst mehr, wer der erste war… (na gut, andersrum wäre es wesentlich dramatischer) 😉 Aber cool war’s!

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Das Partylager ist bereitet…

Bei uns zu Gast ist heute Jonathan, Oles bester Kumpel. Die beiden kleinen Nasen teilen sich nicht nur einen Geburtstag, sondern auch einen ziemlich schrägen Kleinkind-Humor. In der Kita sind sie ein dynamisches Action-Duo und halten alle ordentlich auf Trab – heut Abend kann ich ein Lied davon singen…

Saturday night … and the air is getting SMELLY

Di-di-na-na-na: Auf tränenreiche „MEEEINE EISENBAHN“-Intermezzi und Schubbsgelage folgten traute Einigkeit während von dreckigster Kinderlache begleitet Bärchenwurst ihren Weg auf unser Expedit-Regal fand. Der momentane Lieblingsausruf des kleinen Piranhas „Party, Party“ ist Programm. Und die beiden Pampersrocker sind voll in ihrem Element!

Zu recht: „Sleepovers“ sind für Kinder ein echtes Highlight – für mich war es auf jeden Fall so. Die fremde Wohnung, anderes Spielzeug, das Gastbett, das sich völlig anders anfühlt als zuhause – und meistens bleiben die Augen dann auch noch einen Tick länger offen als normal.

Win-win

Auch für uns Mamas ist die gegenseitige Betreuung superpraktisch. Mittwoch abend hatte ich zum Beispiel zwei wichtige Termine und kein Babysitter stand zur Verfügung. Also übernachtete Ole bei seinem Kumpel – heute stattet der den Gegenbesuch ab.

Gleich ist es neun und ich höre immer noch leises Glucksen und Geschnatter aus dem Kinderzimmer. Ob die traute Zweisamkeit auch bedeutet, dass ich morgen früh (trotz Zeitumstellung) etwas länger schlafen kann? Hmm, zweifelhaft – aber zuckersüß sind die beiden Nasen trotzdem.

Habt einen schönen Samstag!

Eure Single City Mama

Gruß aus der Kita: Achtet auf die Symptome

Seit der kleine Piranha in die Kita geht, weiß ich, worauf ich gerne dankend verzichten würde: seine Mitbringsel aus der Krippe. Das sind nämlich in der Regel keine bunten Bilder und entzückende Basteleien, sondern fiese Magen-Darm-Viren, grippale Infekte und Krankheitsbilder, von denen ich in meinem Leben noch nichts gehört hatte (z.B. Hand-Mund-Fuß, wovon wir zum Glück jedoch bislang verschont geblieben sind).

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Der Gruß aus der Kita ist leider meistens nicht kreativer Natur… (Bild: Tomsickova/Fotolia)

In Pre-Piranha-Zeiten glich mein Immunsystem dem einer Amöbe in Isolationshaft. Mir ging es (meistens) richtig gut und Arztbesuche waren sehr sporadischer Natur.

Dienstag erst hing wieder ein Aushang an der Kita-Tür: „Wir haben einige Fälle von Magen-Darm. Bitte achtet auf die Symptome“. Auf die Symptome achtete ich dann gestern, als ich um 6.00 aus dem Bett sprang und mich den ganzen Tag schwer angeschlagen vom Bad ins Bett und wieder zurück bewegte und ein geschockter Fahrradkurier mich – nur in eine Fließdecke gewickelt – ansah, als hätte er den Allmächtigen gesehen.

Single Mama sick in the City

Das Kind selbst war zum Glück topfit und hatte das Virus nur durchgeschleust. Ich hingegen fühlte mich so mies, dass ich dringend Hilfe brauchte. Leider war auch mein Vater gerade im Krankenhaus und alle Freunde, an die ich mich schon zwecks Reichweitenerhöhung über Facebook wandte, mussten arbeiten oder waren anderweitig verplant. Oles eigener Vater, der einige hundert Kilometer entfernt wohnt, war ebenfalls keine Option.

Schlussendlich konnte ich den kleinen Piranha dank des lieben Kita-Personals etwas länger in der Krippe lassen und dann sprang unsere Leihomi Claudia ein, bespaßte das Kind, kaufte mir Zwieback und Medizin und brachte den Piranha ins Bett, während ich in meinem vor mich hin litt. Ich werde ihr ewig dankbar sein!

Heute ging es mir zum Glück bereits wesentlich besser, aber mir wurde mal wieder bewusst, wie wichtig ein gutes Netzwerk ist. In Krisenfällen heißt es: Alle einspannen und vor allem fragen. Oft kommt Hilfe aus Ecken, aus denen man es gar nicht erwartet hätte.

Eure Single City Mama

Mama 4.0 – Internet of PLINGS

Momentan beschäftige ich mich im „ersten Leben“ – meinem Redaktionsalltag – für einen Kunden mit dem Thema Vernetzung und dem „Internet der Dinge“. Internet von watt? Das war auch meine erste Reaktion, als ich mich durch das Briefing klickte. Die These: Alles ist vernetzt. Wir mit unseren Handys, wir untereinander, unsere Handys mit dem Herd… und, und, und. Die Möglichkeiten sind praktisch so unbegrenzt wie die schwarze AMEX, vorausgesetzt man hat letztere in der Tasche.

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(Bild-Quelle)

Rekreation mit Mark

Ehrlich gestanden ist – meinem vermeintlichen Technologie-Expertentum zum Trotz – das smarteste in unserem „2 Mann und 1 Bär“-Zuhause vermutlich mein iPhone, frisch gecrasht mit wenig würdevoller „Spiderman-App“ bzw. vielleicht auch mein Flat Screen-TV, der erst vor 2 Jahren meine treue Röhre abgelöst hat. Trotzdem wird der Fernseher im Hause Piranha nur zu besonderen Anlässen angeschaltet, wie einer Doppelfolge „Bauer sucht Frau“ zum Beispiel. Fernsehen ist nicht meins. Ich entspanne mich lieber, in dem ich abends ein gutes Buch lese (höhö – hätte fast geklappt, oder?) oder völlig sinnfrei durch Timelines und Whatsapp-Chats browse ohne ein echtes Informationsbedürfnis damit zu befriedigen oder die wirklich wichtigen, tiefenpsychologisch fundierten Fragen des Lebens zu klären… Warum antwortet der Mistkerl nicht, blauer werden die Häkchen niemals, rrrhhhoaaaar?

Medium der Möglichkeiten

Aber vernetzt bin ich – beruflich wie privat jeweils mit rund 500 Nasen. „Wen zur Hölle interessiert das?“ fragt mein Vater, wenn ich ihm erzähle, dass ich etwas auf Facebook veröffentlicht habe. Zugegeben – manchmal frage ich mich das auch. Aber ich liebe Facebook, das Medium der Möglichkeiten. Durch Herrn Zuckerberg und seine Posse habe ich Kontakt mit Menschen, die mich in verschiedenen Stationen meines Lebens begleitet haben. Gastfamilien. Kollegen. Freunde. Freundesfreunde. Ich schaue gern Fotos an und lerne so Menschen kennen, die ich eigentlich gar nicht kenne, ihre Schicksale, ihre Sorgen und Probleme (zumindest bei den Amerikanern, die ein sehr großes Mitteilungsbedürfnis haben und am Tag öfter Jesus zitieren als ich Quellenangaben in meiner Magisterarbeit habe).

Steckdosen-Freundschaften

Durch das Netzwerk habe sich sogar ganz neue Freundschaften geschlossen, wie mit meinem Bekannten Ian. Ian kenne ich durch Brenda, die sich mal zu mir setzte, als ich am Newark Liberty Airport auf dem Fußboden vor der weit und breit einzigen Steckdose saß und mein Handy lud. Brenda und ich plauderten geschätzte 20 Minuten, tauschten unsere Visitenkärtchen aus, vernetzten uns. Brendas Kollege Ian habe ich dann in ihrem Newsfeed „kennengelernt“ und wir haben ein lustiges Wochenende in Hamburg verbracht. Das ist 6 Jahre her und wir haben immer noch locker Kontakt.

„Wen zur Hölle interessiert das?“

Meine amerikanische Gastfamilie fühlt sich dem kleinen Piranha großelterlich verbunden, obwohl sie ihn nie gesehen haben, aber sie verfolgen seine Entwicklung auf Facebook. Etwas, das in meinem Freundeskreis höchst umstritten ist, obwohl ich bei der Auswahl der Fotos und meinen Privatsphäre-Einstellungen schon stark selektiere. Aber ich mag es tatsächlich, die Menschen in meinem Umfeld an meinem Leben teilhaben zu lassen und vice versa. Ich mag das Gefühl der Vernetzung und bin als Kind des Digitalen Zeitalters nicht übermäßig paranoid, wenn es um meine Daten geht. Um an dieser Stelle mal meinen Vater zu zitieren: „Wen zur Hölle interessiert das?“.

Über Facebook und Whatsapp habe ich auch am meisten Kontakt mit meinen „realen Freunden“, vor allem meiner Mama Gang. Wir treffen Verabredungen, bringen uns auf den neuesten Stand, tauschen Fotos aus und kommentieren Profilbilder. Wir überbringen Botschaften – traurige und schöne. Aber es ist vor allem praktisch und da ich privat auch sehr ungern telefoniere, würde ich es nicht missen wollen.

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(Bild-Quelle)

Generation „Baum-App“

Ich bin sicher, dass der kleine Piranha und seine Freunde in einer Generation aufwachsen, für die das Thema „Internet der Dinge“ noch relevanter und intuitiver sein wird, als wir es uns derzeit vorstellen können. Ich hoffe, dass er die nötige Medienkompetenz mit auf den Weg bekommt und auch auf Bäume klettert, die noch keine App haben. Und einem Mädchen (vielleicht Coco?) sagt, wie schön ihre Haare sind und ihr – verdammt noch mal – dabei in die Augen schaut und nicht ihre Bilder auf Tinder klickt. Ein bisschen Oldschool Retro-Romantik in El Mundo Digitale – was denkt Ihr?

Sonnige Grüße,

Eure Single City Mama

Das „Good“ in „Goodbye“

Der kleine Piranha hatte kürzlich seine erste Freundin. Coco. Coco heißt eigentlich Mathilda und ist ein zauberhaftes kleines Mädchen (im Vergleich zum kleinen Piranha eine geringfügig reifere Dame), das schon Oles Eingewöhnung in der Kita begleitete. Die Erzieher schmolzen dahin, als Ole und Coco plötzlich nur noch händchenhaltend durch die Räumlichkeiten stolzierten und Coco auf Oles Imperativ „BÄR!“ auch Werner suchte und ihm brachte (über Anti-Machismus und Respekt gegenüber Frauen müssen mein Sohn und ich zu einem späteren Zeitpunkt ein ernstes Wort reden).

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Just als wir Coco zu Oles Geburtstagsparty in der kommenden Woche einladen wollten, erfuhr ich von den Erziehern, dass Coco mit ihrer Familie ins Ruhrgebiet verzogen ist. Der Wegzug seiner Freundin scheint den Piranha augenscheinlich nicht zu schwer getroffen zu haben – ist er doch zu jung für die gemischten Gefühle, die wir selbst bei einer Trennung zu gut kennen: allen voran eine Cocktail-artige Synthese aus Trauer und Verlust,  Erleichterung und Neugier, Hoffnung und Hoffnungslosigkeit, Einsamkeit und Befreiung – je nach „Beziehungs-Art“ und Dauer sind die Zutaten unterschiedlich stark dosiert.

Abschiede und Abschiede

Und doch gibt es Abschiede und es gibt Abschiede. Wir lösen uns aus Freundschaften und Beziehungen, manchmal aktiv, manchmal passiv, wenn diese uns einfach nicht mehr gut tun oder zu uns passen und die Dynamik nicht mit uns wächst. Manchmal ist „die Zeit“ einfach vorbei, mit der rosa-roten Brille schwinden Toleranz und Respekt gegenüber dem Anderen und seinen Werten und Idealen, manchmal wird etwas fade und manchmal überwiegt der emotionale Stress durch Misstrauen und fehlende Gemeinsamkeiten einfach den schönen Gefühlen, die uns ein mal mit dem anderen Menschen verbunden haben. In meinem Freundeskreis hat es schon so viele Trennungen gegeben – manche scheinbar überraschend, manche wesentlich später als spekuliert. Und manche Paare sind entgegen weitläufiger „Haltbarkeitsprognosen“ noch liiert.

Mein Herz ist ein Harem

Manchmal unterscheiden sich auch die Wertvorstellungen zu stark und das führt letztendlich zum Abschied. Ich habe zum Beispiel einige Freunde, die meinen, für die monogame Liebe „nicht gemacht“ zu sein und die machen daraus auch keinen großen Hehl – frei nach dem Motto „mein Herz ist ein Harem“. Meine (wertfreie) Meinung dazu: Wenn der/die Partner und das selbst-gecastete Harem das ähnlich sehen, steht dem kommunalen Glück vermutlich auch nicht viel im Weg. Kompliziert wird es eher dann, wenn man selbst andere Vorstellungen des gemeinsamen Lebens und Liebens hat als die „Haremsleitung“ und versucht, sich den Anderen den eigenen Idealen entsprechend zurecht zu biegen. Dann wird es schwierig und eine Trennung ist mitunter der konstruktivste Weg der „Selbstfürsorge“, der vor allem dazu führt, dass man schneller jemandem begegnet, der wirklich zu einem passt. Denn mal ehrlich: Ändern wird sich niemand. Warum auch? In der Casting-Show des Lebens kommen die Kandidaten stetig – fragt mal RTL 😉

Spiel des Lebens

Manchmal erlischt mit einer Trennung auch unser Interesse an einer Person und ein konsequenter Kontaktabbruch ist – ähnlich einem abgerissenen Pflaster – die gesündeste Maßnahme und Basis für einen Neustart. Und ab und zu bleiben wir, auch wenn eine romantische Liebe geht, dem Anderen dennoch emotional verbunden, weil er oder sie uns in verschiedenen Aspekten spiegelt und ergänzt – und uns dadurch sogar gut tut. Aber das wichtigste ist: jeder Abschied ist auch ein neuer Anfang, bei dem wir reifer und emotional gewachsen sind.

Die Moral von der Geschicht: Die meisten Abschiede haben etwas Gutes – auch wenn es anfänglich weh tun mag und die Tempo- und Schokoladen-Industrie ohne Liebeskummer verdammt in die Bredouille käme. Doch lernen wir durch Erfahrungen, vor allem die schmerzhaften, denen wir besonders viel Energie widmen, so viel über uns selbst und unsere Bedürfnisse. Manche Fehler machen wir zwei mal und manche sogar noch öfter, doch meistens steckt ein „Good“ in „Goodbye“.

Und manche Erfahrungen und „Fehler“ führen uns über Umwege zu unserem größten Glück.

Eure Single City Mama