Endspurt!

Lieblingsleser,

ein richtig schräges Jahr geht in den Endspurt. Viel Positives konnte ich 2020 nicht abgewinnen, aber natürlich gab es auch schöne Momente und Dinge für die ich dankbar bin. Baba-Opa blieb trotz einer Corona-positiven Restfamilie vom Virus verschont, der kleine Piranha wurde im Sommer eingeschult und hat schnell nette Freunde gefunden, im August feierten wir eine wunderschöne Hochzeit meiner lieben Freundin Phili, bei der der Piranha als Patenkind sein Debut als Ringbote gab. Wir haben einige tolle Menschen kennengelernt.

Wann immer es möglich war, konnten wir liebe Freunde sehen und zum Glück geht es auch hier allen den Umständen entsprechend gut. Trotzdem sind meine Gedanken bei allen, denen es dieses Jahr echt besch… geht, durch das Virus oder damit verbundene Existenzängste. Ich fühle mit Euch, von Herzen!

2021 kann einfach nur besser werden.

Wir werden das rocken! Hier steht ein Baum (leider nicht mehr viel davon, da die Tanne schon am 7. 12. in unsere überhitzten 4-Wände einzog), wir begehen Weihnachten wie jedes Jahr in Kleinstfamilie mit sporadischen Gästen (natürlich Corona-konform). Vor einpaar Tagen hatte ich unseren alten Super Nintendo, der bis dato bei Tante Hu gastierte, nach 1 Stunde und einem zerschepperten Glas Vino an meinen Fernseher angeschlossen und mit dem Piranha eine Runde Super Mario gezockt. Ziemlich genau 30 Jahre nachdem ich das Spiel bei meinem Cousin Alex entdeckt hatte. „Mama, das ist so geil. Darf ich mich jetzt immer damit beschäftigen?“. Die Frustrationstoleranz des Kindes, dessen Luigi von Monsterpilzen massakriert und in Gräben verendete, war allerdings vergleichsweise niedrig.

Wir haben bereits einige unspektakuläre, aber köstliche Kekse gebacken und fiebern ein bisschen dem Silvester-Fondue entgegen. Unser Eddie fehlt sehr. Aber in der Welt des kleinen Piranhas dreht er jetzt mit meiner Mutter und unserem Labrador Otto große Himmelsrunden. Irgendwie beruhigend.

Ich wünsch Euch was, Ihr Lieben. Hoffentlich kann ich Euch nächstes Jahr viel Schönes berichten und Euch wieder von unseren Abenteuern erzählen.

Bleibt gesund und munter!

Eure Single City Mama

F*** you, 2020!

Lieblingsleser,

ich habe so lang nicht geschrieben – aber der November war auch ein unfassbar besch… Monat für die ganze Familie Piranha. Meine Kreativität lag in Schutt und Asche.

Völlig unerwartet mussten wir Abschied von unserem Hund Eddie (11) nehmen, nachdem bei ihm ein höchstaggressiver Tumor diagnostiziert worden war. Als wenn der Monat damit nicht schon gelaufen wäre, infizierten sich Tante Hu, der kleine Piranha und ich im Anschluss direkt mit Corona und verbrachten – trotz eines supermilden Verlaufs – 2 Wochen in häuslicher Quarantäne. Ich war absolut bereit auszuwandern, wenn es denn irgendmöglich wäre. Mensch-ärger-Dich-nicht, Monopoly Junior, Kniffel und Sagaland – unsere Quarantäne-Buddies – hätte ich mitgenommen.

In mittelschwerer Frustration renovierte ich die Wohnung, organisierte einen neuen Bodenbelag für Küche und Bad und lies dem Schlafzimmer einen korall-beigen Neuanstrich verpassen. Man gönnt sich ja sonst nichts. Danach machte ich mich an die Urlaubsplanung für die Zeit nach dem Wahnsinn. Ach, es ist doch alles nicht schön.

Ich vermisse es, einfach mal schwimmen, ins Kino oder essen zu gehen. Ich vermisse es, entspannt Freunde zu treffen und Menschen in den Arm zu nehmen. Ich vermisse meinen Hund. Vor einer Woche hat Tante Hu ihren neuen Job in Berlin angetreten. Sie klebt jetzt Kochboxen zu – ein familiärer Running Gag – aber nein, sie arbeitet bei HelloFresh in der Rechtsabteilung. Das sind die mit den köstlichen Kochboxen, die meine kulinarischen Fähigkeiten von einer 5+ immerhin auf eine 3- befördert haben. Wir führen jetzt eine Wochenendbeziehung. Aber das läuft gut, da wir uns eh den ganzen Tag updaten.

Am Sonntag ist der Tannenbaum bei uns eingezogen. Ich bin nullkommanull in Weihnachtsstimmung, aber der kleine Piranha hatte mich so lang belagert, bis wir den alten Buggy aus dem Keller gehievt hatten und zum Baumstand an der Straßenecke rollerten. Jetzt ziert eine große Nordmanntanne mein tropisch-dekoriertes Heim – der Piranha hat sie bereits mit unseren Keks-Ausstechern behangen. Jippieh!

Der kleine Mann geht mit der ganzen Situation – der Trauer um Eddie, Corona und dem temporären Wegfall seiner Hobbies – auf eine kindlich-pragmatische Weise erstaunlich gut um. Kurzzeitig befürchtete ich juveniles Psychopathentum, aber mir wurde mittlerweile mehrfach versichert, dass das wohl völlig normal ist. Resilienz for the win!

Gewinnen werde ich 2020 sicher nichts mehr. Aber, Ihr Lieben, es kann doch nächstes Jahr einfach nur besser werden. Auf tolle Erlebnisse, große Gefühle und ganz viel Gesundheit.

Es drückt Euch virenfrei

Single City Mama