Räumen oder träumen? Die Sonntagsfrage!

Lieblingsmamas,

heute ist Sonntag!! In einem Land vor unserer Zeit, als ich noch keine Mama war, waren Sonntage der Inbegriff der Chilligkeit. Ich stand irgendwann auf, frühstückte oder traf mich mit Freunden zum Brunchen und überlegte, wie ich den Tag verbrachte.

Sonnige Nachmittage im Englischen Garten in München, Café Dates mit Freunden, Ausflüge an den See, Kinobesuche, Sport… alles war irgendwie möglich und zwischendurch war ich zuhause, hörte Musik, textete Freunden und tat irgendwie … nichts! Und keinen interessierte es… Wirklich niemanden!

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Warum fällt uns Mamas das Abschalten so schwer? (BIld: Fotolia)

Those days are gone! Passé, futschissimo – da kann man gar nicht drum herum reden.

Die Zeiten des entspannten Nixtuns sind spätestens mit der Geburt des ersten Kindes vorbei. Klar gibt es auch mit dem kleinen Piranha Auszeiten vom Alltag, Momente des Alleinseins, möglich gemacht durch Baba-Opa, unsere Babysitter, Freunde, die Kita, aber….

Und jetzt kommt das große ABER … wir schaffen uns diese Freiräume meistens nur, wenn wir bereits Pläne haben, Verpflichtungen etc. Und – das schlechte Gewissen ist immer dabei. Die überschaubare Zeit, die wir für unsere Bedürfnisse haben, muss irgendwie sinnvoll genutzt werden. Doch wer bestimmt diesen Sinn? Und warum fühlen wir uns so schlecht dabei, einfach mal nichts zu tun?

Als Baba-Opa heute zum Frühstück kam, beschloss das Kind spontan, heute in Opas Garten den Vormittag verbringen zu wollen. Da ich ganz schön ko war und mich der Staub an den Fenstern bereits seit längerem verhöhnte, zog ich den Piranha schnell an, cremte ihn ein und Baba-Opa und sein Enkel sausten in Opas Smart winkend von dannen.

Da stand ich nun, ungeschminkt, ungeduscht in Sommerklamotte und überlegte, wie ich die nächsten 2 Stunden möglichst sinnvoll investieren kann. Die Möglichkeiten sind quasi unbegrenzt und reichen von…

  1. Aufräumen (schon wieder liegen Spielzeug und perfide Frühstückskrümel überall herum, obwohl ich gestern aufwendig die ganze Wohnung gesagt und geräumt habe)
  2. Fenster putzen (das habe ich schon seit Wochen vor)
  3. Ein Buch lesen (das will ich seit Monaten und finde nicht die Muße… oder die Zeit… oder, oder, oder…)
  4. Whatsapp-Nachrichten beantworten (viele Freunde warten noch auf eine Antwort, einpaar Geburtstage sind mir durchgerutscht, Verabredungen der nächsten Woche wollte ich noch in meinen Kalender eintragen…)
  5. Klamotten aussortieren (im Kinder- und Schlafzimmer stapeln sich Berge von Kleidung, die ich aussortieren bzw. in den Keller schaffen will. Sie stapeln sich da und verhöhnen mich und haben sich mit dem schlechten Gewissen verbündet)
  6. Träumen statt räumen (ich sitze auf dem Sofa ausgestreckt mit dem Lappi auf den Knien und überleg ernsthaft, die nächsten 1,5 Stunden einfach nichts zu tun. Hinlegen, Augen zu, und entspannen…)

Der Rest des Tages ist vollgepackt, wir sind nachher noch verabredet, in Gedanken plane ich die nächste Woche, in der jeder einzelne Abend bereits verplant ist. Am Freitag steht der Geburtstag des kleinen Mannes an, der Donnerstag vorbereitet werden will, Samstag und Sonntag sind Tante Hu und ich in Potsdam…

Single City Mama_Fenster

Da! Sie verhöhnen mich, die gläsernen Biester! (Bild: Single City Mama)

Eigentlich täte mir eine Siesta grad ziemlich gut und ich merke jetzt schon beim Tippen, dass die Augen schwer werden. Wenn bloß das Gewissen nicht so an mir nagen würde. Und die verdammten Fenster…

Liebste Grüße von Eurer

Single City Mama

PS: Vielleicht sollte ich eine weitere Kategorie anlegen? „Mama & die Prokrastination“

 

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