Marry me, Mama!

Lieblingsmamas,

just nachdem ich Euch vorgestern von den Bruderplänen des kleinen Piranhas berichtete, kippte die Stimmung gestern Abend dramatisch.

„Mama, Du sollst niemanden heiraten!“ forderte der Piranha mit dünnem Stimmchen, als wir nach einem Spargelessen bei Baba-Opa nach Hause fuhren. „Aber gerade habe ich das doch auch gar nicht vor, Schatz“ beschwichtigte ich, doch der Piranha hatte sich bereits in Rage gewütet und war untröstlich. „Dann bin ich ganz allein“ sagte er und mir blutete das Mutterherz. Ich fragte mich, woher diese Verlustangst auf einmal kam, da es in punkto Familienplanung doch gar keine Veränderung in meinem Leben gibt.

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Bild: Fotolia

Im Gegenteil, wesentlich akuter als die Frage, ob und wann und wen ich einmal heirate, ist gerade das Thema Fleckenbeseitigung aus meiner neuen Tunika. Und der bevorstehende Geburtstag von Baba-Opa. Und das Piranha-Fest kommenden Freitag und unsere Fuerteventura-Reise und außerdem – wer denkt da ans Heiraten? Und überhaupt – wen sollte ich ehelichen? Der Empfänger der Löwenzahn-Botanik aus unserem Garten trug meines Wissens bereits einen Ring (die Erinnerung mag mich trügen) und war geschätzte 150 Jahre alt.

„Du wirst Du immer meine Nummer Eins sein“, vergewisserte ich dem kleinen Piranha und überlegte, ob ich zur Deeskalation der Situation einfach sagen sollte, dass ich ohnehin nicht heiraten wollte. Psychologisch war es vermutlich ratsamer, den kleinen Piranha sich mit der Situation und seinen Gefühlen diesbezüglich auseinander setzen zu lassen. Plötzlich wollte er partout kein Bruder mehr sein, aus Angst, jemand könnte ihm seine Mama abspenstig machen.

Das Thema beschäftigte den kleinen Mann noch etwa eine halbe Stunde, bis er mit einem pragmatischen Lösungsvorschlag um die Ecke kam: Wenn er groß wäre und selbst ein Papa sei, dann könnte ich ihn heiraten. Ich dankte meinem Kind für die liebevolle Idee, erläuterte, dass dies leider nicht möglich ist, aber irgendwie konnten wir das Thema damit ruhen lassen und gingen zum abendlichen Kuscheln, Peppa Wutz gucken und Vorlesen über.

Ich vermute, der bevorstehende 4. Geburtstag des Piranhas und der Kita-Wechsel führen dazu, dass er momentan besonders anhänglich ist. Am liebsten würde er gar nicht in die Kita gehen und jeden Tag mit ins Büro kommen, wo er mich nach eigener Aussage auch nicht stören würde. Der Piranha ist sehr schmusig und kommt zu vielen Gelegenheiten angekuschelt, auch um Schabernack anzustellen.

Da ich großes Vertrauen in die neue Kita habe und nachmittags regelmäßig einen vergnügten Piranha einsammle, mache ich mir keine großen Gedanken. Es ist wahrscheinlich wirklich eine Phase. Die Phase, er der er mich wieder auffordert mich zu „schleichen“, wird wieder kommen, ganz bestimmt, und ich werde die Kuscheleinheiten einfordern müssen.

Und irgendwann wird er groß sein und ausziehen und, ach lassen wir das! Er bleibt immer mein Baby!

Liebste Grüße von Eurer

Single City Mama

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