Willst Du diese Rose, Baby?

Nachdem der kleine Piranha gestern gegen 20.00 seinen Wuschelkopf in der neuen, großen Bambus-Heia gebettet hatte (den Deal hatte er abends zuvor ausgehandelt, nachdem ich ihn mehrfach zurück in sein Bettchen schicken musste, da mich mal wieder ein Kita-Bazillus überfallen hatte), machte ich es mir auf der Couch gemütlich.

Zapp – und da war er: Mein Anti-Mann. Der „Bätschelor“ Sebastian, der bieder-sympathisch mit Sixpack und intergalaktisch weißen Caps auf den Zähnen, bei RTL seine große Liebe sucht. Um ihm die Suche zu versüßen und Amor unter der Sonne Floridas auf die Sprünge zu helfen, haben sich 20 Mädels beworben, um vor laufenden Kameras die Hüllen fallen zu lassen und um Bastis Gunst und möglichst viele Einzeldates zu kämpfen…

sebastian-pannek-bachelor-2

Mei, der Basti… (Bild: Intouch.Wunderweib.de)

Ja, kämpfen. Und ihn mit Körbchen und Köpfchen zu überzeugen, den einsamen Schatz. Meine feministischen Professorinnen der Uni Greifswald würden sich angesichts soviel Machismusses an der hiesigen Domspitze aufknüpfen, aber das Format ist so stumpf wie unterhaltsam und ich schaue es sehr gern.

Gestern also – ich weiß nicht, die wievielte Folge es war – räkelten sich noch zehn Damen in der Villa in Miami – darunter auch Single Mama Sabrina, 30, die eine vier-jährige Tochter allein erzieht.

Bei einem hochromantischen Two-on-One, das sich schließlich in ein krampfiges One-on-One entwickelte, hatte Sabrina das unheimliche Glück, mit dem Bleaching-Romeo auf Tuchfühlung gehen zu dürfen. Und da war er, der edle Ritter. „Sag mal, vermisst Du eigentlich Deine Tochter sehr?“, fragte er scheinheilig, als wenn es in dieser Situation eine adäquate Antwort geben könnte, außer vielleicht „Ja, A…, und ich würde jetzt lieber die Wochenration Pampers mit Essstäbchen entsorgen, als mir das hier zu geben“.

Schließlich lüftete der Rosen-Beau sein edles Motiv: Er wollte eine Mama, die ihre Tochter vermisste, nicht festhalten. Sabrina hatte ihren Stempel weg. Als sie dann noch offenbarte, dass sie nach der gescheiterten Beziehung etwas Zeit braucht, um sich auf einen Mann einzulassen und ihr das Fallenlassen und Vertrauen schwerfällt, blinkte in den Augen des Bachelors die rote Karte.

Das käme für ihn gar nicht in Frage, bügelte er oberflächlich ab. Schließlich sei ein „Ich-liebe-Dich“ ja  nicht nur eine emotionale Offenbarung, sondern auch ein Egoboost für das Gegenüber. Sabrina schluckte, räumte ein, dass man derlei Themen ja auch nicht pauschalisieren könne, aber bemerkte gegen Ende der Sendung nüchtern und reflektiert „Wenn das [Konkurrentin Kattia] Basti sein Geschmack ist, ist er nicht der richtige Mann für mich“. Auch in einen Hubschrauber wollte Sabrina aufgrund ihrer Höhenangst nicht steigen – auch nicht für Basti.

Wow – das war für mich das eigentliche Highlight der Show. Eine Mama, die sich nicht verbiegt. Eine Single Mama ist schließlich eine starke, stolze und unabhängige Frau, die einen Partner verdient hat, der sie mit ihrem Kind, aber vor allem um ihrer selbst Willen liebt. Der ihr auf Augenhöhe begegnen kann und für den das Kind kein Hindernis oder Konkurrent ist, aber auch nicht der Motivator.

Sabrina bekam letzte Nacht eine Rose. Ich bin gespannt 😉

Eure Single City Mama

Prüddeltrott und Aggro-Viren

Hallo Ihr Lieben,

die letzten Wochen war es sehr ruhig hier im Blog, was hauptsächlich an einem hartnäckigen Dauer-Bazillus liegt, der unser beider Atemwege hinterhältig überfallen und außer Gefecht gesetzt hat. „Tick, Du bist’s“ – so geht das seit gefühlt sechs Wochen und ich bin mehr als reif für unseren bevorstehenden Urlaub im Kinderhotel.

Fotolia_116414667_XS.jpg

Im Frühtau zu Berge und so… 😉 (Bild: Jenny Sturm/ Fotolia)

Noch vor wenigen Jahren wäre ein Urlaub in Tirol für mich der Inbegriff von jodelnder Spießigkeit gewesen – heute zähle ich die Stunden. Ein Traum-Panorama, Wellness für Körper und Seele, fantastisches Essen und eine liebevolle Kinderbetreuung – hach ja… So sehr ich die USA und Fernreisen liebe, ich würde das Bergparadies aktuell gegen keinen Citytrip oder Ballermann-Pauschalurlaub der Welt tauschen. Ganz zu schweigen von langen Flügen… Meh!

Ansonsten prüddeln wir momentan vor uns hin, wie der Hamburger sagt. Der kleine Piranha wird immer gesprächiger und erwartet freudig den Aufbau unseres neuen Bambusbettes am kommenden Wochenende. Stopp – MEIN neues Bambusbett. Wie war das mit der Konsequenz? Ich werde schließlich nach wie vor täglich mit einem beherzten „Mama, GEH WEG“ in die Wüste geschickt. So einer kommt mir nicht ins Bett!

Ach ja, aus dem Wiedersehen mit meiner Kindergarten-Freundin Sybille hat sich eine sehr nette Freundschaft entwickelt. Die beiden Zwerge verstehen sich blendend und spielen ohne zu mucken stundenlang Seite an Seite. Sybille und ich kommen aus dem „awwww“en und fotografieren nicht mehr raus und sind zu der Übereinkunft gekommen, dass wir auch eine ganz schöne Herausfoderung für Frau Pfefferkorn, unsere damalige Kindergartenleitung, waren.

Tante Hu feiert heute Abend zum dritten mal ihren 29. Geburtstag – eine Soirée, die der Piranha allerdings aufgrund von Restaurant-Inkompatibilität nur aus der Ferne mit Leihomi Claudia begehen wird.

Wir grüßen Euch alle lieb und melden uns in Kürze mit spannenderen Themen,

die Prüddel-Piranhas