15 Tage auf der ostfreezischen Insel Borkum und der kleine Herr Piranha (der inzwischen in einer maritimen Latzhose gewandet im Speisesaal sein Unwesen treibt) und ich fühlen uns richtig wohl.

Herrliche Sonnenuntergänge sieht man zwischen 17.00 und 18.00…
Allmählich sind wir angekommen: Auf der Insel, in der Gruppe, bei uns selbst. Apropos Gruppe: heterogener könnte unser heiter-trubeliges „Mama-Rudel“ (und sechs kurende Papas) – angereist aus der ganzen Bundesrepublik – nicht sein. Jeder bringt sein Päckchen mit – der Alltag mit Job und Kind(ern), die Partnerschaft, der ständige Spagat des Muttitaskings – und öffnet sich in der Gruppe nur soweit, wie er möchte.
Für den Rest sind die Ärzte, Krankenschwestern, Physiotherapeuten und Psychologen da. Und die basteln uns täglich ein straffes Programm: Je nach Indikation gibt es Sportkurse wie Nordic Walking, Aqua Fitness und Wirbelsäulenaerobic, aber auch psychologische Einzelstunden und Gruppenseminare zu den Themen Selbstwert, Stressbewältigung und Erziehungskompetenz. Zum Entspannen hat man die Wahl zwischen Progressiver Muskelrelaxation (PMR) und Autogenem Training. Alles findet unter Anleitung und in kleinen Gruppen statt – die Kiddies sind währenddessen in altersgerechten Kindergruppen betreut.

Der kleine Piranha liebt den Spielplatz am Strand…
Wir 16 Mamas und Papas sind ebenso bunt zusammen gewürfelt, wie unsere Kinder, aber nach 14 Tagen hat sich – aller unterschiedlicher Biografien, Lebens- und Erziehungsentwürfen zum Trotz – eine echte Gruppendynamik und Solidarität heraus gebildet.
Als ich kürzlich mit einer Kinderbetreuerin kurz aneinander geriet, konnte ich auf die Mädels zählen. Als es mir nicht gut ging, wurde ich in den Arm genommen und täglich wird gefragt, was wir machen und wie es uns geht. Und man merkt schnell, dass das Interesse von Herzen kommt. Offen und ehrlich wird über persönlichste Bau- und Schwachstellen geplaudert, wir lachen zusammen, wir schwitzen zusammen – und das mit ganz viel Respekt und gegenseitiger Toleranz und Wertschätzung.

Wunderschön und besinnlich: Borkum im Nebel…
Dabei ist es auch völlig ok, wenn man sich nach dem Zubettbringen der Kinder selbst zurück zieht – oder mal eine Stunde allein am Strand verbringen möchte. Wir alle sind gezwungen, uns unseren Ängsten und Problemen zu stellen und unter Anleitung Lösungsstrategien- und Kompetenzen zu erarbeiten. Ein wichtiger Schritt, der auch manchmal schmerzhaft ist – die Ablenkung des Alltags fehlt.
Mein (Zwischen-) Fazit nach 2 Wochen: Die Kur ist für den kleinen Piranha und mich ein echter Gewinn. In einer Woche fahren wir wieder nach Hause – und werden ganz viel mitnehmen und noch mehr hierlassen.
Stürmische Grüße,
Eure Single City Mama
Das klingt klasse. Weiterhin eine schöne Zeit für Euch.
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Hört sich toll an! Habt noch ganz viel Spaß und genießt die verbleibende Zeit. Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen und deinen ausführlichen Bericht! Ich drück euch! :*
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