Pyjama-Party im Einteiler

Wisst Ihr noch…? Also, wenn es Euch so geht wie mir, erinnert Ihr Euch zwar ziemlich detailliert an Euren letzten Übernachtungsbesuch, aber habt so gar keinen Dunst mehr, wer der erste war… (na gut, andersrum wäre es wesentlich dramatischer) 😉 Aber cool war’s!

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Das Partylager ist bereitet…

Bei uns zu Gast ist heute Jonathan, Oles bester Kumpel. Die beiden kleinen Nasen teilen sich nicht nur einen Geburtstag, sondern auch einen ziemlich schrägen Kleinkind-Humor. In der Kita sind sie ein dynamisches Action-Duo und halten alle ordentlich auf Trab – heut Abend kann ich ein Lied davon singen…

Saturday night … and the air is getting SMELLY

Di-di-na-na-na: Auf tränenreiche „MEEEINE EISENBAHN“-Intermezzi und Schubbsgelage folgten traute Einigkeit während von dreckigster Kinderlache begleitet Bärchenwurst ihren Weg auf unser Expedit-Regal fand. Der momentane Lieblingsausruf des kleinen Piranhas „Party, Party“ ist Programm. Und die beiden Pampersrocker sind voll in ihrem Element!

Zu recht: „Sleepovers“ sind für Kinder ein echtes Highlight – für mich war es auf jeden Fall so. Die fremde Wohnung, anderes Spielzeug, das Gastbett, das sich völlig anders anfühlt als zuhause – und meistens bleiben die Augen dann auch noch einen Tick länger offen als normal.

Win-win

Auch für uns Mamas ist die gegenseitige Betreuung superpraktisch. Mittwoch abend hatte ich zum Beispiel zwei wichtige Termine und kein Babysitter stand zur Verfügung. Also übernachtete Ole bei seinem Kumpel – heute stattet der den Gegenbesuch ab.

Gleich ist es neun und ich höre immer noch leises Glucksen und Geschnatter aus dem Kinderzimmer. Ob die traute Zweisamkeit auch bedeutet, dass ich morgen früh (trotz Zeitumstellung) etwas länger schlafen kann? Hmm, zweifelhaft – aber zuckersüß sind die beiden Nasen trotzdem.

Habt einen schönen Samstag!

Eure Single City Mama

Sekt oder Sekte? Mama atmet Feuer

Sat nam, mein Lieben! Gestern abend hatte ich meine zweite Stunde Kundalini Yoga und ich bin nach wie vor hellauf begeistert. Ort des Geschehens ist ein lauschiges Yoga-Zentrum in Hamburgs Nord-Westen und der Guru ein Endsechziger Niederländer mit Turban und weißer Kutte – der wohl entspannteste Mensch, dem ich jemals begegnet bin.

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Kundalini Yoga: Atmen, dehnen, meditieren – aber vor allem: innehalten… (Bild: vector_factory/Fotolia)

Schon beim Reinkommen in den warm-beleuchteten, dezent-spirituell dekorierten Raum spürte ich: Hier wird gleich abgeschaltet. Und tatsächlich – nach ein paar grotesken Warm-Up-Übungen, bei denen wir liebevoll einzelne Gliedmaßen wie Babies im Arm wogen und Füße in Richtungen kreisten, in die sie eigentlich nicht hingehören, wurde geatmet. Tief und lang, kurz und innig (der so genannte „Feueratem“, der Energie spendet) – aber vor allem: bewusst. Die Energie floss. Zu Beginn rasten meine Gedanken noch – Ängste, Alltagssorgen, Deadlines, Befindlichkeiten…

Doch je mehr ich mich der Stunde hingab, desto ruhiger wurde ich und die Gedanken flogen mit einem breiten Saaaaat (Einatmen) Naaaaaam (Ausatmen). Ich sang beherzt die Mantren mit, ohne einen Gedanken an die Trefferquote meiner Töne zu verschwenden.

Und das Beste: Es fühlte sich völlig natürlich an und war mir überhaupt nicht peinlich. Früher hätte ich laut losgeprustet und verschwörerisch nach Menschen gespäht, die meinen schrägen Humor teilen und mit denen ich mich danach über das Geschehen hätte lustig machen und Sekten-Theorien diskutieren können. Doch ich wollte nicht darüber lachen.

Ich ließ mich ein und gewann: Ein schönes neues Hobby, das mir gut tut und mir zu neuer Balance verhilft.

Sat nam, Freunde. Probiert es aus!

Eure Single City Mama

Warum wir Tante Hu lieben!

„You’re simply the best – better than all the rest“ (Tina Turner)

Der kleine Piranha und ich haben eine winzig kleine Familie. Neben uns beiden gibt es im engen Kreis noch meinen Vater – „Baba Opa“ -, meine jüngere Schwester Frauke – „Tante Hu“ – und den Familien-Beagle „Edgar“ – „Wau-Wau“-, der bei meinem Vater lebt.

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Erschöpft, stolz und überglücklich begrüßen wir am 1. Juni 2014 den kleinen Piranha…

Meine Mutter hat der kleine Piranha leider nie kennengelernt, da sie 2011 verstorben ist, aber in unserer Wohnung stehen viele Bilder von ihr, er nennt sie „Oma“ und weiß, dass sie unser Schutzengel ist.

Tante Hu ist meine „kleine“, aber eigentlich viel vernünftigere Schwester, meine beste Freundin, Stimme der Vernunft und die coolste Tante in einer Person.

Egal, ob ich krank war, Liebeskummer hatte oder „alleine schwanger“ war und mein erstes Kind in Abwesenheit des Vaters zur Welt gebracht habe – meine Schwester war und ist immer für mich da. Mit einer Selbstverständlichkeit, die die Gefahr birgt, zur Selbstverständlichkeit zu werden – und das ist es ganz und gar nicht.

Oles Geburt war für den 28. Mai 2014 errechnet. Meine Schwester, die gerade ihre letzte Referendariatsstation in Dublin verbrachte, mobilisierte alles, um pünktlich zur Ankunft des kleinen Mannes wieder in Hamburg zu sein. Als am Vormittag des 31. Mai im UKE die Geburt des kleinen Piranhas eingeleitet wurde, wich meine Schwester nicht von meiner Seite, bis wir den kleinen Mann am Morgen des 1. Juni in den Armen halten konnten. Und als hätte sie nie etwas anderes getan, fügte sie sich blitzschnell in die neue Tantenrolle ein, die sie bis heute mit ganz viel Stolz und Liebe ausfüllt. Und noch viel mehr.

Das heißt nicht, dass immer Friede, Freude, Eierkuchen herrscht. Wir wohnen zwar im selben Haus, teilen den gleichen Humor und viele Werte, aber sind in punkto Persönlichkeit auch ganz schön verschieden. Vielleicht gerade deswegen können wir uns auch mal richtig fetzen, so dass sich schon Leute auf der Straße erschrocken haben. Doch in der Regel ist spätestens nach ein paar Tagen wieder alles gut und meistens lenken wir beide ein.

Tante Hu hat als Anwältin für „Mergers & Acquisitions“ in einer internationalen Großkanzlei weiß Gott genug um die Ohren. Aber sie liebt den kleinen Piranha wie ihr eigenes Kind – und für den ist seine Tante ohnehin die Größte. So tönt es morgens „Tante Huuuu“ schon aus dem Gitterbett und seine Augen strahlen, wenn meine Schwester, die ihn liebevoll „Spätzchen“ nennt, zum Spielen kommt.

Vielleicht ist unsere kleine Familie etwas unkonventionell, aber wir halten zusammen und ich hoffe, dass meine Schwester weiß, dass ich genauso immer für sie da sein werde.

Eure Single City Mama

Gruß aus der Kita: Achtet auf die Symptome

Seit der kleine Piranha in die Kita geht, weiß ich, worauf ich gerne dankend verzichten würde: seine Mitbringsel aus der Krippe. Das sind nämlich in der Regel keine bunten Bilder und entzückende Basteleien, sondern fiese Magen-Darm-Viren, grippale Infekte und Krankheitsbilder, von denen ich in meinem Leben noch nichts gehört hatte (z.B. Hand-Mund-Fuß, wovon wir zum Glück jedoch bislang verschont geblieben sind).

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Der Gruß aus der Kita ist leider meistens nicht kreativer Natur… (Bild: Tomsickova/Fotolia)

In Pre-Piranha-Zeiten glich mein Immunsystem dem einer Amöbe in Isolationshaft. Mir ging es (meistens) richtig gut und Arztbesuche waren sehr sporadischer Natur.

Dienstag erst hing wieder ein Aushang an der Kita-Tür: „Wir haben einige Fälle von Magen-Darm. Bitte achtet auf die Symptome“. Auf die Symptome achtete ich dann gestern, als ich um 6.00 aus dem Bett sprang und mich den ganzen Tag schwer angeschlagen vom Bad ins Bett und wieder zurück bewegte und ein geschockter Fahrradkurier mich – nur in eine Fließdecke gewickelt – ansah, als hätte er den Allmächtigen gesehen.

Single Mama sick in the City

Das Kind selbst war zum Glück topfit und hatte das Virus nur durchgeschleust. Ich hingegen fühlte mich so mies, dass ich dringend Hilfe brauchte. Leider war auch mein Vater gerade im Krankenhaus und alle Freunde, an die ich mich schon zwecks Reichweitenerhöhung über Facebook wandte, mussten arbeiten oder waren anderweitig verplant. Oles eigener Vater, der einige hundert Kilometer entfernt wohnt, war ebenfalls keine Option.

Schlussendlich konnte ich den kleinen Piranha dank des lieben Kita-Personals etwas länger in der Krippe lassen und dann sprang unsere Leihomi Claudia ein, bespaßte das Kind, kaufte mir Zwieback und Medizin und brachte den Piranha ins Bett, während ich in meinem vor mich hin litt. Ich werde ihr ewig dankbar sein!

Heute ging es mir zum Glück bereits wesentlich besser, aber mir wurde mal wieder bewusst, wie wichtig ein gutes Netzwerk ist. In Krisenfällen heißt es: Alle einspannen und vor allem fragen. Oft kommt Hilfe aus Ecken, aus denen man es gar nicht erwartet hätte.

Eure Single City Mama

Wir fahren auf MuKiKu!

Die Freude im Hause Piranha ist groß. Vor 2 Wochen kam das Schreiben meiner Krankenkasse, der KKH, ins Haus geflattert. Nach nur 2 Tagen (!) Bearbeitungszeit meines Antrags gab der Gutachter seinen Segen: Unsere 3-wöchige Mutter-Kind-Kur (für Insider: MuKiKu) auf der Nordseeinsel Borkum wurde bewilligt. Vom 2. – 23. 11. schnuppern wir Seeluft – und ich freue mich einen riesengroßen Herbstast, das könnt Ihr mir glauben!

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3 Wochen die Seele baumeln lassen… (Bild: Wilm Ihlenfeld/Fotolia)

3 Wochen raus aus dem Alltag, raus aus meinen Ängsten, nur das Meer, der Strand, mein kleiner Piranha und ich. Und ein Team von Ärzten und Spezialisten, die mir dabei helfen werden, wieder ganz auf die Füße zu kommen. Die letzten Monate waren für meine Seele eine ganz schöne Achterbahnfahrt. Viele Altlasten und unverarbeitete Gefühle sind mir mit Lichtgeschwindigkeit um die Ohren geflogen und haben mich dazu gezwungen, mein Leben ordentlich zu überdenken und neu zu sortieren.

Zu viel Stress, belastende Konstellationen…kaum fängt man an, das eigene Leben mal etwas genauer auszuleuchten und liebgewonnene Verdrängungsmechanismen zu stoppen, tuen sich Baustellen auf, denen man am liebsten gleich wieder den Rücken kehren würde. LALALA und Münzen nachschmeissen im Karussel. Darf man aber nicht. Denn eines habe ich nach 3 Monaten Auseinandersetzung mit dem Thema Angst und Panik gelernt: Diese äußerst unangenehmen Emotionen sind ein perfider Liebesdienst unserer Psyche, der uns anschreit: ÄNDERE WAS! DAS FUNKTIONIERT SO NICHT UND MACHT DICH KAPUTT!

Doch wie so oft lassen sich diese Änderungen am besten in Angriff nehmen, wenn wir erstmal etwas Abstand gewinnen. Da das im Wahnsinn des Alltags nur bedingt möglich ist, gibt es Mutter-Kind-Kuren. Einen geschützten Raum für überlastete Mamas und Piranhas, in dem wir gesund werden können. Inne halten, in uns gehen, neue Strategien erlernen und anwenden und gestärkt und mit viel Kraft und Motivation in einen neuen Lebensabschnitt starten.

Ach, ich freue mich riesig! Und werde natürlich Bericht erstatten!

Eure Single City Mama